Zell
Zeller Zoff geht vor den Rechtsausschuss

Zell - Mit dem Streit um zwei von der Stadt Zell abrasierte Werbetafeln im Stadtteil Barl wird sich bald der Rechtsausschuss des Kreises Cochem-Zell befassen. Ein Termin steht noch nicht fest.

Für den 3. Februar hatte die CDU-Fraktion des Zeller Stadtrats alle Gewerbetreibenden, Gastronomen und Winzer in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Ziel sollte der Einladung zufolge der „Aufbau eines effektiven Stadtmarketings für die Weinstadt“ sein. Daran, ein solches Marketing aufzubauen, will auch der Zeller Gewerbeverein aktiv mitwirken, versichern dessen Vorsitzender Karlheinz Kirch und sein Stellvertreter Arne Houben. Allerdings vermuten sie hinter dem Ziel der Initiative, einen neuen Marketingverein für die Stadt zu gründen, auch die Absicht, den mehr als 100 Mitglieder starken Gewerbeverein als solchen abzulösen.

Gewerbeverein will in Arbeitskreis Stadtmarketing mitwirken

Etwa 45 Zeller seien am 3. Februar auf Einladung der CDU-Stadtratsfraktion ins Rathauses gekommen, listet Karlheinz Kirch auf. Unter ihnen waren außer ihm auch sein Stellvertreter Arne Houben sowie Pressewart Jürgen Wirtz. Insgesamt stammten nach seinen Angaben 26 Mitglieder der Runde aus dem Gewerbeverein. „Wir fühlten uns als Verein von dieser Initiative angesprochen“, sagen Kirch und Houben übereinstimmend.

Es sei ein konstruktives Gespräch in freundlicher Atmosphäre gewesen, das gute Ergebnisse gebracht habe. Mit etwa 19 anderen Leuten hat sich Arne Houben auf einer Liste mit Leuten eingetragen, die bereit sind, sich künftig aktiv im Arbeitskreis Stadtmarketing zu engagieren. Ein zweites Treffen am 18. Februar sei ebenfalls sehr erfreulich verlaufen. Viele Ideen mit Blick auf die Gestaltung der nächsten verkaufsoffenen Sonntage und des Ostermarkts seien zusammengetragen worden.

Stadtbürgermeister Hans Schwarz (CDU) habe jedoch am zweiten Treffen nicht mehr teilgenommen. Grund dafür war ihm selbst zufolge die Dienstaufsichtsbeschwerde, die der Gewerbeverein wegen des Werbetafelstreits gegen ihn eingereicht hat. Und die Gewerbevereinschef Kirch gar nicht als Dienstaufsichtsbeschwerde verstanden wissen wollte. Man wäre sogar noch bereit gewesen, den Widerspruch gegen den Stadtratsbeschluss vom 27. November vergangenen Jahres zurückzuziehen. Der hatte zum Inhalt, dass die Verwaltung den Gewerbeverein dazu auffordern solle, die fraglichen Tafeln zu entfernen.

Vorstand zieht Widerspruch gegen Stadtratsbeschluss durch

Der Vereinsvorstand habe sich letztlich aber entschieden den Widerspruch durchzuziehen. Ausschlaggebend dafür war Kirch und Houben zufolge, dass sich Schwarz geweigert habe, sich mit ihnen und dem Bürgerbeauftragten des Landes, Dieter Burgard, zu einem Vermittlungsgespräch an einen Tisch zu setzen, das für den 5. Februar geplant war. Dies sei ein „Affront“, so Kirch.

Mit dem Widerspruch muss sich nun der Kreisrechtsausschuss befassen. Nach Auskunft des Kreises steht dafür noch kein Termin fest. Denn: Über die nachträglich beantragte Baugenehmigung für die inzwischen abgerissenen Werbetafeln muss der Ausschuss ebenfalls befinden. Wegen des thematischen Zusammenhangs biete es sich an, über beide Verfahren gemeinsam zu entscheiden.

Von David Ditzer

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