Bei der digitalen Vertreterversammlung am Montagabend gab es vom Vorstand zur angestrebten Verschmelzung der Genossenschaftsbanken einen Sachstandsbericht. In der Versammlung hatten zudem Vertreter über Chat, Telefon sowie per Videobotschaft die Möglichkeit, Fragen zur angedachten Fusion der beiden Genossenschaftsbanken zu stellen.
Eine bedeutende Frage, die dabei aufkam: Kann die Bank nicht auch ohne Verschmelzung am Markt bestehen bleiben und ohne Fusion betriebswirtschaftlich erfolgreich arbeiten? Wie Vorstandssprecher Michael Hoeck erklärte, könne die Bank in den nächsten Jahren auch eigenständig weiter positiv abschließen. „Wir wollen nicht aus der Not heraus verschmelzen. Gemeinsam werden wir aber erfolgreicher sein.“ Man bringe „zwei gute Banken“ zusammen, sagte Hoeck und mache die Genossenschaftsbank dadurch „wetterfest“. Die Partnerbank im Hunsrück befinde sich betriebswirtschaftlich in einer „überdurchschnittlichen Lage“ und sei sehr stark im „Einlagengeschäft“. Mit dem Zusammenschluss werde man anstehende Herausforderungen besser meistern können, sagte Hoeck. Dazu zähle unter anderem die personelle Herausforderung mit der anstehenden Verrentung der „Baby-Boomer-Generation“. Die Verschmelzung mit der Volksbank Hunsrück-Nahe, sollten die Vertreter dieser zustimmen, werde zudem den „Nukleus“ für weitere Verschmelzungen, die da noch kommen könnten, bilden.
Vertreter stellten da auch die Frage, warum man sich nicht zunächst einmal mit naheliegenderen Volks- und Raiffeisenbanken wie der Volksbank Hunsrück-Mosel in Morbach verbinde. Hoeck argumentierte dabei mit der viel zitierten Lebensweisheit, nach der man mit den Mädchen tanzen müsse, die auf der Kirmes seien. „Wir haben viele weitere Nachbarn. Mit denen sind wir aber nicht weitergekommen und haben keine gemeinsame Basis gefunden.“
Mit der Genossenschaftsbank aus Simmern passe man unter anderem deshalb gut zusammen, sagte Vorstandssprecher Hoeck, da es sich bei der Volksbank Hunsrück-Nahe auch um eine „Flächenbank“ handele. Darüber hinaus, so bekräftigte Hoeck, werde man das gesamte Personal wie auch alle 42 Führungskräfte mitnehmen. „Es geht nicht darum, mit dem eisernen Besen auszukehren. In der neuen Struktur wird sich jeder wiederfinden.“ Fürchten muss sich wohl aber die Konkurrenz: „Die Fusion verspricht uns bessere Möglichkeiten zur Spezialisierung, und wir werden Mitbewerbern Kunden wegnehmen“, versprach Hoeck bei der Vertretersammlung der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank Wittlich. Ob die beiden Genossenschaftsbanken aus Eifel und Hunsrück fusionieren, das wird das Thema einer Präsenzveranstaltung, die am 1. September als außerordentliche Vertreterversammlung im Eventum Wittlich stattfinden soll.