Neuwied. Gegen zwölf Uhr ist sie mit ihrer Mutter aus Thüringen angereist. Wenige Minuten später sitzt sie bereits in der Aula des Heinrich-Hauses in Engers konzentriert am Flügel, bei der Hauptprobe für ihr Konzert mit der Jungen Philharmonie (JPN) Neuwied eine Woche später. Auf dem Programm steht Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll, op. 54. Laetitia Hahn, gerade mal 14 Jahre alt, springt kurzfristig für Desar Sulejmani, den ehemaligen Dirigenten der JPN, ein, der eigentlich den Solopart übernehmen sollte.
Aktualisiert am 20. Juni 2018 18:37 Uhr
Es ist das vierte Mal, dass sie das Werk, das Schumann für seine Frau Clara schrieb, bei einem Konzert spielt. Das erste Mal war vor zwei Jahren. Zwölf war sie damals und spielte zu diesem Zeitpunkt immerhin schon zehn Jahre Klavier. Mit zwei hatte ihr Mutter Annette den ersten Unterricht gegeben, mit drei Jahren ging sie in einen bilingualen Kindergarten, mit vier auf die International School, wo sie Englisch und Französisch lernte, dann auf ...