Technik-AG der Cochemer Realschule macht seit 20 Jahren Radio - Jetzt gehen Interviews online
Wenn Podcasts den Schulalltag bereichern: Cochemer Realschule macht seit 20 Jahren Radio
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Die Radiomacher (von links) Maxim Saks, Thomas Schenk, Constantin Rink, Liam Bäcker, Ben Hammes und Dunja Benkada haben mit dem Ausstrahlen von Podcasts eine neue Herausforderung angenommen. Auf dem Foto fehlt Annkatrin Couche. Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Platten-Wirtz Ulrike. Ulrike Platten-Wirtz

Thomas Schenk kann man wohl getrost als Urgestein der Realschule plus in Cochem bezeichnen. Seit 28 Jahren ist der heute 53-Jährige bereits als Hausmeister an der Schule tätig. Vor 25 Jahren hat er mit einigen technikaffinen Schülern eine Arbeitsgemeinschaft (AG) gegründet, die sich bis heute nicht nur regelmäßig jeden Donnerstag trifft, sondern sich auch stetig weiterentwickelt.

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Die Radiomacher (von links) Maxim Saks, Thomas Schenk, Constantin Rink, Liam Bäcker, Ben Hammes und Dunja Benkada haben mit dem Ausstrahlen von Podcasts eine neue Herausforderung angenommen. Auf dem Foto fehlt Annkatrin Couche. Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Platten-Wirtz Ulrike. Ulrike Platten-Wirtz

„Zuerst ging es darum, mit interessierten Schülern zu werkeln, Sachen selbst zu bauen oder auch zu reparieren“, erklärt der handwerklich begabte Hausmeister. Nach einer Weile, genauer gesagt, fünf Jahre später, entstand in der Technik AG die Idee, einen eigenen Schulradiosender zu gründen.

Drei Schülerinnen waren es, die das Projekt in Gang setzten. Zuerst ging es vornehmlich darum, den Schulhof in den Pausen mit Musik zu beschallen. Dafür wurden zwei Boxen an ein offenes Fenster in einem Klassenzimmer gestellt, ein CD-Spieler angeschlossen und schon konnten die Schüler in der großen Pause ihre Lieblingsmusik hören. Umständlich war bloß, dass die Technik vor jeder Pause auf- und anschließend wieder abgebaut werden musste. „Das war auf Dauer keine Lösung“, sagt Schenk.

Förderverein unterstützt das Projekt

Eine entsprechende Anfrage beim Förderverein brachte für die AG die nötigen finanziellen Mittel, um sich im ersten Stock einen eigenen Raum für den neugeründeten Radiosender RSC 40 einzurichten. Seitdem dürfen alle Schüler von der Sexta bis zur Untersekunda Musikwünsche äußern, die dann in den großen Pausen zu hören sind.

So weit, so gut. Doch den technikaffinen Jungen und Mädchen war die Herausforderung irgendwann nicht mehr groß genug. Es sollte etwas Neues her. Und da zurzeit Podcasts im Trend liegen, kam man auf den Gedanken, auch selbst welche zu machen.

Podcast trägt originellen Namen “Auf dem Pod"

Mit „Auf dem Pod“ gehen die Radiomacher der Realschule plus nun zwei- bis dreimal im Monat online. Das heißt, es werden entweder Prominente aus dem Landkreis ins Tonstudio der Realschule plus eingeladen, um mit den Schülern über relevante Themen zu plaudern, oder die Radiomacher selbst beschäftigen sich verbal mit Dingen, die auch ihre Mitschüler interessieren. Zu hören ist das Ganze dann entweder über die Schulplattform Stui oder die Kanäle Youtube, Facebook und Instagram. Auf diese Weise können nicht nur Schüler hören, was die Radiomacher zu sagen haben, sondern auch Eltern, Lehrer und interessierte Außenstehende.

Der originelle Name für das Podcast-Projekt entstand deshalb, weil man sich im ersten Beitrag mit den Zuständen der Schultoiletten beschäftigte. „Das geht gar nicht, die Anlagen so zu versiffen. Darüber mussten wir sprechen“, erklärt der 15-jährige Constantin Rink, der als „Dienstältester“ mehr oder weniger die Sprecherrolle übernommen hat. Die Schüler der Technik AG leisten also nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern sorgen auch für ein faires Verhalten unter den Mitschülern.

Zwölf Schüler gehören der Technik AG an

Insgesamt zwölf Schüler machen bei der Technik AG mit, die Hälfte ist beim Schulradio dabei. Darunter auch zwei Mädchen. „Ich interessiere mich für Technik, aber vor allem finde ich das Radiomachen spannend“, erklärt Dunja Benkada, die als Siebtklässlerin zu den jüngsten Teilnehmerinnen des Projekts gehört.

Was im Podcast zur Sprache kommt? Ideen für Themen kommen entweder von den Schülern selbst und behandeln Inhalte, die für Zündstoff unter den Schülern sorgen. „Oder von der Internetseite des Bildungsministeriums, wo sich oft was Interessantes findet“, weiß Constantin Rink. Auch Thomas Schenk hat immer Ideen in petto, die sich für einen Podcast eignen. Bevor die Beträge online gestellt werden, hat der Hausmeister noch mal ein Auge drauf. „Keine Zensur, aber ich möchte kontrollieren, was da rausgeht“, gesteht er schmunzelnd. In einem der jüngsten Interviews der Schüler stellt sich Anke Beilstein, Cochem-Zells neue Landrätin, den Fragen der Schüler. Der Podcast kann über die Facebookseite RSC 40 abgerufen werden.

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