Arbeitnehmer im Kreis meist wegen Muskel-Skelett-Problemen krankgeschrieben
Weniger Krankschreibungen: Cochem-Zeller sind gesünder als andere Rheinland-Pfälzer
Rückenschmerzen
Ein Mann hält sich vor Schmerzen die Hände an den Rücken. Hauptursache für die Krankschreibungen im Landkreis Cochem-Zell waren im vergangenen Jahr Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie zum Beispiel Rückenschmerzen. Das geht aus einer Auswertung der Krankenkasse Barmer hervor. Foto: Christin Klose/picture alliance/dpa
Christin Klose. picture alliance/dpa/dpa-tmn

Die Beschäftigten im Landkreis Cochem-Zell waren im Jahr 2022 seltener krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht einer entsprechenden Mitteilung zufolge aus repräsentativen Daten der Krankenkasse Barmer hervor.

Aktualisiert am 29. September 2023 08:12 Uhr

Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in dem Landkreis lag bei 6,2 Prozent (Land: 6,3 Prozent, Bund: 6,2 Prozent).

„Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1000 Beschäftigten 62 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Roland Geisbüsch, Regionalgeschäftsführer der Barmer. Auf Beschäftigte mit Wohnsitz im Landkreis Cochem-Zell entfielen rechnerisch 22,6 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 22,9 Tage, Bund: 22,7 Tage). Jede Erwerbsperson in dem Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,7-mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,9). Geisbüsch sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Landkreis Cochem-Zell waren Muskel-Skelett-Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen.“

Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Landkreis Cochem-Zell 4,8 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Erkrankungen wie Depressionen (4,4 Tage), Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Husten und Schnupfen (4,2 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,1 Tage).

„Im Frühjahr des Jahres 2021 ist die typische Grippe- und Erkältungswelle ausgeblieben. Dann haben sich nach der Corona-Pandemie die Kontakte zwischen den Menschen normalisiert, was Atemwegsinfekte begünstigt hat“, erklärt Geisbüsch.

Die in der Pandemie sinnvolle Entlastung der Arztpraxen durch die telefonische Krankschreibung habe dagegen nur geringen Einfluss auf die Fehlzeiten gehabt, denn sie sei auch schon im Jahr 2021 möglich gewesen.

„Durch die demografische Entwicklung der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel ist in den Unternehmen ein aktiver Umgang mit seelischen Erkrankungen unumgänglich. So führt zum Beispiel mangelnde Zusammengehörigkeit im Team nachweislich zu einer deutlichen Zunahme depressiver Verstimmungen“, sagt Regionalgeschäftsführer Roland Geisbüsch. Vor diesem Hintergrund fiele dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Funktion bei der Vorbeugung psychischer Erkrankungen zu. red