Von unserer Redakteurin Petra Mix
Personalführung, Finanzplanung, Vermarktung – das sind nur drei der Inhalte aus dem Lehrplan der Unternehmerschule Cochem-Zell. Speziell kleinere und mittlere Unternehmen in der Region sollen gestärkt werden. „Denn sie sind für unsere Wirtschaftskraft verantwortlich“, betont Dirk Barbye, Wirtschaftsförderer bei der Kreisverwaltung, im Gespräch mit der RZ.
Gut besucht war die Auftaktveranstaltung, bei der auch unterschiedliche Berufsgruppen vertreten waren. Das reichte vom Fleischer über den Steuerberater, vom Einzelhändler bis zum Chef eines Kfz-Betriebes. „Das ist genau das, was wir uns vorgestellt haben. Wir wollen, dass die Unternehmen miteinander im Gespräch bleiben, durchaus auch branchenübergreifend, voneinander lernen und profitieren.“ Die Schulbank drücken können die Chefs, aber auch Führungskräfte, Unternehmensnachfolger und -gründer. „Ein Firmenchef möchte seinen Sohn anmelden, der den Betrieb übernehmen soll“, nennt Barbye ein Beispiel.
Alltagstaugliches Wissen soll gezielt vermittelt werden
Die Unternehmerschule soll in zehn Monaten, jeweils an einem Samstag, gezielt praktisches und vor allem sofort umsetzbares Wissen vermitteln. Das Netzwerk für Integrative Wirtschaftsförderung (NIW), ein gemeinnütziger Verein, konnte als Partner für die Zukunftsallianz Cochem-Zell (ZaC) gewonnen werden, und wird die Unternehmerschule im Rahmen der ZaC im Landkreis durchführen. Das freut auch Landrat Manfred Schnur. „Wir möchten mit unserem Angebot alle ansprechen, die die Führungs-, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens nachhaltig verbessern wollen“, so der Kreischef.
Peter Müller, Vorsitzender des Netzwerkes Integrative Wirtschaftsförderung (NIW) in Bonn und Initiator der Unternehmerschule, hat klare Ziele: Neben ihm werden Uwe Weber und Rainer Böink sowie Mitarbeiter der heimischen Banken als Dozenten zur Verfügung stehen. „Das ist ein wichtiger Punkt, denn so wird rasch Vertrauen aufgebaut“, sagt Barbye und ergänzt: „Außerdem stehen die Referenten auch außerhalb der Schulungstage als Ansprechpartner zur Verfügung.“ Er sei sehr zufrieden mit dieser Lösung. „Das sorgt mit Sicherheit für eine andere Atmosphäre, wenn man sich kennt.“
IHK-Regionalgeschäftsführer: „Wunsch nach Weiterbildung ist groß“
Wie wichtig das ist und wie gut es auch funktionieren kann, weiß Knut Schneider, der Regionalgeschäftsführer Simmern und Cochem der Industrie- und Handelslammer (IHK) Koblenz, aus dem Landkreis Ahrweiler zu berichten. „Hier geht die Unternehmerschule bereits in die vierte Runde“. Schneider ist überzeugt, dass der Wunsch nach Weiter- und Fortbildung in vielen Unternehmen groß ist. „Es ist oft ein ganz praktisches Problem, dass in der Woche oft die Zeit fehlt und nicht zuletzt der Überblick.“ Schneider hält das Angebot für sinnvoll, um „nicht im eigenen Saft zu schmoren“, und sich zu öffnen für Themen.
„Ich denke, das Programm ist so individuell buchbar, dass sich jeder ein Thema herauspicken kann, dass er vertiefen möchte, wenn er nicht alle zehn Samstage am Ball bleiben möchte.“ Sollte das finanzielle Gründe haben, ist das lösbar. Der Regionalgeschäftsführer weist darauf hin, dass die Kosten für die Unternehmerschule über den IHK-Weiterbildungsfonds bis zu 50 Prozent bezuschusst werden.
- Infos: IHK Koblenz, Tel. 0261/1060, oder per E-Mail: service@koblenz.ihk.de