Paarprobleme, das eigene Altern sowie ulkige Verwechslungen stehen bei der jüngsten Sitzung der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) in der Turnhalle der Cochemer BBS im Fokus. Gut, dass es zur Bewältigung dieser Themen eine Paartherapeutin gibt. Als Frau Jolanda aus Holland moderiert Pam Diederichs gekonnt mit Wortwitz, Humor und charmantem holländischem Akzent das rund vierstündige Programm der Frauensitzung.

Es hat längst Tradition, dass am Mittwoch zwischen den beiden Prunksitzungen in Cochem die Narrhalla in der BBS allein den Frauen gehört. Und das schon seit mehr als 60 Jahren. Das Programm wird dann auch fast ausschließlich von Frauen gestaltet. Einzige Ausnahmen sind Günter Hammes, Präsident der Cochemer Karnevalsgesellschaft (CKG) und als „der Mann mit der längsten Feder in Cochem“ (Pam Diederichs) bekannt, der in Begleitung von Kinderprinz Josef (Steffens) die Tänze der Miniprinzengarde, Kindergarde und von Solomariechen Mila Klein ankündigt.
Hammes selbst feiert seine Volljährigkeit auf der Bühne: „Ich bin jetzt seit 18 Jahren Präsident der CKG“, betont er. Für besondere Verdienste überreicht er den Orden der Cochemer Karnevalisten an Gisela Zilles und Irmgard Lescher sowie an Ingrid Burg, die seit 30 Jahren aktiv auf der Cochemer Narrenbühne vertreten ist.

Seit ebenfalls 18 Jahren haut Jakob Heimes schon als Zumme-Clown auf die Pauke und nimmt dabei gekonnt so manchen Fauxpas aus der Kreisstadt aufs Korn. Gleich zweimal begeistern die Lollipops (Sandra Zenz, Ingrid Burg, Ulrike Klinkner, Uschi Nicolay, Sabine Klasen und Karin Schilken) ganz ohne Worte mit pantomimischem Spiel bei einem Kinobesuch und dem abendlichen Ritual im Altenheim, was für viel Vergnügen im Saal sorgt.

Zu den Glanzlichtern gehört jedes Jahr der Auftritt von Käthe Angst. Inzwischen 82-jährig, ist die Vollblut-Karnevalistin nicht aus der Bütt wegzudenken. Diesmal drehen sich ihre humorvollen Geschichten um einen Bischof, der beim Baden in der Mosel von einem Reisebus voller Frauen überrascht wird und einen Pastor, der seine Predigt für die Katz hält. Cochems Obermöhn Nicole Corneli hat ebenfalls ihr Talent für die Bühne entdeckt. Sie plaudert aus, was sich alles so auf dem Valwigerberg, ihrem Heimatort, so alles abspielt. Corneli hat sichtlich Spaß am Karneval. „Das Besondere ist ja, dass wir die Sitzungsfastnacht aus Mainz und den Straßenkarneval aus Köln bei uns vereinen“, sagt sie.

Ihr Können zeigt sie dann auch als Butler James mit Sandra Zenz als Miss Sophie bei dem berühmten Sketch Dinner for One. Zu ihrer Geburtstagsfeier im Jahr 2055 empfängt Miss Sophie Alt-Bürgermeister Wolfgang Lambertz, Stadtbürgermeister Walter Schmitz, CKG-Präsident Garde-Günter (Hammes) und Allrounder Jörg Eckerskorn, um mit Cochemer Spezialitäten wie Marschkließsupp, Schnidderixel, Deppekooche und gehörig Alkohol zu feiern, nicht ohne Folgen für Butler James.
Tina Arntz, die Loreley von der Schleuse, ist extra aus Müden angereist, um „von Dahaam ze verzelle“. Dabei spart sie nicht mit spitzen Bemerkungen gegen das starke Geschlecht: „Mein Mann hot gedacht, er hätt nen IQ von 180, dabei hat er aufs Blutdruckmessgerät geschaut.“ Sie bringt aber auch wertvolle Tipps mit, wie man beispielsweise mit dem gleichzeitigen Konsum von Kartoffelchips und Wein an Gewicht verliert. „Die Chips sind vom Wein so besoffen, dass sie sich nicht mehr an der Hüfte festsetzen können“, scherzt sie.

Mit König der Löwen begeistert die Tanzgruppe Moselglück des CKG das Publikum und überzeugt mit gelungener Choreografie ebenso wie die Tanzgruppe des Cochemer Turnvereins mit dem Tanz Discofever.
Den traditionellen Abschluss des Frauennachmittags bildet die Gruppe Sekt statt Selters (Gaby Meurer, Annette Jung, Pam Diederichs, Anne Becker, Vera Marx, Elke Meyer), die diesmal einen Tanz als Hippie-Damen aufführen. Zur Abmoderation ruft Kfd-Vorstand Ursula Erdel noch einmal alle Akteurinnen auf die Bühne, um den närrischen Nachmittag für rund 200 Frauen singend ausklingen zu lassen.