Straßenhaus
20 000 zusätzliche Lkw-Fuhren belasten den Ort Straßenhaus
dscn8574.jpg

Straßenhaus - Die Einschätzung eines Bauexperten hinterließ nachhaltige Wirkung: Die zusätzliche Verkehrsbelastung für den Ort Straßenhaus durch demnächst von der Umgehung Rengsdorf pendelnde Lkw wird drastischer als bisher gedacht. Bislang ist die Gemeinde aufgrund von Informationen von Behördenseite davon ausgegangen, dass der Transport von Erdaushub nach Willroth etwa 5000 Lkw-Fahrten hin und zurück nötig mache. Nun stellte Bauunternehmer und Ratsmitglied Jürgen Mertgen (CDU) klar: „Diese Information ist falsch."

Straßenhaus – Die Einschätzung eines Bauexperten hinterließ nachhaltige Wirkung: Die zusätzliche Verkehrsbelastung für den Ort Straßenhaus durch demnächst von der Umgehung Rengsdorf pendelnde Lkw wird drastischer als bisher gedacht. Bislang ist die Gemeinde aufgrund von Informationen von Behördenseite davon ausgegangen, dass der Transport von Erdaushub nach Willroth etwa 5000 Lkw-Fahrten hin und zurück nötig mache. Nun stellte Bauunternehmer und Ratsmitglied Jürgen Mertgen (CDU) klar: „Diese Information ist falsch.„

Mertgen nannte daraufhin Zahlen, die im Gremium für große Augen sorgten: „Insgesamt sollen 127 000 Kubikmeter Erde transportiert werden. Das heißt, es sind etwa 10 000 Fuhren nötig. Zählt man dann noch die Leerfahrten hinzu, landen wir letztlich bei 20 000 Lkw-Fahrten durch Straßenhaus. Wir reden also vom vierfachen Aufkommen.“ Das wiederum bedeute, dass über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten rund alle fünf Minuten einer dieser Lkw durch den Ort fahre. Mertgen: „Und da sind die vielen Lkw noch gar nicht mitgerechnet, die ohnehin jeden Tag – ob genehmigt oder nicht – die B 256 nutzen.„

Das kann die Gemeinde Straßenhaus wahrlich nicht gebrauchen. Machen sich Rat und Bürger doch derzeit gemeinsam intensiv Gedanken darüber, was sich möglichst kurzfristig in Sachen Verkehrsberuhigung erreichen lässt. Ratsmitglieder äußerten daraufhin ihre Befürchtungen, die Belastung für die Bevölkerung und die Straße werde enorm sein. Zudem nahmen sie die Verbandsgemeinde in die Pflicht. Die müsse die Bürger umfassend über die Transporte informieren, „bei denen es letztlich nur ums Geld geht“. Ortsbürgermeisterin Birgit Haas sagte zu, alle Medien dafür zu nutzen.

Was die Verkehrsberuhigung betrifft, informierte Haas in der jüngsten Ratssitzung darüber, dass sie mit dem Chef der Polizei Straßenhaus, Daniel Herfen, besprochen hat, sich nach dessen Urlaub mit ihm gemeinsam im Ort anzuschauen, was sich aus Sicht der Verkehrsbehörde zugunsten der Einheimischen umsetzen lässt. Haas sprach zudem ihren Besuch des Landesbetriebs Mobilität in Cochem an. Auch da sei es unter anderem darum gegangen, Machbares abzuklopfen. Nicht zuletzt werde in einigen Monaten eine Masterarbeit zum Thema Verkehrsberuhigung vorliegen.

Davon abgesehen beschäftigte sich das Gremium mit den Ergebnissen einer Geschwindigkeitsmessung von Anfang Mai. Diese überraschten die Ratsmitglieder mitunter, zumal das Messgerät mitten im Ort, an der ehemaligen Tankstelle, gestanden hat. Ein paar Zahlen zur Veranschaulichung: Fast jedes dritte der mehr als 80 000 Fahrzeuge, die in einer Woche in beiden Richtungen unterwegs waren, fuhr zu schnell. Den traurigen Rekord hält ein Autofahrer mit 122 Kilometer pro Stunde. Der schnellste Lkw ist übrigens mit Tempo 120 gemessen worden. Wohlgemerkt, erlaubt ist innerorts 50 km/h. Und gerast wird hauptsächlich nachts. Auch das belegt die Statistik.

Diese haarsträubenden Nachrichten nahmen verschiedene Ratsmitglieder zum Anlass, vehement den bereits angedachten „Geschwindigkeitstrichter" zu fordern. Dieser Vorschlag zur Verkehrsberuhigung aus Richtung Neuwied sieht vor, in relativ kurzen Abständen Schilder für Tempo 70, Tempo 50 und Ortseingang folgen zu lassen. Das soll verhindern, dass Verkehrsteilnehmer wie bisher viel zu schnell in den Ort fahren. Das Ortseingangsschild soll dafür weiter ortsauswärts versetzt werden. Laut Birgit Haas wird auch das beim Ortstermin mit der Polizei besprochen.

Top-News aus der Region