Staatsanwaltschaft Koblenz stuft Tat im Moseldorf Alf als versuchtes Tötungsdelikt ein - Täter bisher unbekannt
Unbekannte stechen mehrfach auf 21-Jährigen im Moseldorf Alf ein: Polizei auf Spurensuche am Tatort
Am Freitagvormittag suchte die Polizei nach Gegenständen, die auf die Täter hinweisen könnten.
Annika Wilhelm

Fassungslosigkeit im Moseldorf Alf: Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag einen 21-Jährigen aus Cochem-Zell mit mehreren Messerstichen schwer verletzt. Die Polizei war am Freitagvormittag auf Spurensuche. So sah es am Tatort aus.

Lesezeit 2 Minuten

Am Freitagvormittag suchte die Polizei nach Gegenständen, die auf die Täter hinweisen könnten.
Annika Wilhelm

Gegen 0.45 Uhr erhielt die Polizei Mitteilung über eine schwer verletzte Person in der Nähe des alten Schwimmbades in Alf. Die sofort entsandten Polizeikräfte trafen zeitgleich mit dem Rettungsdienst vor Ort ein, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Trier.

Versuchtes Tötungsdelikt

Nach derzeitigen Stand der Ermittlungen wurde der 21-Jährige aus dem Kreis Cochem-Zell durch mehrere Stichwunden schwer verletzt. Nach erster Behandlung durch den Rettungsdienst vor Ort wurde der Verletzte in ein Trierer Krankenhaus gebracht und befindet sich derzeit nicht in Lebensgefahr. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Durch die Staatsanwaltschaft Koblenz wurde der Fall als versuchtes Tötungsdelikt eingestuft.

image00008
In Alf an der Mosel wurde in der Nähe des alten Schwimmbads ein Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.
Annika Wilhelm

In Alf reagieren die Anwohner mit Fassungslosigkeit darüber, dass so etwas ausgerechnet in dem kleinen Moseldorf mit rund 800 Einwohnern passiert. Im Wohngebiet, das an den Tatort angrenzt, soll die Polizei am Vormittag Anwohner befragt haben. Dass hinter der Brücke, die zum ehemaligen Freibad und jetzigen Campingplatz führt, ein solches Verbrechen stattgefunden hat, ist für viele kaum vorstellbar. Das spiegelt auch das Verhalten der Fußgänger, Radfahrer oder Camper wieder: Beim Anblick der Polizeiwagen verlangsamen sie zwar ihr Tempo oder bleiben kurz stehen, kaum sind die Beamten jedoch abgerückt, scheint der Tatort nahezu unscheinbar und demnach unbeachtet von den Passanten.

Blutspur war am Tatort noch zu sehen

Es gibt kein Absperrband, das auf das versuchte Tötungsdelikt aufmerksam macht. Dennoch gibt es am Freitagmittag noch deutliche Spuren, die auf die grausame Tat hinweisen: Im Bereich des Tatorts führen Blutspuren von der Unterführung der Brücke bis zu einem weißen Lkw-Anhänger, die der Verletzte hinter sich hergezogen haben muss.

image00001
In diesem Bereich fand die grausame Tat statt, bei der auf einen 21-Jährigen mehrmals mit einem Messer eingestochen wurde.
Annika Wilhelm

Am Freitagvormittag waren hier jedoch noch zahlreiche Polizeibeamte im Dienst: Die Spurensuche war so weit abgeschlossen, Polizisten suchten jedoch weiterhin in der Wiese, zwischen Hecken, Büschen und Bäumen nach Gegenständen, die die Täter verloren haben könnten und Hinweise geben könnten.

Karin Beerbohm, Leiterin der Polizeiinspektion Zell, verweist am Freitag um die Mittagszeit darauf, dass die Pressearbeit zu den Ermittlungen über das Präsidium in Trier laufe. Auf RZ-Nachfrage hält die Polizeihauptkommissarin, selbst schon seit den frühen Morgenstunden im Dienst, fest, dass jene Kollegen, die im Einsatz gewesen seien, das Geschehen ganz gut weggesteckt hätte. Allerdings stehe sie diesen auch in den nächsten Tagen für weitere Gespräche zur Verfügung, sofern es Gesprächsbedarf gebe. Nach nicht alltäglichen Einsätzen sei dies üblich.

image00014
Die Polizei geht von einem versuchten Tötungsdelikt aus.
Annika Wilhelm

Die Kriminalpolizei Trier hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können, oder zum genannten Zeitraum Personen im Bereich des alten Schwimmbades gesehen haben, sich unter 0651/977 922 90 zu melden.

Top-News aus der Region