Das werde eine „runde und gelungene Sache“, ein Publikumsmagnet. Verzichten wird die Stadt aber auf das transparente Panoramazelt, das in Jahren vor Corona einen warmen, trockenen Unterschlupf bot. Dafür Heizenergie aufzuwenden, wäre aus Sicht der Stadt in Zeiten der Energiekrise unverantwortlich. Diese Lücke im Angebot sollen einige herzerwärmende Neuerungen füllen.
Einen Advents- oder Weihnachtsmarkt zu planen, brachte erneut eine „gewisse Herausforderung mit sich“, betonte Stadtchef Schmitz zu Beginn. Nicht nur die Folgen der Corona-Pandemie, sondern auch jene des seit Februar währenden russischen Angriffskriegs auf die Ukraine lassen grüßen. „Aber wir werden 26 Weihnachtsmarktstände in Betrieb haben“, sagte Schmitz. Das könne sich für Cochem sehen lassen. „Die Häuschen und Stände, die die ganze Zeit über geöffnet haben, werden wir auf dem Endertplatz ansiedeln“, erläuterte er. Jene Stände, die nur sporadisch geöffnet seien und auch die Imbissstände sollen sich auf dem Carlfritz-Nicolay-Platz wiederfinden.
„Nach dem Feuerwerk werden wir die Stände, an denen es Speisen und Getränke gibt, länger offen lassen.“
Walter Schmitz, Bürgermeister der Stadt Cochem
Das Marktgeschehen wird sich also vorwiegend auf diese beiden Plätze konzentrieren. Allerdings erfährt es zum einen an den Adventswochenenden selbst mitunter Erweiterungen. Zum anderen soll es auch auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus einen offenen Glühweinstand geben – und den gigantischen geschmückten Weihnachtsbaum, der dank eines pyramidenartigen Metallständers aus zig einzelnen kleinen Bäumen besteht. Der Arge-Vorsitzende Thomas Theiß sagte dazu: „Nach der Burg, die immer vorne landet, ist der Baum zu dieser Zeit das Motiv in Cochem, das am zweitmeisten fotografiert wird.“
Aktionen an Wochenende geplant
Ebenfalls erweitert wird das Markttreiben auf Endert- und Carlfritz-Nicolay-Platz durch einen Mittelaltermarkt am zweiten und einen Gourmetmarkt am vierten Adventswochenende. Diese sollen sich zwischen der alten Moselbrücke (Skagerrakbrücke) und dem Bockbrunnenplatz abspielen. Die Reichsburg Cochem lockt am 3. und 4. Dezember (am zweiten Adventswochenende) zudem mit einem Viktorianischen Adventszauber ins Burginnere. Zugleich führen Laienschauspieler die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens als Stationentheater auf. Am 10. und 11. Dezember, also am dritten Adventswochenende, ist dort die biblische Weihnachtsgeschichte der Gegenstand eines Krippenspiels, das sich ebenfalls einiger Schauspieler und lebender Tiere bedient.
Doch zurück zum Weihnachtsmarkt in der Altstadt, auf dessen Programm Diane Simone und Giusy Cialdella von der Tourist-Information des Ferienlandes Cochem näher eingingen: Die Kernöffnungszeiten sollen zwischen 11 und 19 Uhr liegen, an einigen Tagen geht es jedoch auch bis 20 Uhr. Stadtchef Schmitz: „Nach dem Feuerwerk werden wir die Stände, an denen es Speisen und Getränke gibt, länger offen lassen – mindestens bis 21 Uhr, denke ich.“
Dieses Feuerwerk am Samstag, 17. Dezember, sollte ursprünglich um 18.30 Uhr beginnen – abgeschossen von Skagerrakbrücke und Brauselaystraße aus. Allerdings sprachen sich die Arge-Mitglieder dafür aus, auf 19 Uhr zu gehen, weil die Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet sein sollen. Unnötige Hetze, rechtzeitig zum Feuerwerk zu kommen, sollte vermieden werden. Stadtbürgermeister Schmitz sicherte zu, mit der Abschusszeit 19 Uhr in die entsprechende Ausschusssitzung zu gehen.
Open-Air-Kino auf dem Endertplatz
Vor allem Kinderaugen leuchten lassen soll eine Kinderweihnachtswelt, die am ersten Adventswochenende ihre Pforten öffnet. Ein Märchenerzähler und eine Bastelaktion garantieren Unterhaltung. In einem Open-Air-Kino auf dem Endertplatz wird zudem ein weihnachtlicher Kinderfilm gezeigt. Am vierten Adventswochenende soll auch ein Open-Air-Kino stattfinden, „dann mit einem ,normalen' Weihnachtsfilm“, führte Giusy Cialdella.
Zu den Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes wird eine Weihnachtsbeleuchtung (unter anderem Lichterketten über den beiden zentralen Plätzen) eingeschaltet sein – und auch die Reichsburg, das hielt Stadtchef Schmitz fest, wird dann beleuchtet sein. Jeweils nach Marktende ist jedoch Schluss damit. Nicht mit der Energieeinsparverordnung vereinbar sei die umfassende Beleuchtung der Platanen an der Bundesstraße 49. Sie entfalle, obgleich sie ein besonderer Hingucker gewesen sei.
Bei der Arge bedankte sich Stadtbürgermeister Schmitz dafür, dass sich diese auch finanziell am Weichnachtsmarkt beteilige. Überdies flankiert sie denselben mit ihrer Weihnachtslotterie (siehe Zusatztext).
Arge-Chef Thomas Theiß unterstrich: „So ein Weihnachtsmarkt lebt vom Hingehen. Hingehen ist Pflicht.“ Und auch wenn es in diesem Jahr kein Weihnachtszelt gebe, „die erhöhte Frequenz“, die das übrige Programm und vor allem das Feuerwerk in die Stadt brächten, nütze allen. Generell sei der Dezember „ein Monat im Jahr, den wir stark gestalten können“, auch wenn das 2020 und 2021 wegen Corona schwierig gewesen sei.
Theiß: „Januar und Februar sind die Monate, die man in Cochem durchstehen muss.“ Doch der Arge-Vorsitzende warb dafür, auch in dieser eher toten Zeit mit koordinierten Öffnungszeiten Impulse zu setzen, die Kreisstadt zu besuchen. Diese Thematik werde man im Vorstand noch einmal besprechen. Erst einmal freuen sich die Arge und die Stadt Cochem auf eine aktive und lebendige Adventszeit – und auf möglichst viele Gäste, die gerne für einen Weihnachtsmarktbummel in die Kreisstadt kommen.
Die Kartenkontingente für die großen Weihnachtsaktionen auf der Cochemer Burg sind begrenzt. Alles Infos dazu sind unter www.reichsburg-cochem.de zu finden.
Die Lotterie der Arge: Ein E-Bike, freies Parken und mehr
Zwischen dem 26. November und dem 24. Dezember wird in den Betrieben der Arge Cochem die Weihnachtslotterie laufen. Im vergangenen Jahr wurden dabei rund 12.000 Lose unters Volk gebracht, diesmal sollen es nur geringfügig weniger werden. 2021 gingen Preise im Wert von 12.000 Euro raus, Hauptpreise sollen in diesem Jahr ein E-Bike und ein iPad sein, so der Arge-Vorsitzende Thomas Theiß. Deutlich mehr als 10.000 Stunden kostenfreies Parken werde man über entsprechende Gutscheine ebenfalls verlosen. Ab einem Einkaufswert von 20 bis 50 Euro erhalten Kunden der teilnehmenden Betriebe ein Los, ab 51 bis 100 Euro zwei Lose, drei Lose ab 101 bis 200 Euro und so weiter. Gewinnchance: mehr als 50 Prozent (Theiß). dad