Geschlossen stimmt der Zeller VG-Rat dem Solidarfonds zu und ermächtigte Bürgermeister Karl Heinz Simon (SPD), den entsprechenden Vertrag zu unterzeichnen. Der entscheidende Paragraf 3 desselben ist erstaunlich simpel: Alle Erlöse aus der Errichtung und dem Betrieb von Freiflächen-Fotovoltaikanlagen oder sonstigen Anlagen der regenerativen Energieerzeugung (auch Windkraftanlagen) fließen zunächst einmal den jeweiligen Standortgemeinde zu. „Jede Standortgemeinde zahlt von den Pachterlösen ... 30 Prozent in den Solidarfonds.“ Das Fondsgeld soll dazu dienen, „die VG-Umlage in einem erträglichen Rahmen zu halten“. So formulierten es übereinstimmend Frank Koch (CDU) und Matthias Müller (FWG), die Vorsitzenden ihrer jeweiligen Fraktion. Müller sagte angesichts des Solidarfonds, dem alle Kommunen zuvor zugestimmt hatten: „Das ist ein großer Tag für die Verbandsgemeinde Zell.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Simon sieht in dem Vertragswerk „ein tolles Zeichen der Solidarität“. Und FDP-Fraktionschef Jürgen Hoffmann ist „glücklich, dass künftiges Repowering, auch von Windkraftanlagen, integriert werden konnte“.
Darauf ging auch VG-Chef Karl Heinz Simon gesondert ein: Dem Solidarfonds fließen nämlich nicht nur die Pachtzahlungen für „die jetzt in der Folge unserer Planungen entstehenden Freiflächen-Fotovoltaikanlagen“ zu. Werden Altanlagen, ob nun Fotovoltaik oder Windkraft, die vor Inkrafttreten des Vertrags errichtet wurden, technisch modernisiert (Repowering), fallen auch sie unter die Regelungen des Solidarfonds. Der Vertrag soll – nach Unterzeichnung durch die Orts-, den Stadt- und den VG-Bürgermeister – rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres gelten.
Bürgermeister Simon unterstrich: „Ich möchte den Damen und Herren Ortsbürgermeistern sowie ihren Räten auch für ihre Unterstützung in der Beratung, die Solidarität untereinander und das gemeinsame Handeln danken. Das ist wirklich schon ein tolles Ergebnis.“ Eines, das Vorbildcharakter hat. Simon fügte hinzu: „Ich denke, dass dieser Zusammenhalt auch ein wichtiges Argument in den anstehenden Planverfahren sein wird, wenn es darum geht, die unterschiedlichen Interessen untereinander und gegeneinander abzuwägen.“ Auch Rolf Weber von Planungsbüro West hatte im Frühsommer sehr deutlich gemacht: Nicht auf allen infrage kommenden Flächen werden Fotovoltaikanlagen oder andere Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien entstehen. Im Einzelfall könnten dem beispielsweise Belange des Natur-, Arten- oder Landschaftsschutzes entgegenstehen. Zu möglichen ästhetischen Gegenargumenten sagte FWG-Fraktionschef Müller: „Irgendwoher muss die Energie künftig kommen. Dafür müssen wir auch Opfer bringen.“ Dass die Gemeinden der VG Zell die Energiewende geschlossen voranbringen wollen, haben sie mit dem Solidarfonds unterstrichen.