Moselimbiss geschlossen
Wer rettet die Currywurst in Pommern?
Der Moselimbiss in Pommern ist derzeit geschlossen.
Ulrike Platten-Wirtz

Der legendäre Moselimbiss an der Bundesstraße in Pommern ist geschlossen, eine rot-weiße Kette sperrt das Gelände derzeit ab. Was sind die Hintergründe? Was sagt die Gemeinde? Und: Gibt es noch eine Chance für die beliebte Wurstbude?

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Erst vor rund zwei Jahren hat der Moselimbiss im Pommern seinen Besitzer gewechselt. Doch nun ist die legendärste Wurstbude in der Region schon wieder geschlossen. Dauerhaft, wie im Internet zu lesen ist. Der Wagen, in dem noch im vorigen Jahr im Minutentakt Würstchen und Pommes über die Theke gingen, ist mit einer grauen Plastikplane verhüllt. Eine rot-weiße Absperrkette signalisiert potenziellen Gästen zudem, dass es hier derzeit nichts zu essen gibt. Was ist geschehen?

Elf Jahre lang hat das Pommerner Ehepaar Heribert und Kordula Friedrich den Imbiss am Pommerner Moselufer nicht nur betrieben, sondern ihn zu einer Institution in der Region gemacht. Aus gesundheitlichen Gründen mussten die beiden das Geschäft aber vor zwei Jahren aufgeben. Einem glücklichen Zufall war es geschuldet, dass sich in der gebürtigen Eifelerin Petra Lenz und ihrem Lebensgefährten Johannes Vogel aus Erftstadt schnell geeignete Nachfolger fanden. Unserer Zeitung gegenüber sagte Lenz seinerzeit, dass ihr Partner den Imbisswagen samt Inventar käuflich erworben habe, den Standplatz habe er für den Zeitraum von zehn Jahren von der Gemeinde gepachtet. Im Sommer 2023 ging das Paar dann an den Start, wobei Petra Lenz hinter der Theke stand, während Vogel weiterhin in seiner Firma für Messtechnik in Erftstadt tätig war.

Eine Absperrkette signalisiert potenziellen Gästen, dass es hier nichts zu essen gibt.
Ulrike Platten-Wirtz

Doch ein tragischer Schicksalsschlag beendete das Geschäft jäh. Laut Angaben von Pommerns Ortsbürgermeisterin Hildegard Moritz ist der Imbissbudenbesitzer im Februar dieses Jahres plötzlich und unerwartet verstorben. Der Imbiss hat zum Saisonstart gar nicht erst aufgemacht.

Wie es nun mit der Wurstbude weitergeht, ist noch ungewiss. Vogels Erben sind der Gesetzgebung nach dessen Ehefrau und Kinder. Was die Erben mit dem Imbiss vorhaben? Vielleicht wollen sie ja verkaufen, spekuliert Moritz. Da erbtechnisch aber noch nicht alles geklärt sei, wollte sich die Familie des Verstorbenen unserer Zeitung gegenüber in der Angelegenheit derzeit noch nicht äußern.

Die Gemeinde ist an dem Verfahren insofern beteiligt, als dass der Pachtvertrag über den Stellplatz zwischen Bundesstraße 49 und dem Moselufer zwischen der Ortsgemeinde und dem Verstorbenen allein geschlossen wurde. „Und zwar für insgesamt zehn Jahre“, sagt Moritz. Im Todesfall des Pächters, so sieht es das Gesetz vor, geht der laufende Pachtvertrag auf die Erben über.

„Eine schwierige Situation“, betont Moritz. Die Gemeinde sei natürlich daran interessiert, dass der Imbiss weitergeführt werde, beziehungsweise wieder öffne. Seriöse Anfragen von Interessenten habe es schon einige gegeben. „Doch solange die Erbangelegenheiten nicht vollständig geklärt sind, sind uns die Hände gebunden“, sagt die Ortschefin. Wie es nun weitergeht und ob der Imbiss vielleicht sogar noch in dieser Saison wieder öffnet, muss sich noch zeigen.

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