So will der Arbeitskreis Shopmanagement die Zeller Altstadt optisch aufwerten
Zeller Innenstadt: Schaufenster sollen nicht mehr trostlos aussehen
Dieses Schaufenster an der Balduinstraße in Zell gehört zu jenen an sich leer stehenden Präsentationsflächen in der Zeller Altstadt, die schon bald optisch deutlich aufgewertet werden sollen. Entsprechenden Ideen des Arbeitskreises Shopmanagement hat der Stadtrat geschlossen zugesimmt. Foto: Inge Faust
Inge Faust

Zell. Leere Schaufenster geben unter anderem an der Balduinstraße in Zell, der Einkaufsmeile im Herzen der Altstadt, ein trostloses Bild ab. Doch das soll sich möglichst rasch ändern, und zwar über eine attraktive Gestaltung von vier Schaufenstern in drei Gebäuden an dieser Straße, erläutert CDU-Ratsmitglied Daniel Schawo in der März-Sitzung des Stadtrats. In der Schwarze-Katz-Halle stellte er die Gedanken vor, die sich der Arbeitskreis Shopmanagement gemacht hat, damit zumindest schon einmal optisch wieder mehr Leben in die City kommt.

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Insgesamt 32 Shops, also Läden, sind zurzeit in Zell nicht bespielt, ging Daniel Schawo zunächst einmal auf den Istzustand ein, den sich der Arbeitskreis Shopmanagement näher angeschaut hat. Von den Inhabern der Ladenlokale hätten fünf kein Interesse an den Vorschlägen des Arbeitskreises gehabt oder seien nicht erreichbar. 14 hätten keinen Handlungsbedarf gesehen, zehn seien offen für einen Verkauf oder eine Vermietung gewesen – und interessiert an einer Onlineplattform, um dieses Ziel erreichen zu können. In drei Gebäuden mit vier Schaufenstern darf der Arbeitskreis jedoch tätig werden, dazu gehören die Häuser Balduinstraße 50 und Balduinstraße 62.

Ein Fenster soll beispielsweise mit einem Panoramafoto von Zell beklebt werden, das Tiefenwirkung entfaltet. Man könne Bilder gegenüberstellen, die „Zell um 1920 und Zell um 2020“ darstellten, „um eine positive Entwicklung zu zeigen“, führte Schawo aus. An andere Stelle sei eine „Gamification“ möglich, um die Aufmerksamkeit von Passanten zu erzeugen. Eine künstlerische Darstellung des Zeller Genusswandertags „Gieh roff of dat Häisje“ könne etwa mit einem Gewinnspiel kombiniert werden, so die Überlegungen des Arbeitskreises. Das Okay für die Verwendung des Bildes habe der Zeller Künstler Hermann „Heizer“ Richard freundlicherweise gegeben, unterstrich Schawo.

Außer ihm gehören Gaby Maaß, Daniel Beuren, Dr. Angela Hückstädt und Roger Kallfelz dem Arbeitskreis an. Der Stadtrat hatte die Runde mit einem Budget von 5000 Euro ausgestattet. Über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Mosel habe man zusätzlich 2000 Euro aus dem Leader-Programm der EU bekommen können, sagte Schawo. Die Gestaltung der Schaufenster sollten regionale Dienstleister übernehmen, mit denen der Arbeitskreis gesprochen habe. Elke Brückner von der FWG-Stadtratsfraktion zufolge werde das Ganze wohl je Fenster zwischen 1000 und 1500 Euro plus Arbeitskosten verschlingen. In allen Ratsfraktionen fanden die Ideen des Arbeitskreises großen Anklang. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Lothar Bremm lobte vor allem „das enorme Engagement, das die Gruppe an den Tag gelegt hat“, um ehrenamtlich etwas für die Stadt Zell zu bewegen. Hendrik Weinbach (CDU) sagte, Ziel müsse allerdings sein, wieder Leben in die Ladenlokale zu bekommen, also neue Geschäfte.

Hier machte Daniel Schawo deutlich, die Schaufenstergestaltung solle nur „ein erster Schritt sein“. Weitere müssten folgen, darunter auch eine Onlineplattform, die einem vernünftigen Shopmanagement diene. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alan Weis wollte wissen, ob es auch möglich sei, die besagten vier Schaufenster mit variablen Inhalten zu bespielen, beispielsweise über einen LED-Bildschirm, der Aktuelles aus Zell im Bewegtbild zeige. Schawo entgegnete, dafür sei der Aufwand zu hoch und der Arbeitskreis habe „kein immerwährendes Budget“.

Der Zeller Stadtbürgermeister Hans Peter Döpgen urteilte, die vom Arbeitskreis vorgestellten Ideen seien ein „Vorschlag, mit dem wir in die Gestaltung der Balduinstraße gehen sollten“. Er fügte hinzu: „Arbeit, Aufwand und Preis halte ich für vertretbar. Ich denke, wir sollten diesen Weg jetzt mal gehen.“ Selbstverständlich könne er nur ein Anfang sein im steten Bemühen darum, dass die Stadt Zell ein optisch ansprechendes Bild abgebe. Döpgen bedankte sich ausdrücklich bei den Mitgliedern des Arbeitskreises Shopmanagement dafür, dass sie „sich so für die Stadt einsetzen“. Geschlossen stimmte der Rat am Ende für die Schaufensterneugestaltung.

Von unserem Redakteur David Ditzer

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