Da die Gruppe bereits seit ihrem Zusammenleben Selbstständigkeit gemeinsam erfolgreich trainiert hatte, unterstützte die Heimleitung den Wunsch der Männer-Wohngemeinschaft (WG) und suchte nach einer Mietwohnung in Düngenheim. Sie fand mit Ulrich Johann den idealen Vermieter. Er ist nämlich auch ein guter Nachbar, der dezent ein Auge auf die WG hat. Bei Fragen können die Männer jederzeit zu ihm kommen, und umgekehrt helfen diese ihrem Nachbarn, wenn es nötig ist. Das Leben in der WG ist klar strukturiert und geregelt. Jeder Bewohner hat seine Aufgabe zu erfüllen, von der Frühstücksbereitung bis hin zum Putzen, Einkaufen und Holz hacken. Die professionellen Gruppenhilfen stehen mit Rat und Tat zur Verfügung, jedoch ohne die Männer zu bevormunden. Denn alle miteinander verfolgen das hochgesteckte Ziel der dauerhaften Selbstständigkeit. Die Männer arbeiten jeden Tag an sich, denn ihr großer Wunsch ist: „Eines Tages wollen wir ohne Betreuung auskommen.“ Dass die Kontakte zu den Dorfbewohnern quicklebendig sind, liegt an der Offenheit der Düngenheimer und ihrer Vereine, aber auch am größten Wunsch der Männer, nicht als Behinderte oder Außenseiter betrachtet zu werden: „Wir möchten mittendrin leben, nicht nur dabei.“ Wie könnte man den Begriff Inklusion besser beschreiben? bme
So geht Inklusion: Männer-WG ist mittendrin statt nur dabei
