Diese besagt, dass in naher Zukunft für alle Haushalte in Blankenrath, der drittgrößten Ortschaft der Verbandsgemeinde Zell, Glasfaseranschlüsse bis in jede Wohnung verlegt werden. Somit erhalten alle die Chance auf schnelles Internet, sprich: mindestens 50 Megabit pro Sekunde. „Bisher gab es zwar auch eine Möglichkeit über die Breitbandgesellschaft, doch hier fehlte immer noch der Glasfaseranschluss vom Verteiler bis ins Haus“, erklärt Hansen.
Bisher nur 19 Bauplätze mit Glasfaser ausgestattet
Lediglich die insgesamt 19 Bauplätze im Neubaugebiet „Am Flaumbach“ sind in der rund 1700 Einwohner zählenden Hunsrückgemeinde bisher mit dem sogenannten FTTH-Anschluss, also mit Glasfaser bis in die Wohnung, ausgestattet. Mit der Glasfaser Plus, einer Tochterfirma der Deutschen Telekom, soll das nun anders werden. „Geplant ist, mit dem Ausbau des Glasfasernetzes im kommenden Jahr zu beginnen“, sagt Hansen. Diese Absicht bestätigt auch Stephan Brucker, Mitarbeiter der Glasfaser Plus. Er sagt: „Wir arbeiten daran, möglichst schnell mit dem Netzausbau anfangen zu können. Bisher hängt es nur noch an der Vergabe der Tiefbauarbeiten.“
Beiden, sowohl Investor als auch Ortsgemeinde, ist daran gelegen, den Ort im ländlichen Raum flächendeckend zu digitalisieren. Als Ortschef sieht Hansen darin zahlreiche Vorteile.
Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes und schnelles Internet ist, wenn zeitgleich die Eltern im Homeoffice waren und die Kinder online beschult wurden.
Jochen Hansen
Junge Familien in der Heimat zu binden, auch wenn der Arbeitsplatz beispielsweise in der nächsten Großstadt liegt, ist nur einer davon. Die Ansiedlung von Industriebetrieben sowie die Aufwertung der Immobilien im Allgemeinen gehören ebenfalls dazu. „Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes und schnelles Internet ist, wenn zeitgleich die Eltern im Homeoffice waren und die Kinder online beschult wurden“, sagt Hansen.
Einen weiteren Punkt, den der Ortsbürgermeister nicht verschweigen möchte, ist die schon jetzt kränkelnde medizinische Versorgung auf dem Land. „Wenn die digitale Sprechstunde die medizinische Versorgungslage verbessern kann, ist das für uns ein enormer Vorteil“, sagt er.
Aber wie soll der Ausbau nun konkret vonstattengehen?
„Sobald die Aufträge für die Verlegungsarbeiten vergeben sind, kann es losgehen“, erklärt Brucker. Vom Zeitpunkt der Auftragsvergabe an gerechnet, wird die Bauphase rund 12 Monate dauern. Da der Netzausbau vom Investor in Eigenwirtschaft erfolgt, wird es auch keine Vorvermarktungsphase geben. Das heißt, der Netzausbau erfolgt auf Kosten des Investors bis vors Gebäude. Von dort bis in die Wohnung bedarf es dann der Zustimmung des Hausbesitzers. Auch diese Verlegung ist für den Endkunden vorerst kostenfrei.
Allerdings sollten diejenigen, die einen solchen Anschluss wünschen, ihr Interesse gegenüber der Gemeinde bekunden, beziehungsweise die Zustimmung für den Anschluss bis ins Haus erteilen. Das sollte bevorzugt in der Beauftragungsphase passieren, denn wer zu lange zögert, der muss später doch in die Tasche greifen, um die Kosten des Anschlusses vom Verteiler bis ins Haus zu tragen. „Schätzungsweise wären das rund 800 Euro. Es ist also sinnvoll, sich vorher zu entscheiden“, rät Hansen.
Als Endkunde ist man übrigens nicht unbedingt an die Telekom als Internetanbieter gebunden. „Es werden auch andere Firmen zur Wahl stehen“, sagt Brucker. Bevor der Ausbau beginnt, wird es auf Einladung der Gemeinde auch noch eine Informationsveranstaltung für die Einwohner von Blankenrath geben.
Wer sich schon jetzt über das Projekt informieren oder sich registrieren möchte, kann dies im Internet unter www.telekom.de/glasfaser