Kräfte des Roten Kreuzes erhalten in Treis Medaillen für ihre selbstlosen Leistungen
Unimogfahrt brachte manche sogar in Lebensgefahr: Helfer der Ahrflut in Treis ausgezeichnet
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Für ihr selbstloses ehrenamtliches Engagement im Katastrophengebiet an der Ahr haben jetzt 40 DRK-Einsatzbeteiligte aus dem Kreis Cochem-Zell die Fluthilfemedaille des Landes Rheinland-Pfalz nebst Ehrenurkunde in Empfang genommen.
Thomas Esser

Als am 14. Juli 2021 eine verheerende Sturzflut vielfachen Tod und unfassbare Zerstörung ins Ahrtal spülte, rief das Unglück neben all dem Leid auch eine riesige Welle der Unterstützung hervor. Dem Hilferuf der DRK-Einsatzkräfte des Kreisverbandes Cochem-Zell folgten gleich 40 Helfer. Für ihren Einsatz wurden sie nun in Treis ausgezeichnet. Damals hatten einige von ihnen ihr Leben aufs Spiel gesetzt.

„Wirklich keiner hätte sich eine Naturkatastrophe solchen Ausmaßes im eigenen Bundesland vorstellen können“, so DRK-Kreisbereitschaftsleiter Thomas Schlicht im Rahmen seiner Eröffnungsansprache. Ihm zufolge war man gerade bei der eigenen Mosel-Hochwasserlage mit einer Aufräumaktion in der Bereitschaftsunterkunft beschäftigt, als das für alle unerwartete Einsatzstichwort „Überörtliche Hilfe Bad Neuenahr-Ahrweiler“ fiel.

Nach schneller Kontaktaufnahme wurden umgehend 38 Einsatzkräfte der SEG SAN (Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst) und der SEG-B (Schnelleinsatzgruppe Betreuung) mobilisiert und gemäß der Anforderung in das besagte Einsatzgebiet entsandt.

Lebensgefahr im Unimog

Dabei geriet die vierköpfige Besatzung des eigenen Unimogs in Lebensgefahr, als unter ihr die Straße wegbrach und ihr Einsatzfahrzeug bis zur Mitte der Windschutzscheibe in den Fluten versank. Der Besonnenheit des Fahrers war es letztendlich zu verdanken, dass man die gefährliche Situation schadlos überstand.

Im zugewiesenen Einsatzgebiet sammelten die Cochem-Zeller DRK-Einsatzkräfte die vor den Wassermassen flüchtenden Anwohner ein und brachten sie unter anderem in der Betreuungsstelle Bad Bodendorf und der Sammelstelle Remagen unter. Außerdem richtete man in Grafschaft auf dem Gelände der Firma Haribo eine weitere Betreuungsstelle ein und stellte auch den Transfer von betroffenen Personen dorthin sicher.

DRK sendete täglich Einsatzkräfte ins Ahrtal

Zudem erfolgten Transporte von Verletzten in aufnahmebereite Krankenhäuser und man übernahm in der Folge ebenso Aufgaben für die Verpflegung der Bevölkerung im Ahrtal. Für zusätzliche Einsätze in den Tagen danach stellte man anschließend eine ständige Einsatzbereitschaft am Nürburgring. Dementsprechend war das DRK Cochem-Zell einer jener wenigen Verbände, der über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen fast täglich Einsatzkräfte an die Ahr entsandte. Für ihr selbstloses ehrenamtliches Engagement in besagtem Katastrophenfall durften jetzt 40 DRK-Einsatzbeteiligte aus dem Kreis die Fluthilfemedaille des Landes Rheinland-Pfalz nebst Ehrenurkunde in Empfang nehmen.

Der Cochem-Zeller Landrat Manfred Schnur überreichte sie bei einem Empfang in der Treiser Knabenschule im Namen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und übermittelte deren ausdrücklichen Dank an die Geehrten.

Landrat Schnur unterstrich: „Es war eine große Herausforderung an Mensch und Material und Sie haben dennoch, als wichtige Säule der Rettung und Hilfeleistung im Katastrophenfall, das Vertrauen der Bevölkerung in Sie nicht enttäuscht und Ihre vorbildliche Hilfsbereitschaft eindrucksvoll und erfolgreich unter Beweis gestellt.“ Der Kreischef verlieh fernerhin seiner Freude darüber Ausdruck, dass dieser Tag des Dankes noch in seine Amtszeit falle.

Klaus-Peter Balthasar, Präsident des DRK-Kreisverbandes Cochem-Zell, richtete sich in seiner Ansprache auch direkt an Thomas Schlicht: „Ich bin dankbar und stolz auf Ihre so hoch motivierte Mannschaft und deren besondere Einsatzleistung, mit der Sie dem ursprünglichen Ansinnen des DRK-Gründers Henry Dunant in vollem Umfang gerecht werden. Abschließend überreichte Balthasar an die Geehrten zusätzlich die Auszeichnungsspange des DRK, gestiftet von den drei beim Ahreinsatz beteiligten DRK-Landesverbänden.

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