Outdoor-Ausrüster „EOE“
Tüftler aus Alflen: Warum die Eifel wichtig für ihn ist
Idyllischer Arbeitsplatz: Marcus Bauer schätzt es sehr, von der Schreinerei gleich einen Blick in den grünen Garten zu haben. Gerade weil er beruflich sehr viel unterwegs ist, ist er immer wieder froh, die Ruhe und Natur in der Eifel genießen zu können.
Johannes Kirsch

Marcus Bauer und sein Unternehmen aus Alflen haben sich auf Camping- und Outdoorausrüstung spezialisiert. Nicht nur Firmensitz, sondern auch Teil ihrer Produkt- und Arbeitsphilosophie ist die Eifel – als Region, mit ihren Menschen.

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Seit er als kleiner Junge seinem handwerklich begabten Vater über die Schulter schauen durfte, hat Marcus Bauer selbst eine große Leidenschaft fürs Tüfteln, Basteln und insbesondere fürs Herstellen von Dingen, die es so noch nicht gibt, entwickelt. Aus diesem eher hobbymäßigen Zeitvertreib sollte im Jahr 2011 ein Unternehmen entstehen, das auch heute noch im 800-Einwohner-Dorf Alflen seinen Sitz hat. Vor Kurzem wurde die Firma Eifel Outdoor Equipment (EOE), wie sich dieser Spezialist für Outdoor-Ausrüstung nennt, sogar von der Regionalmarke Eifel als EIFEL-Arbeitgeber zertifiziert.

Camping und Outdoor-Sport als Boom

„Als während der Corona-Pandemie Camping und der Outdoor-Sport einen regelrechten Boom erfuhren, schnellte unser Umsatz in die Höhe. Dem gesteigerten Arbeitsaufwand wollten wir durch die Einstellung von mehr Beschäftigten Rechnung tragen. Doch dieses Vorhaben gestaltete sich ziemlich schwierig. Gerade für ein kleines Unternehmen wie unseres in einer eher nischenhaften Branche ist es sehr herausfordernd, geeignetes Personal zu finden“, blickt Bauer zurück. Bei EOE, dessen Geschäftsführer Bauer ist, arbeiten insgesamt fünf Personen, darunter Bauers Ehefrau Monika.

Der Tüftler und EOE-Geschäftsführer ist stets froh, wenn er ein fertiges Produkt in den Händen hält. Die Wanderstöcke sind auch gut fürs allseits beliebte Nordic Walking zu gebrauchen.
Johannes Kirsch

Das Ehepaar Bauer, das zwischen Alflen und Düren in der Nordeifel pendelt, ist beruflich wie privat ein eingespieltes Team, gleichzeitig aber auch auf die drei externen Beschäftigten angewiesen. Von der Zertifizierung durch die Regionalmarke Eifel versprechen sie sich, als Arbeitgeber noch attraktiver zu werden und insgesamt an Aufmerksamkeit zu gewinnen. Marcus Bauer, nach eigenem Bekunden im Herzen noch immer ein „Eifeler Jung“, reist des Berufs wegen sehr viel – nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch ins Ausland, vor allem nach Asien, von wo er viele Rohstoffe bezieht.

Möglichkeiten der Kooperation

Der Unternehmer liebt das Netzwerken und ging deshalb auch auf die Regionalmarke Eifel zu, um Möglichkeiten der Kooperation zu ergründen: „Wir teilen viele gleichen Werte wie die Fokussierung auf Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und Regionalität. Nicht umsonst trägt mein Betrieb die Eifel in seinem Namen.“ Bauer ist unverkennbar sehr stolz auf das Label „Made in Eifel/Germany“, mit dem er wirbt. Die Fertigstellung der Produkte, die er vertreibt – wie etwa Campingmöbel, Wanderstöcke oder Reisehandtücher – erfolgt stets in der Eifel. Vielfach gehen sie persönlich durch seine Hände, ehe sie den Händler erreichen.

In der hauseigenen Schreinerei in Alflen werden viele Produkte montiert, ehe sie den Weg zum Fachhändler finden.
Johannes Kirsch

Etwa an 140 von ihnen liefert er seine Produkte, die meisten befinden sich in Deutschland und den Nachbarstaaten. Der Eifler, der sich während seines Studiums in Köln mit einem Nebenjob in einem Outdoor-Geschäft ein paar Groschen dazuverdiente, schätzt es sehr, den persönlichen Kontakt mit den Händlern zu pflegen: „Obwohl die Branche boomt, steht der Fachhandel sehr vielen Herausforderungen gegenüber. Kompetente Beratung und die Möglichkeit, sich selbst ein Bild vom Produkt zu machen, sind Dinge, die vom Kunden leider immer weniger geschätzt werden. In Discountern oder im Internet mag der Preis mit Blick auf den Geldbeutel verlockend gering sein, doch zustande kommen kann ein solcher nur durch fragwürdige Arbeitsbedingungen sowie qualitativ minderwertiges oder im Hinblick auf den Schutz von Natur und Umwelt äußerst bedenkliches Material.“

Solidarität mit Fachhändlern

Die Konsequenz, die Bauer für sich selbst daraus zieht: Er zeigt Solidarität mit den Fachhändlern und verzichtet darauf, den Direktvertrieb über den Onlinehandel auszuweiten. Stattdessen setzt er auf das, was ihn und seine Produkte ausmachen: Handarbeit, Nachhaltigkeit und vor allem die Produktion in der Eifel. „Die Idee für die Produkte entsteht in meinem Kopf und die Endfertigung erfolgt in Düren oder in Alflen.“ Für die Zukunft hofft der Tüftler, der aus seinem Hobby nicht nur seinen Beruf, sondern gar sein eigenes Unternehmen gemacht hat, auf mehr Beschäftigte aus der Region. Als Eifel-Arbeitgeber sollte dies gelingen.

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