Erwächst aus Ruine ein Museum?
Zukunft des Weinguts Rademacher weiter ungewiss
Ein ehemaliges Weingut in Cochem ist nach einem Brand vollständig zerstört. Die Aufnahme entstand kurz nach dem Feuer.
Kevin Rühle. Kevin Rühle/Archiv

Wird aus dem abgebrannten Weingut Rademacher in Cochem tatsächlich ein Weinmuseum? Und wann wäre das zeitlich realistisch. Im Ringen um ein Fortkommen bezüglich der Zukunft der Ruine gibt es Bewegung.

Wie geht es weiter mit dem ehemaligen Weingut Rademacher in Cochem? Nun scheint etwas Bewegung in die Sache gekommen zu sein, allerdings ist vieles weiterhin noch offen. Vor Gericht wurde eine Einigung zwischen Stadt und Insolvenzverwalterin gefunden, dennoch bleiben viele Fragen weiterhin unbeantwortet.

„Es sind noch viele Unwägbarkeiten und vieles ist auch der Stadt noch nicht bekannt“, meint dazu Stadtbürgermeister Walter Schmitz. Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen würden, könne Genaueres gesagt werden, derzeit gehe man Schritt für Schritt voran, so der Stadtchef.

Versicherung würde den Wiederaufbau zahlen, Stadt den vollen Kaufpreis

Immerhin gibt es nun eine Einigung zwischen Stadt und Insolvenzverwalterin vor dem Landgericht Koblenz. Hier war es um die Versicherung für das durch einen Brand zerstörte Gebäude gegangen. Hintergrund war, dass kurz nach Abschluss des Kaufvertrags das Weingut niederbrannte und der Stadt keine Informationen über den Versicherungsumfang vorlagen. Daher weigerte sich die Stadt, den vollen Verkaufspreis zu zahlen.

Vor dem Landgericht erklärte die Insolvenzverwalterin, dass die Versicherung den Wiederaufbau zahlen würde, dafür erklärte sich die Stadt bereit, den vollen Kaufpreis zu überweisen. Dieser Einigung stimmte der Stadtrat Ende Januar in nicht öffentlicher Sitzung auch zu. Nach Zahlung der Kaufsumme soll die Stadt die Versicherungspolicen erhalten.

Gewisse Unsicherheit bleibt

„Wir kennen die Police nicht, wir kennen nur die Information durch die Insolvenzverwalterin vor dem Landgericht“, macht Stadtbürgermeister Walter Schmitz deutlich. Daher bleibe natürlich noch eine gewisse Unsicherheit bestehen. Die Stadt halte zwar weiterhin an den Plänen für ein Weinkulturzentrum in dem ehemaligen Weingut fest, doch es sei noch zu früh, jetzt schon mehr zu sagen, gibt der Stadtchef zu bedenken. „Außer dieser Einigung vor dem Landgericht hat sich gegenüber dem Stand von vor einem Jahr eigentlich noch nichts geändert“, betont Schmitz.

Im Mai 2022 hatte sich der Stadtrat dafür entschieden, auf dem Gelände des ehemaligen Weinguts Rademacher an der Pinnerstraße ein Freilichtmuseum („Weinkulturzentrum“) mit einer reaktivierten Wingertsbahn zu errichten. Ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren wurde eingeleitet, eine Satzung über ein Vorkaufsrecht für die Grundstücke erlassen.

Feuer in einem ehemaligen Weingut in Cochem an der Mosel im Oktober 2023. Aus dem leer stehenden Gebäude in der Nähe des Bahnhofs würde die Stadt gern ein Weinkulturerlebniscenter machen.
Kevin Rühle. Kevin Rühle/Archiv

Beim Bieterverfahren für das Weingut, dass die Insolvenzverwalterin nach dem Tod des Besitzers am Jahresanfang 2022 angestrengt hatte, setzte sich dann aber ein privater Investor als Meistbietender durch. Im April 2023 entschied sich der Stadtrat dafür, vom Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Cochem einigte sich dafür mit dem Meistbietenden. Doch bevor der Kauf des Weinguts durch die Stadt im Grundbuch eingetragen und der Kaufpreis gezahlt wurde, brande das Gebäude im Oktober 2023 nieder. Und zahlreiche rechtliche Fragen kamen auf, von denen eine nun möglicherweise entschieden ist.

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