So geht es mit dem Gebäudekomplex im Zeller Hamm weiter
Zeller Marienburg: So geht es mit dem Gebäudekomplex weiter
Das Gebäudeensemble der Marienburg im Zeller Hamm prägt das Landschaftsbild. Doch wie geht's dort weiter, wenn die Jugendbildungsstätte des Bistums Ende 2023 verlegt wird? Die Suche nach Antworten läuft. Archiv-Foto: David Ditzer
David Ditzer

Von Ende des Jahres 2023 an wird sich die kirchliche Jugendarbeit im Bistum Trier nicht mehr auf der Marienburg im Zeller Hamm und im Haus Sonnental in Wallerfangen (Saarland) abspielen. Sie wird ins ehemalige Kloster Himmerod verlagert. Doch soll das Kirchengebäude der Marienburg selbst weiterhin kirchlich genutzt werden.

Und: Das Bistum, die Kommunen im Zeller Hamm und Vertreter der Interessengemeinschaft ProMarienburg wirken zusammen, damit auch die anderen Gebäude und das Gelände um das weithin sichtbare Ensemble künftig sinnvoll genutzt werden. Ein mehrstufiges Vergabeverfahren soll zu diesem Ziel (die RZ berichtete) führen. Dieses hat allerdings noch nicht begonnen, teilt die Bischöfliche Pressestelle auf Anfrage mit. Aber wie geht es wann weiter?

In der jüngsten Sitzung des Zeller Stadtrats skizzierte Bürgermeister Hans-Peter Döpgen noch einmal das Verfahren, an dessen Ende ein Nachnutzer für die Gebäude um die Marienburg im Zeller Hamm gefunden sein soll:

  1. Ausarbeitung der Vergabekriterien und Ausschreibungsunterlagen,
  2. Interessenbekundung potenzieller Nutzer,
  3. Prüfung und Bewertung der eingegangenen Bewerbung (samt möglicher Reduzierung des Bieterkreises),
  4. Konzeptpräsentation,
  5. Vergabeentscheidung durch den Trierer Bischof.

Simone Bastreri von der Bischöflichen Pressestelle in Trier teilt der RZ am vergangenen Dienstag zum Stand der Dinge mit: „Derzeit werden die Vergabekriterien und Ausschreibungsunterlagen vorbereitet. Und die verschiedenen Gruppen, die im Auswahlgremium vertreten sein werden, sollen bis Ende des Jahres ihre Vertreter beziehungsweise Stellvertreter benennen.“

Vonseiten der Kommunen ist dies schon geschehen: Die Zeller Bürgermeister Karl Heinz Simon (VG) und Hans-Peter Döpgen werten im Auswahlgremium mitwirken. Grundsätzlich begrüßen die Kommunen im Zeller Hamm, dass das Bistum die Kirche auf der Marienburg als solche erhalten möchte und beabsichtigt, diese der örtlichen Pfarrei zuzuordnen und auch künftig die Betriebskosten zu tragen. Schließlich war zunächst von Komplettaufgabe und Verkauf die Rede gewesen (siehe Zusatztext).

Viele Ideen für Gebäude- und Geländenutzung

Im Zuge positiv verlaufender Gespräche mit dem Bistum hatten die Kommunen auch formuliert, welche Erwartungen sie an eine künftige Nutzung des Gebäudekomplexes auf dem Bergrücken im Zeller Hamm haben. Demnach soll das weitere Gelände der Marienburg im kirchlichen Eigentum bleiben, nur die Nutzung soll über zum Beispiel einen Erbbaurechtsvertrag an Dritte gegeben werden. Genutzt werden könnten Gebäude und Gelände zum Beispiel für Gastronomie und/oder Hotellerie, als Bildungszentrum oder zur medizinischen Versorgung, so die Vorstellungen der Kommunen. Standesamtliche Trauungen oder eine verstärkte Nutzung durch Vereine oder Winzer wären ebenfalls denkbar. Letztlich für das Wie vorrangig wird die Qualität eines von Bewerbern vorzulegenden Konzeptes ausschlaggebend sein.

Nach Darstellung der VG Zell trugen die Kommunen ihre Erwartungen Mitte September in einem Gespräch mit Bistumsvertretern vor. Das Bistum akzeptierte, ja begrüßte diese und ging darauf ein. Überdies sicherte es zu, die Kommunen an dem geplanten Vergabeverfahren zu beteiligen. Umgekehrt wollen sich die Kommunen „bei der Problematik der äußeren Erschließung der Marienburg und der Sicherstellung des Brandschutzes wohlwollend mit einbringen“.

Das Vergabeverfahren werde „frühestens Anfang nächsten Jahres“ gestartet, heißt es aus der Bischöflichen Pressestelle. „Markus Schlich als Prozesskoordinator und Projektleiter für die Jugendhäuser im Bistum Trier und Hermann Condné als Leiter der Immobilienabteilung sind eingebunden.“

Von unserem Redakteur David Ditzer

Top-News aus der Region