Wie in jedem Jahr müssen die Kirmesjungen mit Hauptmann Max Senger an der Spitze Frondienst im Treiser Wald leisten. Geschlossen geht es mit Schippe und Hacke in den Wald geht. Nach getaner Arbeit ziehen die Kirmesjungen in Marschordnung zum verdienten Umtrunk. Foto: Valerius Mies
Treis-Karden. Max Senger ist kein Vertreter jener Spaßkultur, die nur das bloße Amüsement kennt. Das ist gleich zu merken, wenn man sich mit ihm unterhält. Tradition und Brauchtum faszinieren ihn, das ist eine gute Voraussetzung für das – während der Festtage – höchste Amt im Dorf: In diesem Jahr ist der Bauingenieur (25) von den Treiser Junggesellen zum Kirmeshauptmann gewählt worden. An diesem Wochenende wird zum 157. Mal Kirmes in Treis gefeiert. Doch das Besondere ist, dass hier der kirchliche Ursprung des Festes – Kirmes meint Kirchweihfest – noch immer im Zentrum steht. Hüter dieser bis ins 19. Jahrhundert zurückreichenden Tradition sind die Treiser Kirmesjungen mit ihrem Hauptmann.
Lange schon hegte Senger den Wunsch, irgendwann einmal Hauptmann zu sein: „Ich war schon die vergangenen Jahre Fahnenträger. Und außerdem denke ich, Hauptmann zu sein ist etwas, was man mal gemacht haben muss. Man lernt dabei das ganze Dorf und seine Leute kennen.