Der Zufall hat Horst und Roland Ballé an die Mosel geführt - Café-Bistro soll bis etwa Dezember offen sein und über den Winter pausieren
Wie Roland und Horst Ballé zu ihrem Café Ballé kamen: Wie aus einem geplatztem Urlaub in Reil eine Idee wurde
Horst (links) und Roland Ballé im Salon ihres Café Ballé in Reil, das sie eröffnen wollen, sobald es die Corona-Bestimmungen zulassen. Derzeit bieten sie hausgemachte Torten, Kuchen und Gebäck am Wochenende zum Mitnehmen an. Foto: Petra Willems
Petra Willems

Reil. Es sollte ein Urlaub in Schweden für Roland und Horst Ballé sowie ihre Freunde werden. Wegen der Corona-Pandemie ging es im vergangenen Sommer aber an die Mosel – für die Ballés mehr als ein Verbleib auf Zeit: Sie wollen in Reil ihr eigenes Café eröffnen. Wir erzählen ihre Geschichte.

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Es war Liebe auf den ersten Blick: Horst und Roland Ballé entdeckten während ihres Urlaubs an der Mosel im vergangenen Sommer den ehemaligen Gasthof Römer in Reil und waren begeistert von dem Gebäude, einem „schönen Jugendstilhaus, direkt an der Mosel, mit Terrasse und Wintergarten zum Fluss“, wie Horst Ballé es beschreibt. Der Zufall hatte das Paar, das zuvor sein Unternehmen (Herstellung und Vertrieb von Spielen und Geschenkartikeln) im schleswig-holsteinischen Eckernförde verkauft hatte, an die Mosel geführt. „Wir wollten eigentlich mit Freunden Urlaub in Schweden machen“, erzählt Horst Ballé.

Wegen Corona fiel der jedoch aus, und es ging in eine Ferienwohnung nach Reil. Direkt neben ihrem Feriendomizil entdeckten die beiden dann das Gasthaus, das seit längerer Zeit leer und zum Verkauf stand. „Wir haben uns es angeschaut und es war für uns erschwinglich. Da haben wir uns gedacht: Dann machen wir das“, sagt Horst Ballé. Dann wurden schnell Nägel mit Köpfen gemacht, im Oktober kauften die Ballés das Objekt, ab November wurde renoviert, mittlerweile leben die beiden in Reil. „Das Haus hat uns gefunden“, sagt Horst Ballé und lächelt.

Im Innern des neuen Café Ballé, zu dem auch eine Terrasse direkt an der Mosel und ein Bootsanleger gehören, finden sich nun im Wintergarten und im Salon Art-Déco-Lampen und Kronleuchter an den Decken, verschiedene Kunstobjekte, neue Tapeten, alte Schränke und stilvolle Möbel. Vieles kommt dabei aus dem eigenen Bestand des Paares, teilweise haben sie Objekte zugekauft. Die Küche haben die neuen Eigentümer komplett renoviert und ein Kühlhaus angebaut. Theoretisch kann es jetzt losgehen.

Französisch angehaucht, wie der Name und die Einrichtung des Cafés, soll künftig das Angebot in dem Café-Bistro sein. Roland Ballé: „Wir wollen ein bisschen was anderes machen.“ Neben hausgemachten Torten, Kuchen und Patisserie soll es auch kleine Gerichte wie Boef Bourgignon oder Coq au Riesling sowie Salate geben, vorwiegend aus regionalen Produkten. Eine Konditorin haben die Ballés bereits gefunden, ebenso weitere Mitarbeiter.

Erfahrung in der Gastronomie hat das Paar bereits, vor einigen Jahren hatten sie ein Café-Restaurant in einem Yachthafen in der Flensburger Förde betrieben. Da sich die Doppelbelastung aus der eigenen Firma und der Gastronomie nicht mehr vereinbaren ließ, verkauften sie das Objekt schließlich wieder. „Aber das Gastronomie-Gen liegt uns immer noch im Blut“, sagt Horst Ballé.

In ihrem Café in Reil will sich Roland Ballé künftig um den Service kümmern, sein Partner Horst – zum zehnten Jubiläum ihrer eingetragenen Lebenspartnerschaft wollen die beiden in diesem Jahr in Traben-Trarbach die Ehe schließen – will sich der Getränke und der Auswahl der Gerichte in der Küche annehmen.

Das Café-Bistro soll tagsüber geöffnet sein und kein Abendgeschäft anbieten, bis etwa Dezember wollen die beiden ihr Café offen lassen, über den Winter eine kurze Pause einlegen und im Frühjahr wieder öffnen. Dann könnte vielleicht auch der Gewölbekeller des Hauses eine neue Nutzung haben, dort könnten sich die Ballés eine kleine Eisdiele oder auch einen Weinkeller vorstellen. Aber erst einmal soll eröffnet werden so bald Corona es zulässt.

Derzeit bieten die Ballés samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr Kuchen & Co. zum Mitnehmen an. Geplant ist, so bald es die Corona-Bestimmungen zulassen, künftig das Café-Bistro mittwochs bis sonntags von 12 bis 19 Uhr zu öffnen. Petra Willems

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