Gegen 0.45 Uhr erhielt die Polizei Mitteilung über eine schwer verletzte Person in der Nähe des alten Schwimmbades in Alf. Die sofort entsandten Polizeikräfte trafen zeitgleich mit dem Rettungsdienst vor Ort ein, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Trier.
Versuchtes Tötungsdelikt
Nach derzeitigen Stand der Ermittlungen wurde der 21-Jährige aus dem Kreis Cochem-Zell durch mehrere Stichwunden schwer verletzt. Nach erster Behandlung durch den Rettungsdienst vor Ort wurde der Verletzte in ein Trierer Krankenhaus gebracht und befindet sich derzeit nicht in Lebensgefahr. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Durch die Staatsanwaltschaft Koblenz wurde der Fall als versuchtes Tötungsdelikt eingestuft.
In Alf reagieren die Anwohner mit Fassungslosigkeit darüber, dass so etwas ausgerechnet in dem kleinen Moseldorf mit rund 800 Einwohnern passiert. Im Wohngebiet, das an den Tatort angrenzt, soll die Polizei am Vormittag Anwohner befragt haben. Dass hinter der Brücke, die zum ehemaligen Freibad und jetzigen Campingplatz führt, ein solches Verbrechen stattgefunden hat, ist für viele kaum vorstellbar. Das spiegelt auch das Verhalten der Fußgänger, Radfahrer oder Camper wieder: Beim Anblick der Polizeiwagen verlangsamen sie zwar ihr Tempo oder bleiben kurz stehen, kaum sind die Beamten jedoch abgerückt, scheint der Tatort nahezu unscheinbar und demnach unbeachtet von den Passanten.
Blutspur war am Tatort noch zu sehen
Es gibt kein Absperrband, das auf das versuchte Tötungsdelikt aufmerksam macht. Dennoch gibt es am Freitagmittag noch deutliche Spuren, die auf die grausame Tat hinweisen: Im Bereich des Tatorts führen Blutspuren von der Unterführung der Brücke bis zu einem weißen Lkw-Anhänger, die der Verletzte hinter sich hergezogen haben muss.
Am Freitagvormittag waren hier jedoch noch zahlreiche Polizeibeamte im Dienst: Die Spurensuche war so weit abgeschlossen, Polizisten suchten jedoch weiterhin in der Wiese, zwischen Hecken, Büschen und Bäumen nach Gegenständen, die die Täter verloren haben könnten und Hinweise geben könnten.
Im Moseldorf Alf ist ein 21-Jähriger aus Cochem-Zell in der Nacht zu Freitag durch mehrere Stiche schwer verletzt worden. Die Polizei sucht Zeugen. Doch wie sehen die bisherigen Erkenntnisse aus?Versuchtes Tötungsdelikt im Moseldorf Alf: 21-Jähriger mit Messerstichen schwer verletzt
Karin Beerbohm, Leiterin der Polizeiinspektion Zell, verweist am Freitag um die Mittagszeit darauf, dass die Pressearbeit zu den Ermittlungen über das Präsidium in Trier laufe. Auf RZ-Nachfrage hält die Polizeihauptkommissarin, selbst schon seit den frühen Morgenstunden im Dienst, fest, dass jene Kollegen, die im Einsatz gewesen seien, das Geschehen ganz gut weggesteckt hätte. Allerdings stehe sie diesen auch in den nächsten Tagen für weitere Gespräche zur Verfügung, sofern es Gesprächsbedarf gebe. Nach nicht alltäglichen Einsätzen sei dies üblich.
Die Kriminalpolizei Trier hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können, oder zum genannten Zeitraum Personen im Bereich des alten Schwimmbades gesehen haben, sich unter 0651/977 922 90 zu melden.