Zwischen Faid und Ulmen verlegen Arbeiter eine Leitung der Deutschen Bahn
Stromleitungs-Rochade bei Faid: Deswegen hängt ein Netz über der Bundesstraße
Zwischen Stahlgerüsten hängt derzeit ein Netz über der Bundesstraße zwischen Faid und Büchel. Foto: Peter Meuer
Peter Meuer

Vielen Autofahrern auf der Bundesstraße zwischen Faid und Büchel fällt derzeit eine große Konstruktion auf, unter der sie hindurchfahren. Stahlgerüste sind neben der Bundesstraße in die Höhe gewachsen, zwischen ihnen ist ein dickes Netz über die Straße gespannt. Was ist da los?

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Zwischen Stahlgerüsten hängt derzeit ein Netz über der Bundesstraße zwischen Faid und Büchel. Foto: Peter Meuer
Peter Meuer

Die Firma Amprion demontiert aktuell eine 110-Kilovolt-Stromleitung der Deutschen Bahn. Diese Stromleitung wird verlegt, sie läuft künftig über einen parallel laufenden Mast mit. Damit die Leitungen während der Arbeiten nicht zu tief hängen, gibt es das Netz: Es hält sie in der richtigen Höhe, sichert so die Straße ab.

Wir planen, die rund 105 Kilometer lange Leitung 2026 in Betrieb zu nehmen.

Sprecherin Amprion

Dass die Leitung der Deutschen Bahn verlegt wird, ist quasi ein Nebenwerk zu einem größeren Gesamtprojekt, wie die ausführende Firma Amprion auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. Zwischen Koblenz-Metternich und Niederstedem bei Bitburg werden bestehende 220-Kilovolt-Leitungen in den kommenden Jahren auf eine sogenannte Spannungsebene von 380 Kilovolt angehoben. „Wir planen, die rund 105 Kilometer lange Leitung 2026 in Betrieb zu nehmen“, berichtet eine Amprion-Sprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung. An die 150 Millionen Euro kostet das Projekt insgesamt. Die Idee dahinter ist unter anderem, Kapazitäten für den Transport von Windenergie zu schaffen.

Der zweite, etwa 47 Kilometer lange Leitungsabschnitt verläuft über das Gebiet der Verbandsgemeinden Treis-Karden, Kaisersesch, Cochem, Ulmen und Kröv-Bausendorf bis zur Umspannanlage Wengerohr in der Stadt Wittlich. Dass während des Projekts auch die 110-Kilovolt-Leitungen der Deutschen Bahn verlegt werden, dient schlicht der Neuorganisation der örtlichen Leitungsnetze.

Die Gitter und Netze über der Bundesstraße zwischen Faid und Büchel werden in den kommenden Tagen wieder abgebaut, voraussichtlich noch diese oder kommende Woche werden sie weichen. Ähnliche Konstruktionen werden indes in der nahen Zukunft auch etwa über den Landesstraßen bei Brohl, Binningen, Landkern und Beuren errichtet werden, heißt es von Amprion. In der Vergangenheit gab es zwischenzeitlich Kritik an dem Stromtrassenprojekt. Unter anderem in Faid und Dohr befürchteten Anwohner eine Gefährdung durch stärkere magnetische und elektrische Felder. Amprion setzte Messungen an, bot Gesprächstermine an.

Am Ende wurde sich darauf geeinigt, die Leitungen über Masten zu ziehen, die ein Stück weiter vom Ortsrand entfernt sind als ursprünglich geplant. „Wir waren nicht froh, aber wir sahen keine Aussicht auf Erfolg, uns hier ganz zu wehren“, so Ortsbürgermeister Stefan Thomas auf RZ-Nachfrage.

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