Auf dem Barbarahof in Alf geht es wieder weihnachtlich zu - Ausstellung wurde in diesem Jahr noch erweitert
Von der Wollschaf- bis zur Winzlingskrippe: In Alf gewinnt die Vielfalt
Elke und Karl-Heinz Bömer machen die Weihnachtsgeschichte mit ihrer Krippenausstellung im Barbarahof zum Erlebnis. Fotos: Ulrike Platten-Wirtz
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Im Hof des ehemaligen Weinguts St. Barbara in Alf wird die Weihnachtsgeschichte auch in diesem Advent wieder zum Erlebnis. Bereits voriges Jahr haben Karl-Heinz und Elke Bömer mit ihrer Krippenausstellung jede Menge Besucher angelockt. Dieses Jahr wurde die Ausstellung sogar noch erweitert, sodass inzwischen insgesamt 12 Krippchen unterschiedlicher Größe und Machart zu bestaunen sind.

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Elke und Karl-Heinz Bömer machen die Weihnachtsgeschichte mit ihrer Krippenausstellung im Barbarahof zum Erlebnis. Fotos: Ulrike Platten-Wirtz
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„Zuerst haben wir überlegt, ob wir die Ausstellung überhaupt machen sollen“, erklärt Karl-Heinz Bömer. Grund dafür war nicht etwa mangelndes Interesse, sondern vielmehr energetische Gründe. Doch dann wurden die alten Lichterketten gegen neue LED-Leuchten ausgetauscht und der Aufbau konnte beginnen. Ganze sieben Wochen lang hat Karl-Heinz Bömer jeden Tag in Haus und Hof gewerkelt. Um jede Krippe angemessen präsentieren zu können, bedarf es zuerst einmal einer Unterkonstruktion aus Europaletten. Darauf kommt dann eine stabile Holzplatte, auf der die einzelnen Figuren, Tiere und Ställe arrangiert werden. Dazu gehört auch die entsprechende Dekoration aus Hölzern, Wurzeln und Moos.

Die Liebe zu Weihnachtskrippen haben mir meine Eltern schon in die Wiege gelegt. Bei uns wurde früher schon ein großes Krippchen mit echten Wurzeln aufgebaut.

Heinz Bömer (71)

Um bei zwölf verschiedenen Krippen mit allerlei Accessoires nicht den Überblick zu verlieren, muss gute Vorarbeit geleistet werden. Karl-Heinz Bömer hat alle Figuren beschriftet und nummeriert und weiß deshalb genau, welche Figuren zu welcher Krippe gehören. Damit Karl-Heinz und Elke Bömer wissen, wovon sie reden, haben sie auch jeder Krippe einen Namen gegeben. Die älteste Krippe, bei der die Wurzeln, die den Hintergrund bilden, sowie die Figuren zum Teil noch von Bömers Eltern stammen, trägt den Namen Wollschafkrippe. „Das liegt daran, dass die dazugehörigen Schäfchen aus Holz ein wollendes Fell haben“, schmunzelt er.

Darüber hinaus gibt es die große rheinische Krippe, deren Figuren rund 50 Zentimeter hoch sind, und die sich so von der kleinen rheinischen unterscheidet. Die kleinste heißt Winzlingskrippe und die Fallerkrippe verdankt ihren Namen einem Holzschnitzer. „Stall und Figuren haben wir im Altmühltal gekauft, als wir vor einigen Jahren Wein dorthin ausgeliefert haben“, erklärt Bömer. Von dem Holzschnitzer haben Bömers sich dann auch individuelle Figuren nach ihren Wünschen schnitzen lassen, um die Krippe zu erweitern. „Zu einer klassischen Krippe gehören ja meist nur die Heilige Familie sowie ein paar Schafe“, erklärt Bömer. In Alf legt man aber Wert darauf, dass die Stimmung möglichst lebendig wiedergeben wird und dazu gehören dann jede Menge Tiere und Figuren.

Die Krippen mit den zahlreichen Figuren können bis zum 8. Januar ohne Voranmeldung in Alf bewundert werden.
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Bei Fabrikwaren sehen die Schafe in der Regel alle gleich aus und haben auch dieselbe Haltung. Deshalb wurde auf Wunsch von Elke Bömer ein Schaf geschnitzt, das sich am Hals kratzt sowie weitere Figuren, wie eine Bäuerin mit einem Kind an der Hand und ein Schäfer, dem ein Tier aus dem hingehaltenen Hut frisst.

Neben all diesen liebevollen Details gibt es bei jeder einzelnen Krippe eine ganze Menge zu entdecken. Das macht die Sache vor allem für Kinder zum Erlebnis. Die eigenen Enkel als Maßstab genommen, hat Karl-Heinz Bömer die Höhe so angepasst, dass auch die Kleinen alles gut sehen und entdecken können. Denn neben Ochs, Esel und Schaf gibt es auch Hasen, Füchse, Hühner, Marder und Katzen. „Das gehört vielleicht nicht alles in eine klassische Weihnachtskrippe, aber es macht die Sache lebendig und interessant“, sagt Bömer.

Details in der Anordnung sind wichtig

Die Anordnung der Weihnachtskrippen ist nicht dieselbe wie im Vorjahr. Einige Krippen haben ihre Plätze getauscht. Das hat weitestgehend praktische Gründe. Die Brunnenkrippe, die im Vorjahr am Brunnen am Hofeingang stand, war dort beispielsweise nicht vor Regen geschützt. Im überdachten Hof hat sie jetzt einen neuen, trockenen Standort gefunden. Bei Karl-Heinz und Elke Bömer ist nicht nur im Advent Krippenzeit, sondern das ganze Jahr über.

Das waren damals die ersten Figuren als Vollplastik. Nicht unbedingt die Schönsten, aber sie haben eben ihre eigene Geschichte.

Karl-Heinz Bömer über Figuren aus 1960

„Es gibt immer wieder Teile, die erneuert oder restauriert werden müssen“, sagt Bömer. Aber auch neue Ideen, die aus Karl-Heinz Bömer nur so heraussprudeln, wollen gut überlegt und umgesetzt werden. Die im vorigen Jahr neu entstandene Grottenkrippe mit dem Rundbogen aus Steinen erschien dem Krippenbauer nicht filigran genug. Deshalb wurden im Sommer beim Spazierengehen neue Steine gesammelt und alles wurde neu arrangiert. Zudem hat der Stall einen Wetterschutz erhalten. Die Figuren dazu sind noch aus dem Jahr 1960. „Das waren damals die ersten Figuren als Vollplastik. Nicht unbedingt die Schönsten, aber sie haben eben ihre eigene Geschichte“, sagt Bömer.

Die Ausstellung ist seit dem ersten Advent geöffnet und kann täglich ohne Voranmeldung besucht werden. Nach Absprache bieten Bömers in der ehemaligen Gaststube auch kleine Speisen und Getränke für Besucher an.

Die Weihnachtskrippenausstellung ist bis Sonntag, 8. Januar 2023, im Weinhof St. Barbara, Mühlenstraße 90, in Alf, zu sehen.

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