Modernisierung abgeschlossen
So hat sich das Goodyear-Werk in Wittlich geändert
Im Rahmen der außerordentlichen Modernisierungsmaßnahme wurde das Werk in Wittlich auch erweitert. Die Zahlen dazu bleiben allerdings ein Betriebsgeheimnis.
Christian Moeris

Am Goodyear-Standort Wittlich ist in den letzten Jahren viel passiert – so viel wie seit Langem nicht mehr. Werksleiter Martin Simon führt nach abgeschlossener Erweiterung und Modernisierung durchs Werk.

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. Beim zweitgrößten Arbeitgeber der Stadt Wittlich hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Anfang 2024 hatte der ehemalige Azubi und mittlerweile studierte Wirtschaftsingenieur Martin Simon die Stelle des Werkleiters bei Goodyear übernommen. Nach drei Jahren Bauzeit hat der Konzern im Frühjahr am Standort Wittlich eine außerordentliche Modernisierungsmaßnahme zum Abschluss gebracht. Dazu wurde das Werk erweitert.

„Das war ein außerordentliches Invest, das über die gewöhnlichen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die wir fortwährend betreiben, hinausging. Es hat sich viel getan und verändert am Standort Wittlich – so viel wie lange nicht mehr. Und das sind positive Nachrichten“, sagt der 37-jährige Werksleiter.

Teil der Modernisierungsmaßnahme und Kapazitätserweiterung sei der Aufbau einer Reifenaufbaumaschine der modernsten Generation gewesen. Damit stehe eine der modernsten Maschinen des Konzerns, die in größeren Teilen automatisiert arbeite, nun am Standort Wittlich. „Auch diese Maschine erfüllt höchste Qualitätsstandards und kombiniert fortschrittliche Automatisierung mit außergewöhnlicher Präzision.“

Aus Rohlingen wurden Reifen gebacken (vulkanisiert). Zu den wichtigen Zutaten zählen Kautschuk, Stahl, Textil, Druck, Temperatur und Zeit.
Christian Moeris

Doch Details zu dieser außerordentlichen Modernisierungsmaßnahme und zur Erweiterung des Werks kann Simon nicht preisgeben. Wie viele neue Maschinen aufgebaut wurden, wie großflächig das Werk erweitert wurde sowie auch die Investitionssumme bleiben das Betriebsgeheimnis des US-amerikanischen Reifen-Konzerns.

Aber fest steht: Die Produktionskapazität am Standort Wittlich wurde erneut ausgebaut. „Es war eine massive Bewegung. Jetzt geht es fortwährend um kontinuierliche Optimierung. Bei Innovationen bleiben wir weiterhin am Ball.“ Zum Ausstoß des Werks verrät Simon nur zwei Worte: „Tendenz steigend.“

Goodyear modernisiert Werk in Wittlich: Neue Maschinen und neue Reifentechnologie

Doch der Werksleiter ist aktuell nicht nur stolz auf die erfolgreich abgeschlossene Modernisierungsmaßnahme, sondern auch auf ein neues Produkt, das am Goodyear-Standort Wittlich vom Band läuft: „Es ist ein neuer Busreifen für den Nahverkehr mit 40 Prozent mehr Laufleistung und er wird zu 40 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt. Den Reifen produzieren wir jetzt hier seit einem Monat in Serie.“ Diese neue Reifentechnologie ergänzt nun das Portfolio an Bus-, Lkw- und Nutzfahrzeugreifen, die in Wittlich vom Band rollen.

Damit gibt es aktuell also gleich mehrere positive Nachrichten vom Standort des Reifenherstellers in Wittlich zu berichten. Simon: „Hier ist unglaublich viel passiert in den letzten drei Jahren. Es wurden viele neue Maschinen aufgebaut und alte ausgetauscht. Das war aber auch eine große Investition in bessere Arbeitsbedingungen und hochqualitative Arbeitsplätze.“

Aktuell beschäftigt Goodyear am Standort Wittlich rund 900 Menschen und der Reifenhersteller ist, wie der erfolgreiche Abschluss der Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahme auch vermuten lässt, auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern: Aktuell gibt es circa 30 freie Stellen. Bei der Gewinnung von Mitarbeitern spielt nach wie vor auch die eigene Ausbildung eine große Rolle, sagt Simon. Das Werk bietet fünf Ausbildungsberufe, vom Industriemechaniker bis hin zum Kautschuktechnologen.

1972 rollte der erste Reifen in Wittlich vom Band. Seitdem seien im Werk mehr als 300 Leute ausgebildet worden. Um ein attraktiver Ausbildungsbetrieb zu bleiben, setze man in der Ausbildung auf modernste Technik wie den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen: „Mit einer 3D-Brille können wir digitale Lernformate und echte Praxis zusammenbringen.“

Werksleiter Martin Simon führt durch das Goodyear Werk in Wittlich. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahme gibt es dort noch mehr zu sehen als zuvor. Doch vieles bleibt Betriebsgeheimnis.
Christian Moeris

Werksleiter Martin Simon absolvierte Ausbildung bei Goodyear

Als Simon selbst vor 21 Jahren bei Goodyear in Wittlich mit seiner Ausbildung begann, standen solche modernen Verfahren zu Ausbildungszwecken noch nicht zur Verfügung. Nach seiner Ausbildung zum Mechatroniker studierte der gebürtige Moselaner Wirtschaftsingenieurwesen und durchlief im Unternehmen verschiedene Positionen.

2024 übernahm er die vakant gewordene Stelle des Werksleiters. Damit kehrte Simon nach verschiedenen Positionen bei Goodyear in Luxemburg zurück zu seinem Ausbildungsort und den beruflichen Wurzeln nach Wittlich.

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