Fusion der Touristik-Agenturen
So wollen Hunsrück und Nahe touristisch mehr rausholen
Eindrücke aus den Dörfern Sosberg und Mörsdorf, die durch eine von Touristen beliebte Hängeseilbrücke verbunden sind.
Kevin Rühle

Eine Brücke vom Hunsrück ins Naheland zu schlagen, dazu braucht es nicht viel Fantasie. Schließlich gehen die Regionen geografisch direkt ineinander über. Bald soll das jedoch auch touristisch gelten.

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Die Touristik-Agenturen im Hunsrück und an der Nahe stehen vor einer großen Veränderung, beide wollen fusionieren, um so effektiver und schlagkräftiger zu werden. Der Prozess ist weitgehend abgeschlossen, der Cochem-Zeller Kreistag hat dem Vorhaben bereits einstimmig zugestimmt.

„Die Tourismusorganisationen müssen für die Zukunft fit werden, und sowohl die Hunsrück- wie auch die Nahe-Agentur sind aufgrund ihrer geringen Größe alleine wohl nicht mehr wettbewerbsfähig“, unterstrich Jörn Winkhaus, der Geschäftsführer der Hunsrück-Touristik, im Kreistag in Cochem. Darum habe man Fusionsgespräche geführt. „Das macht Sinn und beide Agenturen profitieren davon“, war er überzeugt.

Katja Hilt soll die Geschäfte führen

Beide Agenturen sehen sich schon länger Herausforderungen gegenüber. Die Aufgaben werden mehr, aber die finanziellen und personellen Mittel sind begrenzt, sodass eine Aufgabenerfüllung sich immer schwerer gestaltet. Dies wurde auch durch Analysen im Rahmen der Tourismusstrategie 2025 des Landes Rheinland-Pfalz bestätigt. Daher besteht auch seitens des Landes großes Interesse daran, dass sich hier was ändert, weswegen Rheinland-Pfalz diesen Prozess auch mit Fördermitteln unterstützt.

Vorgesehen ist nun, dass die beiden Agenturen zur Hunsrück-Nahe Touristik GmbH fusionieren, wobei rechtlich die Naheland-Touristik die Hunsrück-Tourismus GmbH aufnimmt. Dies hat den Vorteil, dass die derzeitige Naheland-Geschäftsführerin Katja Hilt die Geschäftsführung der neuen Agentur übernehmen kann, zumal Jörn Winkhaus in diesem Jahr in den Ruhestand geht.

Jährliche Mehrkosten von 3000 Euro für den Kreis Cochem-Zell 

Die grundsätzliche Gesellschafterstruktur der Naheland-Touristik mit den Kreisen beider Regionen (Bad Kreuznach, Birkenfeld, Mainz-Bingen, Rhein-Hunsrück-Kreis, Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell) bleibt bestehen. Anders als bei der Hunsrück-Touristik werden die Verbandsgemeinden und einzelne Kommunen nicht mehr direktes Mitglied sein, die Kommunen können aber über einen neu zu gründenden Tourismusverein Hunsrück-Nahe, der ebenfalls GmbH-Gesellschafter werden soll, mitwirken. Die Kreise werden sich gemäß der Einwohnerzahl an der GmbH beteiligen, wobei für den Kreis Cochem-Zell beim Anteil jährliche Mehrkosten von rund 3000 Euro auf dann 14.400 Euro entstehen werden.

„Wir wollen hier das Beste aus Hunsrück und Nahe bündeln“, unterstrich auch Katja Hilt im Kreistag. Beide Geschäftsführer sind überzeugt davon, dass mit der Neustruktur eine schlagkräftige und wettbewerbsfähige Tourismusorganisation entstehen wird, die professionell am Markt agieren kann.

Vollzug fürs 4. Quartal geplant

Derzeit beraten und beschließen die Kreistage der beteiligten Kreise über die Fusion, Gleiches gilt auch für weitere kommunale Gremien. Geplant ist, dass im vierten Quartal des Jahres dann die Gründung des neuen Vereins sowie die Fusion zur neuen GmbH erfolgen kann.

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