Verbandsgemeinde Kaisersesch investiert rund 400 000 Euro für raumlufttechnische Anlagen in allen Grundschulen
VG Kaisersesch investiert in Luftfilter: Virus soll bei Schülern keine Chance haben
Reicht regelmäßiges Lüften – wie hier an der Grundschule in Kaisersesch – aus, um Ansteckungsgefahren zu minimieren? Allenfalls eingeschränkt, findet eine Mehrheit im Verbandsgemeinderat. Deshalb sollen nun spezielle Lüftungsanlagen für alle Grundschulen her. Foto: Kevin Rühle
Kevin Ruehle

Kaisersesch. Als Langzeitinvestition, die nicht nur der Corona-Pandemie geschuldet ist, möchte der Verbandsgemeinderat Kaisersesch die mit großer Mehrheit beschlossene Ausstattung aller Grundschulen mit qualifizierten raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) verstanden wissen. Im Oktober 2020 hatte die UBL-Fraktion im VG-Rat mit ihrem Antrag, professionelle Luftreinigungsgeräte anzuschaffen, den Stein ins Rollen gebracht. In einer Sitzung der zuständigen Ausschüsse und nach Beratung durch ein Fachbüro sahen die Ausschüsse jedoch von mobilen Luftreinigungsgeräten ab und empfahlen stattdessen, die Ausstattung mit RLT-Anlagen zu untersuchen. Das Ergebnis dieser Untersuchung überzeugte den Bau-, Planungs- und Umweltausschuss, der sich dann für RLT-Anlagen aussprach.

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Für die Anschaffung von Lüftungsgeräten in den Grundschulen, einschließlich der Grundschule Kaisersesch, sind im Haushalt 2021 bereits 304.000 Euro bereitgestellt. Die tatsächlichen Kosten für die Ausstattung der Grundschulen Brohl, Gamlen, Hambuch, Laubach und Masburg werden nach der Untersuchung auf 301.476 Euro sowie für die Grundschulen Landkern und Greimersburg auf 88.596 Euro geschätzt. Die VG-Verwaltung hat die Fördermöglichkeiten für die Neuanschaffung vom RLT-Anlagen geprüft. Der zuständige Sachbearbeiter teilt mit, dass bei Antragstellung bis 31. Dezember 40 Prozent bewilligt werden können. Allerdings können bis zur Bewilligung fünf Monate ins Land gehen.

Im VG-Rat wird darüber diskutiert, ob die Anschaffung der RLT-Anlagen, die verbrauchte Luft nicht nur reinigen, sondern gegen Frischlust austauschen beziehungsweise Viren und andere Schadstoffe herausfiltern, für alle Grundschulräume verhältnismäßig sei. Die Fraktionen kommen zu dem Ergebnis, dass nur die ständig genutzten Klassenräume mit RLT-Anlagen ausgerüstet werden sollen. Da dieses jedoch erst in fünf Monaten möglich ist, sollen zur Überbrückung mobile Luftreiniger mit UV-C-Strahlung eingesetzt werden. Diese Geräte sollen dann in den nur zeitweise genutzten Schulräumen eingesetzt werden. Zu überlegen sei, diese Geräte zu leasen. Für welche Klassenräume RLT-Anlagen infrage kommen, soll die Verwaltung mit den Schulleitungen erörtern. Insgesamt geht die Verwaltung von rund 30 Räumen aus.

Nach einer sehr sachlichen Diskussion, kommen 22 Ratsmitglieder zu dem Schluss, dass die Ausrüstung der Grundschulen „losgelöst von Corona eine nachhaltige und vorausschauende Entscheidung“ sei. Sieben Ratsmitglieder lehnen die Anschaffung von RLT-Anlagen ab, weil sie der Meinung sind, dass regelmäßiges Lüften der Klassenräume nach wie vor die beste Lösung sei, zumal die warme Jahreszeit bevorstehe und auch mobile UV-C-Geräte von Fachleuten als sehr gut bewertet würden. Dass momentan durchaus Cochem-Zeller im schulpflichtigen Alter von Corona-Infektionen betroffen sind, zeigt eine entsprechende Aufschlüsselung der besagten Zahl vonseiten des Gesundheitsamtes.

Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Meier

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