„Im März gab es nochmals eine unverbindliche Bedarfsabfrage im Projektgebiet, die bis Mai verlängert wurde“, so Werkleiter Dirk Barbye. Am Ende lagen 94 Interessenbekundungen vor, deutlich mehr als vor einem Jahr. Und es besteht die Möglichkeit, dass auch zwei geplante Wohn- und Gewerbekomplexe mit 45 Wohneinheiten, einer regionalen Bank und vier Gewerbeeinheiten auch angeschlossen werden könnten. „Vorausgesetzt, alle potenziellen Kunden würden nun auch einen Wärmeliefervertrag unterzeichnen, könnte das ursprünglich anvisierte Anschlussziel von rund 110 Teilnehmern doch noch erreicht werden“, so der Werkleiter.
Ob es dazu kommt, dazu kann auf Grundlage dieser unverbindlichen Bedarfsabfrage noch nichts gesagt werden, doch da das vorliegende Interesse nun doch sehr vielversprechend ist, wollen die Kreiswerke auf jeden Fall einen erneuten Versuch zur Projektumsetzung starten, unterstrich die Werkleitung im Werkausschuss.
Vielleicht kommt dann das Projekt Nahwärmenetz Zell-Barl doch noch zu einem guten Ende.
Landrat Manfred Schnur
Doch damit angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die weiteren Vertragsverhandlungen mit potenziellen Kunden erfolgreich verlaufen, macht die Werkleitung auch deutlich, dass für attraktive Gebührensätze eine Landesförderung zwingend erforderlich ist. Die Kreiswerke denken dabei an das kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI), das eine Förderung von drei bis fünf baureifen Nahwärmeprojekte im Land vorsieht. Hier geht die Werkleitung davon aus, dass dabei zumindest ein Projekt aus dem Kreis Cochem-Zell zum Zug kommt.
Für die Projektumsetzung kann der Eigenbetrieb auf die bereits seit Ende 2021 fertiggestellte Ausführungsplanung und die vorbereitete Bauausschreibung zurückgreifen. Ebenso liegt für das Heizwerk bereits eine Baugenehmigung vor. Allerdings wird wohl eine Anpassung der Netzplanung erforderlich werden aufgrund der Änderungen bei den Anschlussnehmer. Und aufgrund der Anforderungen des neuen Programms „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) ist auch eine Machbarkeitsstudie erforderlich.
Der Kreis hofft, auf dem Barl für die potenziellen Anschlussnehmer ein attraktives Angebot an das künftige Nahwärmenetz unterbreiten zu können. Der Werkausschuss stimmte auf der Basis des Ergebnisses der erneuten Bedarfsabfrage der Neukalkulation der Projektkosten und der Durchführung von neuen Vertragsverhandlungen mit potenziellen Kunden zu. In einem ersten Schritt sollen dabei individuelle Vereinbarungen mit den Sonderkunden abgeschlossen werden, nach einem erfolgreichen Abschluss sollen dann Vertragsverhandlungen mit Privatkunden folgen. Landrat Manfred Schnur: „Vielleicht kommt dann das Projekt Nahwärmenetz Zell-Barl doch noch zu einem guten Ende.“