Zahlen im Werkausschuss
Weniger Gäste kommen ins Cochem-Zeller Land
Das Moselhochwasser pünktlich zu Pfingsten ist dem Statistischen Landesamt zufolge ein Grund dafür, dass die Urlaubsregion Mosel-Saar im vergangenen Jahr einen Rückgang bei Gäste- und Übernachtungszahlen zu verzeichnen hatte.
Ulrike Platten-Wirtz/Archiv

Üblicherweise zieht das schöne Cochem-Zeller die Touristen aus Deutschland und aller Welt in Scharen an. Im vergangenen Jahr gab es zahlenmäßig jedoch einen kleinen Dämpfer.

Im vergangenen Jahr gab es in Rheinland-Pfalz einen leichten Anstieg bei den Gäste- und Übernachtungszahlen, allerdings musste die Mosel-Saar-Region einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Das ging auch am Kreis Cochem-Zell, immerhin einer der führenden Tourismusregionen im Land, nicht spurlos vorüber. Hier gab es bei den Gästezahlen gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 2,5 Prozent und bei den Übernachtungen ein Minus von 4,4 Prozent. Allerdings fiel dieser Rückgang im Kreis nicht so stark aus wie insgesamt in der Mosel-Saar-Region. So sehen die Zahlen und Trends im Detail aus.

Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes Bad Ems, die im Werkausschuss vorlagen, besuchten im vergangenen Jahr insgesamt 598.056 Gäste den Kreis Cochem-Zell. Außerdem wurden 2024 insgesamt 1.910.757 Übernachtungen im Kreis gezählt. Damit rangiert Cochem-Zell bei den Übernachtungszahlen 2024 auf dem ersten Platz unter den Kreisen – noch vor dem Kreis Bernkastel-Wittlich. Bei den Gästezahlen liegt Cochem-Zell, diesmal hinter Bernkastel-Wittlich, auf dem zweiten Platz in Rheinland-Pfalz. Die Verweildauer der Urlauber im Kreis lag mit 3,2 Tagen im vergangenen Jahr über dem Landesschnitt von 2,6 Tagen.

Landesamt: Pfingsthochwasser ist für den Rückgang mitverantwortlich

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes liegen die Ursachen für diesen Rückgang gegenüber dem Vorjahr vor allem beim schlechten Wetter und auch dem Hochwasser an Pfingsten und im Oktober. Dies betraf vor allem die Campingplätze entlang der Mosel, die durch die Überschwemmung für längere Zeit nicht genutzt werden konnten.

Im vergangenen Jahr war Cochem-Zell, wie schon in den vergangenen Jahren, der Kreis im Land mit der höchsten Gäste- und Übernachtungszahl von ausländischen Gästen. Doch auch hier sind die Zahlen gegenüber dem Vorjahr gefallen. Im Jahr 2024 gab es im Kreis 189.810 Gäste (gegenüber 2023 ein Minus von 2,6 Prozent) und 633.523 Übernachtungen (gegenüber 2023 ein Minus von 7,8 Prozent).

Natürlich ist der Rückgang bei Gästen und Übernachtungen im Kreis im vergangenen Jahr schade, aber insgesamt, denke ich, stehen wir im Tourismus noch sehr gut da.
Anke Beilstein, Landrätin des Kreises Cochem-Zell

Weiterhin bleibt im Kreis die Verbandsgemeinde Cochem die Region, die die meisten Urlauber anzieht. 77,6 Prozent der Gäste und 74,5 Prozent der Übernachtungen im Kreis wurden im Cochemer Umland gezählt. 15,4 Prozent der Gäste und 12,9 Prozent der Übernachtungen im Kreis gab es in der Verbandsgemeinde Zell. Den geringsten Anteil weist die Eifel-Verbandsgemeinde Kaisersesch mit einem Prozent der Gäste im Kreis und 0,8 Prozent der Übernachtungen auf.

Doch auch hier gab es kreisweit Rückgänge. In der VG Cochem sank die Zahl der Gäste auf 464.002 Gäste (- 2,3 Prozent) und 1.424.234 Übernachtungen (-5,0 Prozent). Auch in der VG Zell fielen gegenüber 2023 diese Zahlen. Hier gab es 92.057 Gäste (-2,8 Prozent) und 245.912 Übernachtungen (-6,0 Prozent) im vergangenen Jahr. Einen deutlichen Rückgang verzeichnete die VG Kaisersesch mit 5.982 Gästen (-15,5 Prozent) und 15.759 Übernachtungen (-8,8 Prozent). Moderat war dagegen der Gästerückgang auf 36.015 Gäste in der VG Ulmen (-1,0 Prozent), die Zahl der Übernachtungen stieg sogar auf 225.852 (+ 2,0 Prozent).

In puncto Tourismusintensität auf Rang eins

Die Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft des Kreises zeigt deutlich sich bei der Tourismusintensität. Hier nimmt das Cochem-Zeller Land bei der Übernachtungsintensität mit 3027 Übernachtungen je 100 Einwohnern den ersten Platz unter den Verwaltungsbezirken im Land Rheinland-Pfalz ein. Hier liegt der Landesschnitt deutlich darunter, nämlich bei 541 Übernachtungen je 100 Einwohnern.

„Natürlich ist der Rückgang bei Gästen und Übernachtungen im Kreis im vergangenen Jahr schade, aber insgesamt, denke ich, stehen wir im Tourismus noch sehr gut da“, so Landrätin Anke Beilstein im Werkausschuss zu den aktuellen Zahlen.

Top-News aus der Region