Engerser Urgestein gestorben
Alfons Keßler hinterlässt in Neuwied viele Spuren
Alfons Keßler ist verstorben.
Jörg Niebergall

Äußerst engagiert und liebevoller Mensch: So wird Alfons Keßler aus Engers beschrieben, der jetzt im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Den Umgang mit den Menschen, der stand für Alfons Keßler stets im Mittelpunkt. Mehr als 65 Jahre sang der gebürtige Engerser im Kirchenchor, engagierte sich in der Jugendarbeit (nicht nur als Koch war er bei den Freizeiten äußerst beliebt), fand als GEK-Sitzungspräsident (sein „bis morgen bei der Alten-Sitzung“, mit dem er sich im Rahmen der GEK-Sitzung verabschiedete, ist noch heute stets in aller Munde), Büttenredner und auch als Protokollarius in der fünften Jahreszeit stets den richtigen närrischen Ton. Beim traditionellen Nussknackermarkt packte der zweifache Familienvater und Opa mit an, wenn Hilfe gebraucht wurde, war sich nie zu fein, auch mal den ganzen Tag an der Grillstation die Bratwürste umzudrehen. Jetzt ist das Engerser Urgestein nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren gestorben.

Politisch war der gelernte Versicherungskaufmann Keßler ebenso liberal, wie bei seinen unzähligen übrigen Freizeitbeschäftigungen. Als FDP-Kandidat zog er 2009 mit gleich vier Mitgliedern in den Stadtrat ein, 2014 wurde er zum Einzelkämpfer „degradiert“. Die Liberalen waren nur noch mit einem Sitz im Rat vertreten. Das daraus resultierende Keßler/Etscheid-Fraktion dürfte in die Geschichte der Neuwieder Kommunalpolitik eingehen.

Ebenfalls legendär, als er bei der Wahl zum Neuwieder Oberbürgermeister den inzwischen verstorbenen Zahnarzt Paul Peter Baum als FDP-Kandidaten nominierte. Kessler und Baum verband besonders der geduldige, jahrelange, unermüdliche Einsatz für einen barrierefreien Engerser Bahnhof und einen holperfreien, wasserdurchlässigen Fahrradweg von Neuwied nach Engers.

Keßler hinterlässt Ehefrau Ulla, zwei erwachsene Kinder und vier Enkel. Nicht nur Engers trauert um einen äußerst engagierten und liebevollen Menschen. Die Beisetzung fand bereits im engsten Familienkreis statt.

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