Welche Neuerungen hält der 2024er-Wettbewerb bereit? Der Start ist früher als sonst, bereits bis zum 7. April darf sich jeder Betrieb zwischen Perl und Koblenz online per Formular bewerben. Weshalb so früh? „Wir wollen den Gastgebern in der laufenden Saison die Chance geben, den Benefit aus dem Ergebnis zu nutzen“, sagt Ansgar Schmitz, Geschäftsführer der Moselweinwerbung. Dazu passt ins Bild, dass auch die Siegerehrung recht früh ist: am 9. Juli im Cochemer Kapuzinerkloster. Neben den Siegerpreisen locken wie gewohnt weitere Auszeichnungen: Wer dreimal erfolgreich mit von der Partie ist, bekommt das Hausschild mit der Aufschrift „Ausgezeichneter Weingastgeber Mosel“.
Wie war die Resonanz in den vergangenen Jahren, wie sieht die Bewertung eines Betriebes aus? Stetig ist nach der Corona-Pandemie die Zahl der Teilnehmer gestiegen: 88 Betriebe waren es 2023, 19 mehr als zuvor. Bewerben dürfen sich Hotels, Restaurants, Weinstuben, Vinotheken sowie Weinbaubetriebe mit ihrem gastronomischen Angebot. Zentrales Thema im Wettbewerb ist die Bewertung des gesamten Moselwein-Angebots – auch von solchen Betrieben, die nicht im Weinanbaugebiet Mosel (mit Saar und Ruwer) gelegen sind. „Wir haben auch Teilnehmer aus Eifel und Hunsrück oder darüber hinaus“, so Albrecht Ehses, der als IHK-Geschäftsführer auch das Thema Wein verantwortet. Die Resonanz sei zuletzt gut gewesen, der Nachfolge-Wettbewerb vom „Besten Schoppen“ werde gut angenommen. Allerdings sei hier und da „noch etwas Luft nach oben“, wie beispielsweise in der Kategorie „Gastronomie allgemein“: Nur 14 Betriebe, beispielsweise Wirtshäuser, Cafés, Weinstuben oder Speiselokale, wollten im vorigen Jahr mitmachen.
Eine Jury, bestehend aus Experten aus der Weinbranche, schaut sich möglichst alle Facetten der Betriebe an: von der Vielfalt der Weinkarte oder von Weinempfehlungen zu Speisen über die Webseite bis hin zu Veranstaltungen rund um Wein und eine Verzahnung zwischen Gastronomie und Weinwirtschaft. 250 Betriebe werden für den Wettbewerb angemailt, Ehses hofft, „dass wir Betriebe motivieren können, um neu dabei zu sein“. Punkte bringen beispielsweise Novitäten wie aktuelle Fotos auf der Webseite, eine runderneuerte Weinkarte oder auch neue Kooperationen im Gastro-/Wein-Bereich.
Wieso spielt die Weiterbildung eine wichtige Rolle? Als Kooperationspartner im Wettbewerb bietet das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel jedes Jahr ein Seminar zu einem zukunftsträchtigen Thema an. „Wir wollen Genuss transportieren, und dazu ist Wissen essenziell“, sagt Achim Rosch von der DLR-Abteilung „Önologie“. Zielgruppe der Weiterbildung sind insbesondere die Mitarbeiter in der Gastronomie, zumal diese auch oft nur saisonal eingesetzt würden. Thematisch gebe es immer was Neues, diesmal ist es das Verkostungsseminar zu den „neuen Rebsorten“, auch Piwis genannt. Im Vorjahr fanden bei einem Präsenzseminar 80 Teilnehmer zu einer Sektverkostung den Weg nach Leiwen, in diesem Jahr soll es nach dem Wunsch vieler Interessierter wieder ein hybrides Seminar geben. Veranstaltungsort ist das DLR Steillagenzentrum in Bernkastel-Kues, doch jeder an den pilzwiderstandsfähigen Weinen Interessierte kann dies mit einem Satz voller Probefläschchen über Video bequem von der eigenen Couch oder aus dem Betrieb mitverfolgen. Das Seminar findet am Dienstag, 16. April, 14 Uhr, statt.
Eine Lanze für neue Sorten bricht auch Ansgar Schmitz. „Meiner Ansicht nach sind die neuen Sorten durchaus Erfolg versprechend für die Gastronomie“, so Schmitz. Das Zusammenspiel zwischen Weinwirtschaft und Gastronomie sei sehr wichtig, in puncto Piwis gebe es Nachholbedarf. „Die Vielfalt bringt viel für den Gast“, fasste Schmitz zusammen. Und auch Achim Rosch lobt sie in den höchsten Tönen: „Die neuen Rebsorten haben ganz tolle Eigenschaften.“
Informationen/Anmeldung: www.weingastgeber-mosel.de