Mehr als 100 Gäste waren am Tag des offenen Denkmals in Nehren
Tag des offenen Denkmals in Nehren: Römische Grabanlagen faszinieren die Besucher
Fachleute beantworten Fragen zu den einmaligen Deckengemälden in Nehren. Foto: Rheinischer Verein
Archiv Rheinischer Verein

Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem Zell, hatte am „Tag des offenen Denkmals 2022“ zu einem Besuch der römischen Grabanlagen oberhalb Nehren eingeladen. Weit mehr als 100 Besucher schauten sich die Nehrener „Römergräber“ an, wie der Rheinische Verein in einer Pressemitteilung erklärt.

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Von 11 Uhr bis 17 Uhr standen zwei Vorstandsmitglieder des Vereins für Informationen zur Verfügung. Schon vor 11 Uhr war der kleine Platz vor den „Tempeln“ gut gefüllt. Die Restauratoren hatten darum gebeten, jeweils nur maximal fünf Personen in die linke Grabkammer mit den wertvollen Malereien aus dem 4. Jahrhundert einzulassen, um so die kostenbaren Malereien zu schützen. Es bildete sich eine regelrechte „Schlange“ an Besuchern, die die Wartezeit nutzten, um die rekonstruierten „Tempel“ zu besichtigen, die herrliche Aussicht ins Moseltal zu genießen und erste Informationen über die Geschichte dieses einzigartigen Denkmals zu erhalten.

Malereien gingen durch Einsturz verloren

Die linke Grabkammer war der Bevölkerung lange als „Heidenkeller“ bekannt. 1975 startete die archäologische Erkundung und Freilegung der Grabkammer und der drüber am Hang liegenden Fundamente der „Cella“ mit Vorhof. Die zweite Grabkammer wurde erst im Rahmen dieser Arbeiten entdeckt. Leider war das Gewölbe dieser zweiten Grabkammer eingestürzt und damit die sicherlich auch dort vorhandenen Malereien verloren. Lediglich der Boden eines Sarkophags wurde gefunden.

Die Malereien an Wänden und Gewölbe der linken Grabkammer waren über die Jahrhunderte mit einem starken Belag an Moosen und Kalk-Sinter bedeckt, der nach 2000 in mühsamer Arbeit entfernt wurde, ohne die Malereien zu beschädigen. Mittlerweile sind die Malereien erneut sanierungsbedürftig. Zurzeit wird ein Gutachten erarbeitet, wie die Malereien konserviert werden können. Der Rheinische Verein wünscht, dass dieses wertvolle Denkmal auch in Zukunft bei besonderen Gelegenheiten für die Bevölkerung geöffnet wird, und bietet seine Unterstützung an.

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