Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz mit Sitz in Köln gibt jetzt mit dem Kunststättenheft „Die Virneburg in der Eifel“ eine neue interessante Publikation zu einer ehemaligen und in die ganze Region hinein wirkende Festungsanlage heraus. Die Ruinen der ehemals stolzen Burg thronen noch heute weithin sichtbar über dem Nitzbachtal mit der Ortschaft Virneburg.
Die historische Untersuchung wurde von dem Germanisten und Kunsthistoriker Manfred Böckling und dem Grabungstechniker der GDKE Rheinland-Pfalz, Achim Schmidt, durchgeführt. Sie gehört eigentlich, westlich von Mayen gelegen, zu den eher versteckten Burgen. Trotzdem beherrschte sie über Jahrhunderte die Fernstraßen.
Name der Burg verrät etwas über das Gebäude
Wie die beiden Autoren schreiben, sagt bereits der Name der Burg etwas aus, denn er enthält das mittelhochdeutsche Adjektiv „virne“ für „alt“. Bereits seit dem Jahr 1052 bezeugen alte Urkunden von diesen Virneburgern, denn ihr Wappen – ein goldener Schild und eine Reihe mit drei roten Rauten – weisen auf eine zeitweilig einflussreiche Familie im Rheinland hin. Diese versuchte wie andere adelige Familien am Mittelrhein zu wahren und zu mehren, um somit den beträchtlich großen Einfluss des Erzbischofs oder Kurfürsten im fernen Trier zu mindern.
Mächtiger Inbegriff der Anlage war der Bergfried, der laut einer Urkunde von 1339 durch den damaligen Grafen Ruprecht von Virneburg dem Erzstift Trier zum Lehen gegeben wurde. Aus seiner Bezeichnung „Hoher Turm“ wurde später im 17. Jahrhundert „Runder Turm“. Rund um das Jahr 1600 gab es Umbauten. 1663 wies der Virneburger Amtmann Johann Hilgers auf die „große Baufälligkeit des gräflichen Schlosses“ hin. Es waren dringende Instandsetzungsarbeiten erforderlich, wobei auch die Bewaffnung modernisiert wurde.
Das Kunststättenheft über die Virneburg ist beim Rheinischen Verein erschienen und umfasst 27 Seiten mit vielen Abbildungen.