Bei der jüngsten Wein- und Sektprämierung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz setzten auch die Cochem-Zeller Winzer wieder einmal Akzente. Vier Staatsehrenpreise und zwei Ehrenpreise unterstreichen das Qualitätsstreben der heimischen Winzer und das hohe Qualitätsniveau der Weine. Ein Empfang für die ausgezeichneten Cochem-Zeller Winzer – eine gemeinsame Veranstaltung des Bauern- und Winzerverbandes, der Kreisverwaltung und der Sparkasse – fand daher kürzlich wieder großen Anklang. Auch der rheinland-pfälzische Weinbaustaatssekretär Andy Becht zählte zu den Gästen. Und zu sagen gab es eine Menge.
Eric Westerheide – Vorstandsmitglied der Sparkasse – freute sich, als Hausherr das diesjährige „Get together“ zu eröffnen. Westerheide gratulierte den ausgezeichneten Winzern. Die Belohnung des Abends seien auf jeden Fall die tollsten Cochem-Zeller Winzer mit ihren Produkten, die immer wieder gerne Gast in der Sparkasse sein dürften.
Viel majestätischer Glanz – und ein stiller Moment
Landrätin Anke Beilstein schließt sich den Worten ihres Vorredners an – mit einem Zitat: „Die einen reden über Wein – die anderen genießen ihn.“ Und genau das wolle man an diesem Abend verbinden. Die Kreischefin ist stolz, dass der Landkreis Cochem-Zell so viele Winzer hat, die bei den Wein- und Sektprämierungen immer so toll abschneiden. An den Prämierungen erkenne man, dass diese Winzerinnen und Winzer ihre Arbeit nicht nur als Beruf, sondern vor allem auch als Berufung ansehen. Sie freute sich über den Besuch der Cochem-Zeller Weinmajestäten – der Moselweinkönigin Anna Zenz und Moselweinprinzessin Paula Sophie Scherrer sowie der Moselweinprinzessin 2023/2034 Amelie Fritschle.
Landrätin Beilstein bat um einen Moment der Stille und erinnerte an Albert Kallfelz aus Zell – einen exzellenten Weinbotschafter, der vor Kurzem verstorben ist. Sicherlich werde man an diesem Abend nicht nur an ihn denken, sondern auch ein paar Mal anstoßen auf ihn.
Clemens Busch aus Pünderich für Lebenswerk gewürdigt
Weinbauvorsitzende Stefanie Vornhecke begrüßte – außer den diesjährigen Ehrenpreisträgern – Johannes Busch vom Weingut Clemens Busch in Pünderich, der in Vertretung seines Vaters gekommen ist. „Clemens Busch wurde vom Eichelmann Weinführer für sein Lebenswerk ausgezeichnet und diese Ehrung ist es wert, dass man die Runde in diesem Jahr entsprechend erweitert“, so Vornhecke. Der Landkreis Cochem-Zell hatte noch nie zuvor so viele gekrönte Häupter und deshalb hat man in diesem Jahr gerne auch die Mosel-Weinmajestäten eingeladen. Und die charmanten Weinbotschafterinnen seien der beste Beweis dafür, dass „Weinkönigin“ ein modernes und keinesfalls angestaubtes Amt sei. „Dass von zehn Mosel-Staatsehrenpreisen vier in den heimischen Landkreis gehen und von acht Ehrenpreisen zwei Cochem-Zeller Winzer profitieren, macht schon stolz“, betont die Vornhecke.
Die Weinbauvorsitzende bedankte sich für das Engagement und freute sich, dass bei den anwesenden Betrieben die Jugend bereits im Hintergrund agiert beziehungsweise Betriebsübergaben bereits stattgefunden haben. Für das Weingut Clemens Busch und für die Moselweinkönigin Anna Zenz, die im Herbst bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin antritt, hatte sie als besonderes Geschenk die kleine Winzerhandwerkszange aus Ton (gestaltet vom Senheimer Künstler Christoph Anders) dabei.

Alle Probleme dürfen den Genuss nicht verderben
Der rheinland-pfälzische Staatssekretär Andy Becht freute sich, dass dieser schöne Brauch, den der ehemalige Landrat Manfred Schnur seinerzeit „losgetreten“ hat, auch in diesem Jahr fortgesetzt wird und gibt zu, dass er sich schon lange in die schöne Moselregion verliebt hat und immer wieder gerne in diese Szene eintaucht. Gerade diese Veranstaltungen seien Zusammenkünfte von Mensch zu Mensch, bei denen er sich natürlich immer auch die aktuellen Probleme anhöre. Und davon gebe es nicht wenige: Die Presse hätte viele Themen aufgegriffen und großzügig beleuchtet: Beispielsweise die Moselapollo-Klage, die Hubschrauberspritzung, Nachhaltigkeit, die Alkoholdebatte. Aber es gehöre natürlich dazu, dass man auch hierüber spricht. Dennoch: „Ein Volk, das nicht mehr zecht und feiert, hat vermutlich andere Probleme“, gibt Becht zu bedenken. „Wein ist Lebenskultur, Lebensart und vor allem Lebensfreude“, betont er. Deshalb soll man solche Abend genießen – trotz schwieriger Zeiten: „Denn diese Zeit ist unsere“, so Becht.
Auch die kommunale Familie – unter ihnen die Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem, Wolfgang Lambertz und für die Verbandsgemeinde Zell Beigeordneter Matthias Müller sowie die Ortsbürgermeister der Heimatgemeinden der ausgezeichneten Winzer – zählte zu den Gratulanten.