An Sonntag fällt die Entscheidung über die Nachfolge des amtierenden Kreischefs - Zwei Kandidatinnen treten an
Wer folgt auf Landrat Manfred Schnur?
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Der amtierende Landrat Manfred Schnur im Vorzimmer seines Büros. Ab November wird vom Kreishaus aus eine Landrätin die Geschicke des Landkreises leiten. Am Sonntag wird entschieden, ob diese Anke Beilstein oder Sonja Bräuer heißt. Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Platten-Wirtz Ulrike. Ulrike Platten-Wirtz

Der Showdown naht: Anke Beilstein (CDU) oder Sonja Bräuer, gemeinsame Kandidatin von SPD, FWG und Grünen Cochem-Zell - wer wird neue Landrätin? Darüber werden die Wähler am Sonntag entscheiden. Spielt Beilstein ihren Heimvorteil aus, oder macht Bräuer mit frischem Blick von außen das Rennen? Spannung ist garantiert.

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Der amtierende Landrat Manfred Schnur im Vorzimmer seines Büros. Ab November wird vom Kreishaus aus eine Landrätin die Geschicke des Landkreises leiten. Am Sonntag wird entschieden, ob diese Anke Beilstein oder Sonja Bräuer heißt. Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Platten-Wirtz Ulrike. Ulrike Platten-Wirtz

Am Sonntag sind rund 50 000 Cochem-Zeller dazu aufgerufen, die Nachfolgerin von Landrat Manfred Schnur, der in den Ruhestand geht, zu bestimmen. Zur Wahl stehen zwei Bewerberinnen, für die CDU die derzeitige Erste Kreisbeigeordnete und Landtagsabgeordnete Anke Beilstein sowie Sonja Bräuer, die als gemeinsame Kandidatin von SPD, FWG und Bündnis 90/Die Grünen antritt.

Bewerberinnen legten wochenlang einen engagierten Wahlkampf hin

Beide Kandidatinnen absolvierten in den vergangenen Wochen einen engagierten Wahlkampf, suchten das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, informierten sich aber auch über aktuelle Probleme und anstehende Projekte im Kreis Cochem-Zell. Und warben für ihre Ideen und Vorstellungen.

„Engagiert aus Heimatliebe“, mit diesem Motto hat Anke Beilstein ihren Wahlkampf bestritten. Sie tritt dabei ein für eine bürgernahe Verwaltung, die für die Probleme der Menschen ansprechbar ist. Anke Beilstein liegt aber auch eine bessere ärztliche Versorgung des Kreises am Herzen. Dazu würde sie gerne ein Modellprojekt starten, über das junge Menschen aus dem Kreis einen Medizinstudienplatz erhalten können, sofern sie sich anschließend im Kreis als Arzt niederlassen. Die Unterstützung von Ehrenamt und Vereinen ist ihr wichtig, genauso aber auch die Pflege des Brauchtums und der Traditionen. Junge Menschen sollen in die Gestaltung der Zukunft des Kreises eingebunden werden, und sie will sich als Landrätin für gute Bedingungen an Kitas und Schulen einsetzen.

Wollen zur neuen Chefin im Cochemer Kreishaus gewählt werden: CDU-Kandidatin Anke Beilstein (links) und Sonja Bräuer, gemeinsame Kandidatin von SPD, FWG und Grünen Cochem-Zell. Am 18. Juni fällt die Entscheidung.
Peter Meuer. Peter Meuer/David Ditzer

Die Unterstützung von Ehrenamt und Vereinen, eine bürgernahe Verwaltung, eine gute ärztliche Versorgung des Kreises, das gehört auch zu den Zielen einer Landrätin Sonja Bräuer. Ein Schwerpunktthema in ihrem Wahlkampf war daneben die Wasserversorgung. Sie will als Landrätin über ein Wasserkonzept sicherstellen, dass Wasser immer verfügbar ist. Daneben liegt ihr eine starke Wirtschaft am Herzen, mit Arbeitsplätzen auch für junge Menschen vor Ort. Beim Klimaschutz im Kreis, wo Cochem-Zell vielfach schon Vorreiter ist, will sie weiter vorangehen. Nahwärme, Bürgergenossenschaften und die Förderung erneuerbarer Energien sind hier für sie wichtig. Kreisgestaltung statt nur Kreisverwaltung ist einer ihrer Wahlkampfslogans auf den Plakaten.

Welche Konzepte überzeugen die Wählerinnen und Wähler am Ende?

Welches dieser Konzepte, welche Kandidatin hier mehr überzeugt, das entscheiden am Sonntag nun die Wählerinnen und Wähler. War lange Zeit offen, ob mit Wolfgang Lambertz ein weiterer CDU-Kandidat seinen Hut in den Ring wirft, steht nach dessen Entscheidung, nicht anzutreten, die CDU geschlossen hinter ihrer Kandidatin. Das könnte im traditionell schwarzen Kreis für Anke Beilstein ein Schlüssel zum Wahlerfolg sein. Auf der anderen Seite stehen aber auch SPD, FWG und Bündnis 90/Die Grünen ebenso geschlossen hinter ihrer Kandidatin, die im Wahlkampf zudem von der Landespolitprominenz bis hin zu Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstützt wurde. Das Bündnis verbreitet im Wahlkampf auch viel Zuversicht.

Am Sonntag wird es auch davon abhängen, wie die Parteien ihre Anhängerinnen und Anhänger mobilisieren können, zur Wahl zu gehen. Rund ein Fünftel der Wahlberechtigten hat bereits seine Stimme per Brief abgegeben. Das spricht durchaus für ein großes Interesse an dieser Wahl. Am Sonntag wird dann der Blick in die Hochburgen der Parteien gehen, wenn die ersten Ergebnisse im Kreishaus eintreffen. Traditionell fährt die CDU in der VG Ulmen, aber auch im Hunsrück sehr gute Ergebnisse ein. Die Hochburgen der SPD liegen dagegen eher in der VG Kaisersesch, im Zeller Land und auch in der Stadt Cochem. Es wird daher sicher darauf ankommen, wie hier die beiden Kandidatinnen abschneiden. Vieles spricht jedenfalls für einen spannenden Wahlabend.

Ein Blick in die Geschichte der Cochem-Zeller Landratswahlen zeigt auch, dass es immer, mit Ausnahme der Wahl 2015, als nur Manfred Schnur als Kandidat antrat, zu sehr knappen Ergebnissen kam. Dies könnte am Sonntag eine Fortsetzung finden. Fest steht nur: Cochem-Zell wird in jedem Fall erstmals eine Landrätin bekommen.

Am Sonntagabend fällt die Entscheidung: Wer wird neue Landrätin im Kreis Cochem-Zell? Anke Beilstein oder Sonja Bräuer? Wir berichten ab 17.30 Uhr im Liveticker rund um das Wahlgeschehen: www.ku-rz.de/ticker

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