Josef Ecker war von 1921 bis 1928 am Landgericht in Neuwied tätig, kehrte nach Stationen in Frankfurt und Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg zurück an den Rhein und war ab 1946 Senatspräsident am Oberlandesgericht Koblenz. Zu großem Vermögen kam er allerdings nicht durch die Tätigkeit im juristischen Bereich.
Er war Erbe eines Unternehmens im damals florierenden Bimsabbau – inklusive einiger Grundstücke in Neuwied. Da er und seine Frau keine Kinder hatten, die das erhebliche Vermögen hätten erben können, entschied sich das Ehepaar einen wesentlichen Teil für mildtätige Zwecke zu stiften. Nach Eckers Tod 1954 dauerte es allerdings noch 18 Jahre, bis das Vorhaben umgesetzt wurde. Als auch seine Frau Lara Sanne im Jahr 1970 starb, wurde das verbliebene Vermögen die Basis einer Stiftung, die nach Ecker benannt wurde. Vor mittlerweile 50 Jahren, am 6. März 1972 wurde die Genehmigung der Stiftung im Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz veröffentlicht.
Seniorenheim war das erste große Projekt
Der katholische Glaube hatte für das Ehepaar eine große Bedeutung, weshalb die Stiftung recht dicht an die katholische Kirche mit den damals drei Gemeinden in der Neuwieder Innenstadt und Heddesdorf angegliedert wurde. Und schon kurz nachdem die Stiftung eingerichtet wurde, trug sie zu einer großen Aufgabe bei: Die Pläne für die Errichtung eines Seniorenheimes auf einem Grundstück neben der Liebfrauenkirche beim Raiffeisenring hätten sich vermutlich ohne die Unterstützung durch die Stiftung nicht umsetzen lassen. Als Partner für die Realisierung fungierten die Waldbreitbacher Franziskanerinnen und die Marienhaus GmbH, die das Haus bis heute betreibt.
Doch das Projekt, in dem der Name des Stifters erhalten bleibt, ist längst nicht der einzige Bereich, in dem die Stiftung aktiv ist. In der Satzung heißt es: „Die Stiftung dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken auf dem Gebiet der Jugend- und Altenfürsorge und -pflege im Bereich der Stadt Neuwied in Zusammenarbeit mit den katholischen Kirchengemeinden und dem örtlichen Caritasverband.“
Sechsköpfiges Kuratorium wird nachbesetzt
Ein sechsköpfiges Kuratorium, das auch den Vorstand der Stiftung bildet, wählt Projekte aus, die mit den Erträgen des Stiftungsvermögens, zu dem Grundbesitz zählt, unterstützt werden. Aktuell wirken darin Christa Bergerhausen, Kai-Uwe Ritter und Georg Schuhen mit. Die drei vakanten Stellen sollen Anfang des kommenden Jahres nachbesetzt werden. mehr als 30.000 Euro können pro Jahr eingesetzt werden. Aktuell unterstützt die Stiftung etwa im Rahmen der Aktion „Warm durch den Winter“ die Kinder aus benachteiligten Familien im Stadtgebiet mit Winterschuhen. Die Hilfe wird über den Caritasverband auf direktem Wege an Bedürftige vermittelt. Und auch für ein offenes Atelier für Kinder und Jugendliche, das von der katholischen Familienbildungsstätte angeboten wird, stellt die Stiftung Mittel zur Verfügung.
Wenn sich im Seniorenheim, das in Neuwied einen besonders guten Ruf genießt, finanzielle Engpässe ergeben, springt die Stiftung ebenfalls immer wieder ein. So konnten etwa während der Corona-Lockdowns, durch die viele Bewohner stark isoliert waren, Tablet-Computer für die Senioren im Stift angeschafft werden. Die machten es möglich, mit Freunden und Verwandten zu kommunizieren.
Nachdem die Stiftung bisher eher im Verborgenen gearbeitet hat, hat sich das Kuratorium anlässlich des Jubiläums dazu entschlossen, zukünftig etwas mehr Öffentlichkeit zu suchen. So soll sichergestellt werden, dass die Stiftung noch weitere Jubiläen erleben kann.
Kontakt zur Stiftung
Die Stiftung ist offen für Zustiftungen und freut sich über Spenden. Informationen dazu gibt es bei Georg Schuhen unter der Rufnummer 02631/523 47. Die IBAN lautet DE13 5745 0120 0000 0570 00 bei der Sparkasse Neuwied. Die Stiftung stellt Bestätigungen über Geldzuwendungen im Sinne des Einkommensteuergesetzes aus. rcl