In dem Wohngebiet in Zell sind die Linienbusse weiterhin unerwünscht
Umfrage zum ÖPNV auf dem Barl: Wie zufrieden sind die Anwohner mit den Bussen?
Die Barler sind laut einer Umfrage zwar sehr zufrieden, dass der Zeller Stadtteil nun besser an den ÖPNV angebunden ist. Es nervt sie allerdings, dass die Busse mitten durch das Wohngebiet fahren. Foto: Annika Wilhelm
Annika Wilhelm

Nach zahlreichen Beschwerden und Ortsbegehungen auf dem Zeller Barl rund um das Thema ÖPNV wurde die Arbeitsgruppe Verkehrsberuhigung der Barlgemeinschaft nun tätig: Eine Umfrage stellt dar, wie die Anwohner tatsächlich zu der aktuellen Situation stehen. Dabei steht vor allem die Frage nach der Taktung der Busse und dem Anfahren verschiedener Haltestellen in den Wohngebieten im Vordergrund.

170 digitale Antworten wurden laut Pressemitteilung der Barlgemeinschaft bei der Umfrage abgegeben, weitere 30 auf analogem Weg. Insgesamt zeigt sich die Mehrheit der befragten Personen zufrieden mit dem generellen Ausbau des ÖPNV: 44,1 Prozent sind sehr zufrieden mit der zeitlichen Taktung, in der die Busse den Barl anfahren. 12,9 Prozent sind weniger zufrieden, 11,2 Prozent nicht zufrieden und 25,3 Prozent geben an, dass sie es nicht beurteilen können. Die restlichen 6,5 Prozent haben eigene Antworten abgegeben, unter anderem heißt es hier, dass die Taktung zwar gut sei, die Busse allerdings zu groß für die wenigen Fahrgäste seien.

Bushaltestellen in den Wohngebieten unbeliebt

Je differenzierter die Frage, desto unzufriedener fallen jedoch die Umfrageergebnisse aus: Geht es um die Zufriedenheit mit der zeitlichen Taktung bei den Haltestellen, die in den Wohngebieten liegen (Crepy, Keltenring, Waldbornstraße und Eichenstraße), ändert sich die Gewichtung drastisch. Hier zeigen sich nur noch 27,1 Prozent der Befragten zufrieden. Weniger zufrieden zeigen sich 17,1 Prozent, 32,4 Prozent sind nicht zufrieden.

Das deckt sich mit den Umfrageergebnissen zur Frage, bei welchen Bushaltestellen es für die Barler wichtig ist, eine häufige Anfahrt beizubehalten: 87,6 Prozent und damit die deutliche Mehrheit der Befragten nennt die Haltestellen außerhalb der Wohngebiete Barl I, II und III. Fünf Haltestellen liegen in gut erreichbarer Nähe, und wie das Vorstandsteam der Barlgemeinschaft betont: „Selbst in Zell-Stadt, Merl und Kaimt liegen die Bushaltestellen etwas auseinander, das ist auch okay.“ Lediglich für die Schüler wünsche man sich laut Umfrageergebnissen zum Schulbeginn und Schulende das Anfahren der Haltestellen innerhalb des Wohngebietes.

Sie finden es prinzipiell super, dass es das Angebot gibt, manche fahren auch zur Arbeit mit dem Bus, allerdings reicht es für die Mehrheit der an der Umfrage beteiligten Personen aus, wenn die Haltestellen nicht direkt im Wohngebiet liegen.

Der Verstand fasst das Ergebnis der Umfrage zusammen.

Der Vorstand erklärt: „Uns war wichtig, dass wir einfach mal die Barler fragen, wie zufrieden sie mit der aktuellen Situation sind. Dabei kam raus: Sie finden es prinzipiell super, dass es das Angebot gibt, manche fahren auch zur Arbeit mit dem Bus, allerdings reicht es für die Mehrheit der an der Umfrage beteiligten Personen aus, wenn die Haltestellen nicht direkt im Wohngebiet liegen.“

Dennoch sollen auch diejenigen berücksichtigt werden, die sich eine Anbindung in das Wohngebiet wünschen. So könnte sich das Vorstandsteam das Konzept eines ÖPNV-Taxis vorstellen, eine Art Sammeltaxi auf Nachfrage. „Hier können Menschen ihren Fahrtwunsch mitteilen, sie werden direkt vor der Tür abgeholt und die Kosten werden gering gehalten, da nur bei Bedarf gefahren wird“, heißt es im Pressetext.

Und auch der Vorstand sagt: „Das wäre ja vielleicht eine Möglichkeit, um den individuellen Verkehr abzudecken und die großen Busse, die teils leer oder gering besetzt durch die Wohngebiete fahren, zu vermeiden.“

Ein Info-Abend findet am Dienstag, 23. April, um 19 Uhr in der ehemaligen Naturkost-Oase Zell-Barl statt. Dort sollen Informationen aus den Treffen mit verschiedenen Gremien bekannt gegeben werden und die Umfrageergebnisse den Barler Bürgern zur Verfügung gestellt werden.

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