Die Auderather Platt(e)spieler führen die Komödie "Hokuspokus auf dem Hühnerhof" auf
Was ist denn da auf dem Hühnerhof los? Auderather führen Schwank in Platt auf
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Die Auderather Platt(e)spieler sind in mehr als zehn Jahren zu einem Bühnenensemble zusammengewachsen. Foto: Linda Valerius
Linda Valerius

In Auderath treffen sich seit einigen Wochen die Auderather Platt(e)spieler zu intensiven Proben für ihre nächste Aufführung auf der Bühne des Bürgerhauses. Wie der Name der Truppe sagt, sprechen die Schauspieler ihre Rollen wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, nämlich auf Auderather Platt. Die Premiere des Schwanks „Hokuspokus auf dem Hühnerhof“ von Carsten Lägering ist am Freitag, 15. November.

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Mit sechs Darstellerinnen und zwei Darstellern ist das Bühnenensemble überschaubar. Dennoch ist es erstaunlich, dass sich das Stück in drei Akten im Verlauf der Proben ohne die Anweisungen einer bestimmten Regie zu einer stimmigen Geschichte zusammenfügt. „Wir alle führen Regie“, berichtet Elke Scülfort, eine der erfahrensten Schauspielerinnen. Und Ria Hay pflichtet ihr bei: „Jeder von uns überlegt sich, wie er die Rolle darstellen möchte, und spielt so. Während der Proben sagt dann jeder seine Meinung zu bestimmten Szenen, äußert Ideen, Änderungen werden gemeinsam besprochen, und so entwickelt sich ganz allmählich das Stück.“

Tatsächlich verlaufen die Proben ohne Hektik und sehr entspannt. Wer gerade keinen Auftritt hat, verfolgt mit dem Textbuch in der einen – manche mit einem Glas Sekt in der anderen Hand – das Geschehen auf der Bühne. Wem es notwendig erscheint, kommentiert die Darstellung, macht auf Fehler aufmerksam oder schlägt Verbesserungen vor. Zwei Wochen vor der Premiere sitzt der Text mehr oder weniger. Zwei Souffleusen, je an den Bühnenseiten platziert, helfen bei Aussetzern weiter. „Es kann aber auch mal vorkommen, dass man völlig aus dem Text raus ist. Dann muss man spontan irgendwas Passendes sagen, damit die Zuschauer nix merken“, lacht Elke Scülfort.

Für Platt(e)spieler kommen nur Komödien infrage

Ums Lachen und Freude bereiten geht es immer bei den Aufführungen der Platt(e)spieler. Daher wählen sie nur Komödien aus, erklärt Rita Hay: „Es gibt so viel Ernstes und Trauriges auf der Welt. Die Leute sollen wenigstens im Theater Spaß haben.“ Elke Scülfort sagt: „Dafür lohnt sich die Mühe. Das Lachen der Leute ist unser Lohn. Mehr wollen wir nicht.“ Die Verbindung zum Publikum ist der Laiendarstellerin sehr wichtig. Jede Vorstellung ist anders, stellt sie fest: „Man erkennt schnell am Publikum, was ihm gefällt und was nicht. Nicht jeder Gag kommt immer gleich gut an.“

Besonders schön finden es die Auderather Theaterspieler, wenn sie den Senioren und Seniorinnen, für die es eine extra Vorstellung gibt, Freude bereiten können. Bemerkenswert ist, dass auch viele Jugendliche zu den Aufführungen kommen und Spaß haben. Doch als Mitspieler konnten bislang kaum Jugendliche gewonnen werden, bedauert Rita Hay: „Dabei müssten in vielen Komödien Rollen von jungen Schauspielern besetzt werden.“ Doch die Auderather Laienbühne wirbt weiter dafür, dass sich die in mehr als zehn Jahren gewachsene Truppe auch einmal verjüngt.

Darsteller gehen in ihren Rollen auf

Im Moment jedoch gehen die erfahrenen Darsteller und Darstellerinnen – meist im mittleren Alter – in ihren Rollen auf. Alle konzentrieren sich auf die Charaktere, die sie glaubhaft spielen, etwa die schrullige und etwas naive Eierhändlerin Pauline, die sich von einer gerissenen Wahrsagerin und einem zwielichtigen Buchmacher über den Tisch ziehen lässt. Die Mutter der Eierhändlerin dagegen steht mit beiden Beinen im Leben, während Gretje ihrer besten Freundin Pauline aus der Patsche helfen will, dafür aber viel zu langsam ist.

Die Aufregung auf dem Hühnerhof steigert sich, als ein Huhn ein goldenes Ei legt und alle Geldsorgen scheinbar vergessen lässt. Aber was steckt dahinter? Ist alles nur Betrug oder etwa Zauberei? Wer die Auflösung vom Hokuspokus auf dem Hühnerhof erleben möchte, sollte sich schnell ein Ticket besorgen.

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