„Schön, dass ihr alle da seid, um hier deutlich zu machen, dass wir unser Krankenhaus behalten wollen“, sagt der Zeller Stadtrat Daniel Schawo. Und er forderte alle Teilnehmenden der Demo auf, laut zu sein, damit dieser Protest auch überall gehört werde.
„Wir haben hier eine klare Botschaft: Es darf keine Schließung des Zeller Krankenhauses geben“, erklärt Conny Jungbluth von der Mitarbeitenden-Vertretung des Klinikums unter lautem und anhaltendem Beifall der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Gesundheit darf keine Ware werden
Es gehe um Leben, und Gesundheit dürfe keine Ware werden, warnt sie. „Die Gesundheit und die Sicherheit der Mitmenschen und unserer Nachbarn steht im Mittelpunkt“, macht Conny Jungbluth deutlich. Der Politik fehle der Blick auf die Realität, warnt Krankenhausseelsorger Gregor Doege und verweist auf die Übergabe der Unterschriften der Petition in Kaisersesch. „Das war unwürdig und zynisch“, beklagt er. Darum müsse diese Demo laut sein, damit sie in den Elfenbeintürmen in Berlin und Mainz gehört werde und ankomme. „Denn dieses Krankenhaus wird gebraucht“, betont Doege nachdrücklich.
Wir haben hier eine klare Botschaft: Es darf keine Schließung des Zeller Krankenhauses geben.
Conny Jungbluth von der Mitarbeitenden-Vertretung des Klinikums Mittelmosel in Zell
Der Hausarzt und Notarzt Dr. Gerrit Fischer dankt den Mitarbeitenden des Klinikums für ihren großen Einsatz und unterstreicht, dass das Zeller Krankenhaus in seinen Stationen gut aufgestellt sei. „Das ist wichtig für die Region“, macht der Mediziner deutlich. Und viele ehemalige Patienten schildern eindrücklich, wie ihnen im Notfall in Zell rasch geholfen wurde und das Krankenhaus ihr Leben rettete. „Ohne Krankenhaus in Zell geht vieles den Bach runter“, warnt Gerrit Fischer.
Auch auf dem Land ein Anrecht auf gute medizinische Versorgung
„Allein der Gedanke, dass das Krankenhaus geschlossen werden soll, macht mich traurig“, betont Claudia Bischoff, eine Mitarbeiterin des Krankenhauses. Alle hier im Zeller Raum hätten das Recht, älter zu werden und eine gute medizinische Versorgung zu haben, macht sie deutlich. Und ein Redner meint mit Blick auf die Verteilung von Geldern im Bundeshaushalt: „Panzer töten, aber Krankenhäuser retten Leben. Darüber sollten unsere Politiker mal nachdenken.“
„Es geht nicht, dass man die Landbevölkerung abhängt. Wir sind auf das Krankenhaus angewiesen“, so Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen. Das sei keine Option, sondern eine Notwendigkeit. „Gesundheitsversorgung ist ein Grundrecht, das müssen Politiker achten und erfüllen“, so Döpgen.