So läuft Windenergieplanung in VG Kelberg - Sichtbeziehungen zu Ulmen
Windkraft: Es regt sich Kritik in der Eifel
Steht „Repowering“ im Falle von Windkraftanlagen automatisch für „noch gigantischer und störender“? An der Windkraftplanung der VG Kelberg stört Kritiker nicht zuletzt vermeintliche Geheimniskrämerei. Foto: Angelika Koch
Angelika Koch

Kelberg. Die Energiewende ist unübersehbar, wenn man von Daun in Richtung Nürburgring fährt. Eine dichte Phalanx von Windrädern grüßt von den Hunsrückhöhen im Kreis Bernkastel-Wittlich. Drei mehr als zweihundert Meter hohe Anlagen in der Nähe von Bermel im Landkreis Mayen-Koblenz zeigen, was Repowering (Austausch alter gegen Windkraftanlagen der neuen Generation) konkret für das Landschaftsbild bedeutet. Auch der Kreis Cochem-Zell ist von den Höhen des Vulkaneifelkreises aus sichtbar mit Windkraft reich bestückt. Windkraftkritiker verweisen auf diese Anblicke, wenn sie mit der möglichen Zerstörung des Landschaftsbildes argumentieren. Sie wollen, so sagen sie, der „Verspargelung“ des touristisch geprägten Vulkaneifelkreises Einhalt gebieten. Nach dem dürren Rekordsommer mehren sich jedoch die Stimmen, die eine erneute Forcierung der Windenergie aus Gründen des Klimaschutzes befürworten. Dass die Windkraftanlagen zudem Geld in Gemeindekassen spülen, ist mehr als ein gewollter Nebeneffekt, so auch in der Verbandsgemeinde Kelberg. Nachdem ein Flächennutzungsplan mit ausgewiesenen Vorrangflächen für Windenergie dort nicht zustande kam, herrscht nach Ansicht der VG-Ratsfraktion „Sturm im Wald“ eine „erstaunliche Stille“. Allerdings nicht zur Freude der Windkraftskeptiker, wie Reinhold Jansen, Vertreter der Wählergruppe, darstellt: „Die Planung seitens der Verbandsgemeinde wurde wegen angeblich ausufernder Kosten eingestellt und auf die Kreisverwaltung übertragen. Hier wird jetzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Raumordnungsverfahren durchgeführt mit dem Ziel, an allen möglichen Standorten im Verbandsgemeindegebiet Kelberg Windparks zu errichten.“ Sichtbar in Ulmen und um Ulmen herum.

Lesezeit 3 Minuten
Die Wählergruppe spricht von vier Bereichen, in denen Bauanträge für insgesamt zwanzig Windenergieanlagen vorliegen. „Wegen der erheblichen Umweltauswirkungen dieser über zweihundert Meter hohen Anlagen, die alle im Wald errichtet werden sollen, ist eine Öffentlichkeitsbeteiligung in diesem Verfahren zwingend vorgeschrieben“, bezieht Jansen Position.

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