Den Bericht über die Veranstaltung begann Superintendent Detlef Kowalski mit den Worten, mit denen er ihn im vorigen Jahr beendet hatte: „Es bleibt alles anders! Die biblischen Schriften erzählen immer wieder von Aufbrüchen ins Neue und Unbekannte. Menschen lassen sich darauf ein und machen die Erfahrung: Bei aller Ungewissheit und Veränderung, Gott ist da! Wir müssen bei den Menschen, bei Gott und bei Trost sein. Uns mit vielen Mitteln und in vielen Gesten immer wieder unsere Hoffnung wiederholen, uns die Zuversicht nicht rauben lassen, die Nerven behalten.“ Sein Eindruck sei, dass die vielen Veränderungen, mit denen die Menschen in dieser Zeit konfrontiert sind, für viele kaum noch zu ertragen sind. Dem müsse die Kirche seiner Meinung nach Zuversicht entgegenstellen.
Die einzelnen Gemeinden aus dem Kreis trugen die erstellten Jahresberichte vor, in denen sie ihre Arbeit zusammenfassen. Der Vorstand gibt den Gemeinden in jedem Jahr aber auch ein Thema vor, dem sie besondere Aufmerksamkeit widmen sollen. Diesmal ging es hier um „Kooperation und Zusammenarbeit“. Das bezieht sich sowohl auf Verbindungen zu anderen Gemeinden als auch auf Themen, die etwa zusammen mit Vereinen behandelt werden. Dabei stellte sich der Eindruck ein, dass es hier eine beeindruckend bunte Vielfalt an Kooperationen gibt.
Kowalski erklärte: „Es war sehr anregend, diese vielen Impulse zu sehen und wahrzunehmen, wie die Kirchengemeinden unterwegs sind. Für den Vorstand ist das sehr wichtig, denn um kirchliche Aufgaben auch zukünftig wahrnehmen zu können, werden wir viele Beziehungen eingehen müssen. Die eigenen Ressourcen werden sowohl was finanzielle Mittel als auch was die Zahl der Mitarbeiter anbelangt, tendenziell knapper.“ Gemeinsam hofften die Teilnehmer, dass sich aus den positiven Beispielen erfolgreiche Rezepte für andere Gemeinden kreieren lassen.
Trotz der insgesamt schwierigen Vorzeichen herrschte während der Veranstaltung in Dierdorf eine zuversichtliche Stimmung. Zu den insgesamt 16 Tagesordnungspunkten gehörten neben Verabschiedungen und Einführen von Pfarrern und Pfarrerinnen auch Themen wie die vom Kanzler verkündete Zeitenwende oder die Auswirkungen des Klimawandels, die sich immer deutlicher bemerkbar machen. Bei Ersterem wurde ein Satz in den Raum gestellt, der auch im Angesicht der Notwendigkeit von Unterstützung für die überfallene Ukraine seine Berechtigung hat: „Man muss jetzt beim Überarbeiten des Denkens aufpassen, dass Resilienz, also Widerstandskraft, dabei herauskommt und nicht Militarismus.“
Obwohl es auch bei den Auswirkungen des Klimawandels einige allgemeine Betrachtungen gibt, schlagen sich hier die Auswirkungen konkreter nieder – im Protokoll wird festgestellt: „Die Notwendigkeit zum Energiesparen ist aus ökologischen, gesellschaftlichen und finanziellen Gründen nicht zu übersehen. Viele Kirchen werden in diesem Winter kalt bleiben. Die Kirchengemeinden sind aufgefordert harte Entscheidungen zu treffen: Welches Gebäude soll für die Zukunft behalten und energetisch ertüchtigt werden?“
Die Synode war mit viel Leben gefüllt. Auch die weiterhin hohen Austrittszahlen, die im Kirchenkreis mit minus 2,4 Prozent immerhin leicht unter dem Landesdurchschnitt liegen, nehmen den Aktiven der evangelischen Kirche die Zuversicht nicht.