St. Aldegund
St. Aldegunder erhält Rheinlandtaler: Viel Herzblut für Heimat, Kirche und den RVDL

Gerhard Schommers hat sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung und Bedeutung des Rheinlandes verdient gemacht. Dafür ist dem St. Aldegunder der Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland aus der Hand von Anne Henk-Hollstein verliehen worden.

Peter Scherer

St. Aldegund. Als er die Nachricht erhielt, hat er sie als Scherz abgetan, jetzt besitzt er sie schwarz auf weiß: Gerhard Schommers ist eine hohe Ehrung zuteilgeworden - der St. Aldegunder (75) wurde mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet.

Von unserem Redaktionsleiter Thomas Brost

Symbolträchtig die Stätte der stimmungsvollen Ehrung: Die Alte Kirche oberhalb der Dächer des Moseldorfes steht sinnbildlich für das Wirken von Schommers. Seit 1958 hat er sich intensiv eingebracht, um mit Mitteln der Ludwig-Stiftung und weiteren Spenden das 900 Jahre alte Kleinod zu renovieren und zu erhalten.

„Sie waren nicht nur die Seele dieser Kirche, sondern sind so etwas wie die Seele dieser Region geworden“, sagte Anne Henk-Hollstein. „Ihr zweites Leben begann hier in dieser Kirche.“ In ihrer Laudatio ließ die Stellvertretende Vorsitzende des Landschaftsverbandes Rheinland auch viele Stationen von Gerhard Schommers in dessen „erstem Leben“ als Kellermeister, Prokurist einer großen Wein- und Sekthandelsfirma und selbstständiger Weinhändler Revue passieren.

Liebe zum Wein wurde ihm mit in die Wiege gelegt

Mit in die Wiege gelegt worden ist dem Sohn eines Kellermeisters die Liebe zu Wein und Region. „Heimat zeigt sich für Sie in Landschaften, Bauwerken und im Gemeindeleben“, betonte Henk-Hollstein. Auf vielen Feldern hat sich Schommers einen guten Ruf erworben: als Dorfchronist, als Fürsprecher und Vorsitzender der Cochem-Zeller Mundart-Initiative und besonders in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den Rheinischen Verband für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL). Seit Ende der 80er-Jahre gehört er dem RVDL an, belebte zusammen mit seinem Bruder Reinhold – dieser war lange Jahre RVDL-Vorsitzender und als profunder Kenner der Historie weithin anerkannt – den Regionalverband wieder.

Der RVDL sei stolz, dass „einer der Seinen“ diese Ehrung erhalten habe, sagte dessen Vorsitzender Professor Heinz Günter Horn. Der Geehrte erbringe „herausragende Leistungen“ für den RVDL, und die Auszeichnung dürfe ihn für sein weiteres Tun beflügeln, so Horn. Schommers sei mit der Verleihung des Rheinlandtalers ermuntert, „furchtlos und pointiert seine Stimme zu erheben, wenn es um die geliebte Mosellandschaft geht“. Als kritisches Projekt erwähnte Horn Marina Weingarten bei Zell.

Mit Blick auf sein Leben sagte Schommers, er sei „ein Glückspilz“. Ihm sei es vergönnt gewesen, als Moselaner in seiner Heimat leben und arbeiten zu dürfen. Es sei ihm immer ein Bedürfnis gewesen, sich um die Heimat zu kümmern und „meine Freude mit anderen zu teilen“. Er werde sich auch weiterhin für die regionale Kultur einsetzen. Schommers: „Ich bin Ruheständler, und ich habe die Zeit dafür.“

Der Rheinlandtaler ist ein Mutmacher

Seit 1976 zeichnet der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Persönlichkeiten mit dem Rheinlandtaler aus, die herausragende Verdienste um die landschaftliche Kulturpflege erbracht haben. „Der Rheinlandtaler soll Mut machen, um sich als Anwalt für unsere Kulturlandschaft einzusetzen“, sagt Anne Henk-Hollstein, die LVR-Vize. Der LVR ist eigentlich auf Nordrhein-Westfalen beschränkt, aber Mitglied im RVDL. bro

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