Landratswahl im Kreis Neuwied
Achim Hallerbach erfährt von Bürgern breite Zustimmung
Landrat Achim Hallerbach (links) freut sich über ein süßes Geschenk von der Belegschaft der Kreisverwaltung.
Jörg Niebergall

Die Bürger im Kreis Neuwied haben Landrat Achim Hallerbach eine zweite Amtszeit beschert. Mangels Herausforderer hielt sich die Spannung am Wahlabend in engen Grenzen.

Eine Herausforderin oder einen Herausforderer hatte Landrat Achim Hallerbach (CDU) zwar nicht aus dem Feld zu schlagen, das von ihm erzielte Ergebnis bei der Landratswahl am Sonntag darf aber getrost als Erfolg auf der ganzen Linie gewertet werden. Der 59-Jährige aus Asbach-Bennau erhielt 86,5 Prozent Zustimmung von den Bürgern im Kreis Neuwied, die ihre Stimme per Brief oder an der Urne abgegeben haben. Das spricht trotz sehr überschaubarer Wahlbeteiligung von 31,2 Prozent eine deutliche Sprache.

„Vom Besuch eines SWR-Teams abgesehen, habe ich einen recht entspannten Tag verlebt. Da blieb sogar noch Zeit für einen Spaziergang mit der Familie.“
Landrat Achim Hallerbach verlebte einen ruhigen Wahlsonntag.

Kühl aber sonnig, so begann auch für den Landrat der Wahlsonntag. Termine, von denen es sonst an den Wochenenden stets einige gibt, standen diesmal nicht auf dem Programm. „Vom Besuch eines SWR-Teams abgesehen, habe ich einen recht entspannten Tag verlebt. Da blieb sogar noch Zeit für einen Spaziergang mit der Familie“, erzählt Hallerbach am Wahlabend im Loewenherz-Saal der Kreisverwaltung, wo sich neben Mitarbeitern der Kreisverwaltung auch Familie, Freunde und zahlreiche Wegbegleiter aus der Politik und der Wirtschaft eingefunden hatten. Sie alle waren gekommen, um Hallerbach am Ende des Tages zur Wiederwahl zu gratulieren.

Etliche Bürgermeister fanden sich im Kreishaus ein, um dem alten und neuen Landrat zu gratulieren.
Jörg Niebergall

Auch für die Zeit nach 18 Uhr, dem Beginn der Stimmenauszählung, bewahrte sich der alte und neue Landrat seine entspannte Grundstimmung. Zur Anspannung bestand wegen der Ausgangslage für den Alleinbewerber auch kein Grund. Das war bei der Landratswahl 2017 noch ganz anders. Damals entwickelte sich ein überaus spannendes Rennen mit seinem Gegner von der SPD, Michael Mahlert. Wie es ausging, ist bekannt: Hallerbach siegte und holte Mahlert als seinen Stellvertreter ins Kreishaus. Die Spitzen der Kreisverwaltung harmonierten in den Folgejahren nach eigenen Aussagen prächtig. So ist es nicht verwunderlich, dass Mahlert der Wahlparty von Anfang an beiwohnte.

Höchste Zustimmung in Roßbach

Die Lockerheit übertrug sich auch auf die Gäste der „Wahlparty“, bei der jedoch die eintrudelnden Ergebnisse aus den Wahlbezirken im Vordergrund standen. Da die Sache für den Landrat und auch für den Asbacher Bürgermeister Michael Christ (CDU) mangels Gegenkandidaten von vornherein klar war, boten vor allem die beiden Bürgermeisterwahlen in den Verbandsgemeinden Rengsdorf-Waldbreitbach und Puderbach Gesprächsstoff. Denn diese Ergebnisse samt der später feststehenden Stichwahlen liefen ebenfalls im Kreishaus „über den Ticker“.

Der Landrat selbst erzielte flächendeckend hohe Zustimmungswerte. In der Stadt Neuwied lagen diese konstant jenseits der 80-Prozent-Marke. Die Wähler im Stadtteil Heimbach-Weis bescherten Hallerbach mit 89 Prozent den Topwert. Doch auch im Kreisgebiet purzelten die 80-Prozent-Werte nur so. Die größte Zustimmung erfuhr der Landrat in Roßbach (VG Rengsdorf-Waldbreitbach), 92,5 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen dort auf ihn. In dieser VG fuhr Hallerbach auch sein schlechtestes Ergebnis ein, genau in Meinborn mit 72,5 Prozent Zustimmung.

So schneidet Hallerbach in Asbach ab

Beim Überflug über die Ergebnisse aus den Verbandsgemeinden fallen noch folgende Werte zugunsten des Landrates auf: In Kasbach-Ohlenberg (VG Linz) durfte er sich über 92,1 Prozent der abgegebenen Stimmen freuen, in Marienhausen (VG Dierdorf) über 90 Prozent, in Unkel und Erpel (VG Unkel) über jeweils 88,3 Prozent, in Ratzert (VG Puderbach) über 88,9 Prozent sowie in Leutesdorf und Hammerstein (beide VG Bad Hönningen) über jeweils 87,4 Prozent.

In Hallerbachs Heimatverbandsgemeinde schnitt der Landrat ebenfalls gut ab. Dabei sticht das Ergebnis in Neustadt mit 89,3 Prozent und einer Wahlbeteiligung von 40,3 Prozent heraus. In Asbach selbst lag die Zustimmung für Achim Hallerbach bei 88,4 Prozent.

Sie haben am Wahlabend gut lachen: Landrat Achim Hallerbach (links, CDU) und sein ehemaliger Stellvertreter Michael Mahlert (SPD).
Ralf Grün

Hände schütteln und Herzen war dann kurz vor 20 Uhr im Loewenherz-Saal angesagt, als der Kreisbeigeordnete Philipp Rasbach das vorläufige Endergebnis verkündete. Hallerbach genoss sichtlich die Glückwünsche, empfing mit einem breiten Lachen im Gesicht Blumen und von den Mitarbeitern der Kreisverwaltung sogar eine XXL-Haribobox. Zuckerhaltiges für ein gut arbeitendes Gehirn, denn seinen gesunden Verstand wird Achim Hallerbach angesichts der vor ihm liegenden Aufgaben und Herausforderungen als Landrat sicher gebrauchen können.

„Diesen enormen Vertrauensbeweis nehme ich erfreut und mit großer Dankbarkeit auf.“
Landrat Achim Hallerbach

Genau dafür schärfte der Landrat bei aller Freude sogleich seinen Blick und sagte: „Diesen enormen Vertrauensbeweis nehme ich erfreut und mit großer Dankbarkeit auf. Zugleich ist der klare Wählerwille für mich Auftrag, mich weiter ziel- und sachorientiert mit unserer kommunalen Familie und unserem Kreistag über Parteigrenzen hinweg für einen noch stärkeren, stabileren und sichereren Landkreis Neuwied einzusetzen.“ Dabei setze er weiterhin auf eine „tragfähige Basis und den größtmöglichen gemeinsamen Nenner, die er in der bisherigen Arbeit der gemeinsamen Koalition von CDU und SPD im Kreistag“ sieht. Die niedrige Wahlbeteiligung wertete Hallerbach übrigens als Erfolg: „Als Alleinbewerber hatte ich mir einen Wert über der 30-Prozent-Marke zum Ziel gesetzt“, sagte er dazu.

Als dann schließlich Michael Mahlert noch seinem Ruf als sozialer Netzwerker gerecht wurde und zum Gruppenselfie einlud, war der Abend für den Landrat endgültig gelaufen. Mit Häppchen und einem Glas Sekt klang die Wahlparty im Kreishaus aus.

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