Bildhauer greift zur Feder
Witzige Gedichte für den Literatenweg in Senheim
Der Gillenbeurener Künstler Detlef Backhaus schreibt auch Gedichte.
Ulrike Platten-Wirtz

In Senheim gibt es seit 20 Jahren einen Literatenweg, der jährlich mit wechselnden literarischen Texten bestückt wird. In diesem Jahr sind es Gedichte von dem Gillenbeurener Künstler Detlef Backhaus, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregen.

Gedichte von Ernst Jandl oder Robert Gernhardt haben Detlef Backhaus immer schon gut gefallen. Inspiriert von den beiden Lyrikern bringt der bildende Künstler aus Gillenbeuren seit einigen Jahren seine eigenen Gedanken in Form von humorvollen Gedichten zu Papier. Jetzt wurde der Senheimer Literatenweg sogar mit den lyrischen Texten von Backhaus bestückt. „Ich hätte nie gedacht, dass meine Gedichte mal ausgestellt werden“, sagt Backhaus erfreut.

Humorvoll bis nachdenklich sind die Texte von Detlef Backhaus.
Ulrike Platten-Wirtz

Den Literatenweg in Senheim gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren. Jedes Jahr werden die insgesamt 14 Stelen aus farbig lackiertem Holz mit literarischen Texten wechselnder Schriftsteller bestückt. „Im vorigen Jahr konnte man Lyrik der autistischen Autorin Pia Kollbach lesen und auch Holzschnitte zur Leidensgeschichte Jesus sehen“, erklärt der Senheimer Künstler Christoph Anders, Mitinitiator des Wegs.

Oberhalb des Trafohäuschens geht´s los

Den Einstieg in den Literatenweg, der auch Teil des Moselsteig-Wanderwegs ist, findet man oberhalb des Trafohäuschens an der Landesstraße 98 in Richtung Grenderich. Sinn und Zweck der literarischen Ausstellung ist, dass Wanderer an den entsprechenden Stellen eine Pause einlegen, für einen Moment innehalten und die Beiträge auf sich wirken lassen. „Im besten Fall bekommen die Leute einen Impuls für den Tag“, sagt Anders.

Wanderer, die auf dem Moselhöhenweg unterwegs sind, sollen mit den literarischen Texten zum Innenhalten ermutigt werden.
Ulrike Platten-Wirtz

Die Gedichte von Backhaus sind einerseits zwar komisch im Sinne von humorvoll, regen andererseits aber auch zum Nachdenken an. Beispielsweise über unseren Alltag, die Gesellschaft oder den Klimawandel. Die gedruckten Texte wurden vor dem Ausstellen allesamt laminiert, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. „Außerdem kann man sie so möglicherweise später noch einmal benutzen“, sagt Anders. Um auch Passanten die Möglichkeit zu geben, das Gelesene zu kommentieren, werden an den einzelnen Stationen auch Papier und Bleistift zur Verfügung gestellt. „Manch einer hat sich auf diese Weise hier auch selbst schon in kreativem Schreiben versucht“, gesteht Anders mit einem Augenzwinkern.

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