Rund 40 Kunstinteressierte sind der Einladung des Zeichners und Malers Heinz M. Müller aus Bullay sowie des Vorsitzenden des Freundeskreises der Synagoge, Franz Piacenza, in die ehemalige Synagoge in Zell gefolgt. Sie werden gleich zu Beginn ergriffen von einer israelischen Weise voller Wehmut und Sehnsucht, vorgetragen von Heidi Müllen aus Kröv (Geige), Ulla Schädler (Flöte) und Christoph Kappes- Schädler (Gitarre) beide aus Bullay. Ihr Spiel und ihre Stimmen brillieren.
Nach den Begrüßungsworten von Piacenza stellt Müller zunächst seine 19 Zeichnungen mit dem Namen „Bleischweres Schweben“ vor. Es sind anmutige Rötelskizzen, die schwere Inhalte transportieren: Tiere und Menschen in Beklemmungen und Bedrängungen. Die düsteren Gemütszustände lassen Parallelen ziehen zu dem Ausstellungsort, zur Synagoge. Ein einmaliger Klangteppich für die Ohren, dominiert von den sanften Vibrationen des Monocords, gespielt von Heidi Müllen, stimmt auf die 22 plakativen Tuschbilder des zweiten Werkzyklus' mit dem Titel „Positionen“ ein.
Gezeigt werden alltägliche Situationen
Hier werden ganz alltägliche Dinge und Situationen gezeigt, die den Betrachter dazu animieren, über sein Verhalten und sein Leben nachzudenken und dazu, Position zu beziehen zu Themen wie Natur, Umwelt, Klima, Arbeit, Urlaub, Krieg und Frieden. „Es geht darum, alles zu prüfen und das Beste zu behalten“, meint Müller. Und weiter: „Wir habe immer eine Wahl im Alltag oder an der Wahlurne. Wir entscheiden die Zukunft mit. In demokratischen Prozessen.“
Den Wunsch nach Solidarität und Frieden drücken die Besucher im gemeinsamen Singen von „Hevenu Shalom Aleichem“ (Wir wollen Frieden für alle) aus. Zuvor fand ein indianisches Musikstück großen Anklang und kräftigen Applaus. Nach den Dankesworten von Müller blieb man lange zusammen mit interessanten Gesprächen bei Riesling und Wasser.
Unterstützung vom Förderverein der Synagoge
Piacenza und Müller fühlten sich geehrt von der großen Resonanz, unter den Gästen waren auch Persönlichkeiten aus dem Landkreis wie Bürgermeister Jürgen Hoffmann, Künstler Christoph Anders mit Frau und Verleger Arne Houben mit Frau. Alle waren laut Presseinfo beeindruckt von der besonderen Atmosphäre: vom Raum, dem Licht, den Bildern, den Worten und der Musik.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Juli in der ehemaligen Synagoge in Zell zu besichtigen. Die Öffnungszeiten sind samstags, 15 bis 17 Uhr, und nach Vereinbarung. Persönlich ist der Künstler für etwa eine Stunde am Donnerstag, 20. Juni, ab 18 Uhr und am Samstag, 22. Juni, ab 15 Uhr anwesend. Kontakt zwecks Terminvereinbarung: Heinz M. Müller, Telefon 06542/219 79