Aus dem Brauhecker Familienchor ist inzwischen eine Chorgemeinschaft geworden - Konzert zum 20-jährigen Bestehen
Wenn Sänger gemeinsame Sache machen: Familienchor Braucheck gibt es seit 20 Jahren
Ulrike Platten-Wirtz

Wohin mit den Kindern, wenn die Eltern gern in einem Chor singen möchten? Diese Frage stellten sich vor 20 Jahren einige Bürger aus dem Cochemer Höhenstadtteil Brauheck. Dann kam die Idee auf, doch einfach einen Familienchor zu gründen, bei dem Kinder, Eltern und Großeltern gemeinsam ihrem Hobby nachgehen können.

Gesagt, getan, insgesamt 25 sangesfreudige Menschen waren sofort dabei. Am kommenden Samstag, 21. September, feiert der Brauhecker Familienchor sein 20-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst in der Kirche.

Im Probenraum des Brauhecker Pfarrheims sitzen 23 Sängerinnen und Sänger im Halbkreis, ihre Blicke auf Marion Oswald gerichtet. Die Kirchenmusikerin und Chorleiterin hat ein elektrisches Klavier vor sich, auf dem sie den Ton anstimmt. Doch bevor es richtig losgeht mit dem Proben, werden noch Stimm- und Atemübungen gemacht. Das ist wichtig, um locker zu werden. Nachdem Oswald jeder Stimme ihren Ton vorgegeben hat, singt zuerst der Sopran, dann der Alt und am Ende der Bass. Der besteht an diesem Abend lediglich aus zwei Männerstimmen. „Da könnten wir tatsächlich ein wenig Unterstützung gebrauchen, obwohl die beiden gut gegen die 20 Frauen ansingen“, schmunzelt Oswald.

Vom Mehrgenerationenprojekt zur Chorgemeinschaft

Im Durchschnitt sind die Sängerinnen und Sänger eher im mittleren Alter. Von dem einstigen Mehrgenerationenprojekt ist also nicht mehr ganz so viel übrig wie in den ersten Jahren, doch die Grundidee, sich zusammenzutun, hat sich weiterentwickelt. Da einige Sänger der ersten Stunde inzwischen altersbedingt oder bei den Jüngeren durch Wegzug ausgeschieden sind, hat sich der Chor neu formiert. „Anderen Chören ging es ja ähnlich, deshalb haben sich hier die Sänger aus Brauheck, Cochem, Klotten und Faid einfach zusammengeschlossen, um stimmgewaltiger zu sein“, erklärt Chorleiterin Marion Oswald. Eine Win-win-Situation für alle.

Da Marion Oswald auch die anderen Chöre leitet und ihre Sänger und deren musikalische Fähigkeiten gut kennt, arrangiert sie die Stücke selbst. „Durch eigene Kompositionen kann ich den Chorklang mit Tonhöhe und Rhythmen optimal einsetzen, weil ich genau weiß, wie der Chor das umsetzen kann“, betont die Chorleiterin.

Kirchenlieder als Schwerpunkt

Schwerpunktmäßig gestaltet der Chor zwar die Liturgie der Gottesdienste, doch auch im Seniorenzentrum wird zur Unterhaltung der Bewohner gern gesungen. Das Repertoire reicht vom sakralen „Agnus Dei“ bis zum modernen „Über den Wolken“ oder auch einem von Oswald eigenhändig komponiertem Lied über die vier Stadtteile von Cochem.

Die Sängerinnen und Sänger sind mit viel Freude dabei. Die Vorteile des gemeinsamen Singens sind eben nicht von der Hand zu weisen.

Auf die Frage, was denn am Chorgesang besonders schön ist, kommt es wie aus der Pistole geschossen: Singen entspannt, ist gesund, setzt Glückshormone frei, trainiert das Gedächtnis, fördert die Gemeinschaft und beugt Demenz vor. Kann es mehr Gründe für gemeinsamen Gesang geben?

Neue Sängerinnen und Sänger sind willkommen

Um mehr singfreudigen Menschen Lust auf Chorgesang zu machen, gibt es im Vorfeld des Gottesdienstes eine kleine Singzeit, zu der jeder, der Lust hat, eingeladen ist. Hier wird beispielsweise gemeinsam „Amazing Grace“ und auch „Let Us Break Bread Together“ gesungen.

Anschließend übernimmt der Chor dann die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes mit Liedern vom „Kündet den Völkern“ über ein „Irisches Halleluja“ bis zum „Christ vincit“.

Das Vorprogramm beginnt am Samstag, 21. September, 18 Uhr, der Gottesdienst um 18.30 Uhr in der Brauhecker Kirche St. Klaus von Flüe.

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