Manfred Müller ist gestorben - Über Jahrzehnte in der Kommunalpolitik und in Berufsverbänden engagiert
Trauer um einen „Cochemer Jung'“: Manfred Müller im Alter von 85 Jahren gestorben
muller-1sw
Er wird in Cochem und im Landkreis in guter Erinnerung bleiben: Manfred Müller.
Ulrike Platten-Wirtz

Die Stadt Cochem und der Landkreis trauern um Manfred Müller, der am 3. September im Alter von 85 Jahren gestorben ist. Der Cochemer engagierte sich mit großem Einsatz über Jahrzehnte hinweg für seine Heimatstadt, für den Kreis Cochem-Zell und auch für seinen Berufsverband.

Lesezeit 2 Minuten

Viele Projekte sind mit seinem Namen verbunden. Das Glockenspiel auf dem Cochemer Marktplatz beispielsweise, aber auch, dass die Stadt die Reichsburg übernahm. An vielen Bauprojekten hat er als Kommunalpolitiker mitgewirkt, sei es die Nordbrücke in Cochem, der Neubau des Marienkrankenhauses oder Tiefgaragen in der Stadt. Trotz vieler ehrenamtlicher Tätigkeiten fand er die Zeit, sich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Cochem, bei den „Moatschreiern“, im Cochemer Karneval oder im Kirchenchor St. Martin aktiv zu beteiligen.

Der Beruf des Augenoptikers war ihm in die Wiege gelegt, gründete doch sein Großvater bereits das Geschäft für Uhren, Schmuck und Optik. 1963 legte er die Meisterprüfung als Augenoptiker ab, 1969 folgte die Meisterprüfung als Hörgeräteakustiker. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits den elterlichen Betrieb in Cochem übernommen, den er erweiterte und Filialen in der Eifel und an der Mosel eröffnete. Sechs Betriebe waren es am Ende, mit mehr als 40 Beschäftigten.

Manfred Müller hat sich all die Jahre immer für die Menschen in der Region eingesetzt und sich dafür engagiert.

Landrätin Anke Beilstein

Am Herzen lag ihm die Mitwirkung in seinen Berufsverbänden, national wie international. Lange Jahre war er Vorsitzender der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptiker und Optometrie, er war von 1978 bis 1999 Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker, was gerade in der Zeit der Wiedervereinigung auch eine große Herausforderung bedeutete. Und sein Engagement ging über Grenzen hinweg, als jahrelanges Mitglied im European Council of Optometry and Optics, dem europäischen Verband, sowie dem Internationalen Augenoptikerverband WCO (World Council of Optometry“, dessen erster deutscher Präsident er von 1998 bis 2000 war. Viele Jahre war er zum Mitglied des Präsidiums des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.

Mit genauso Herzblatt engagierte sich das CDU-Mitglied Manfred Müller in der Kommunalpolitik. Von 1969 bis 1979 war er Mitglied des Cochemer Stadtrates und wirkte hier auch in zahlreichen Ausschüssen mit. Von 1977 bis 2009 war er zudem Mitglied des Cochem-Zeller Kreistages. Hier gehörte er von 1978 bis 1984 dem Kreisausschuss an, es folgte bis 2009 seine Tätigkeit als Kreisbeigeordneter und damit einer der Vertreter des Landrats. Von 1994 bis 2009 gehörte er der Hauptversammlung des Landkreistages Rheinland-Pfalz an.

Er war ein Cochemer Jung, dem seine Heimatstadt viel zu verdanken hat.

Landrätin Anke Beilstein

Für diese zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten erhielt Manfred Müller zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, so das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das Handwerkszeichen in Gold, das ZVA-Ehrenzeichen in Gold und, worauf er besonders stolz war, 2003 den Wappenteiler seiner Heimatstadt Cochem.

Neben diesem Engagement in Kommunalpolitik und Berufsverband nahm er sich auch immer Zeit für die Familie. Er war ein Familienmensch, das war ihm auch wichtig. „Manfred Müller hat sich all die Jahre immer für die Menschen in der Region eingesetzt und sich dafür engagiert“, würdigte Landrätin Anke Beilstein den Verstorbenen. Und Stadtbürgermeister Walter Schmitz unterstreicht: „Er war ein Cochemer Jung, dem seine Heimatstadt viel zu verdanken hat.“ Er wird vermisst werden, aber auch bei vielen Menschen sicher in guter Erinnerung bleiben.

Top-News aus der Region