Militär So ist es gelungen, Feierlichesungezwungen zu vermitteln
Serenade zum 60. Verbandsgeburtstag in Cochem: Luftwaffe feiert Verbundenheit mit der Region

Das Taktische Luftwaffengeschwader 33 aus Büchel feiert in und mit der Garnisonsstadt Cochem sein 60-jähriges Bestehen. Zur Serenade auf dem Endertplatz sind Fackelträger angetreten, das Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg spielt hochklassig vorgetragene Ständchen. 

David Ditzer

Cochem/Büchel. Als die Fackelträger den Enderplatz betreten, ist die Festlichkeit zu spüren. In den Reihen der rund 250 geladenen Gäste: Uniformierte hoher und höchster Dienstränge, aus Deutschland und den USA. Spätestens mit dem ersten Klang des Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg ist es nicht mehr zu überhören: Das ist ein besonderer Abend, der mit einem Empfang auf der Reichsburg enden wird. Das Taktische Luftwaffengeschwader 33 Büchel feiert sein 60-jähriges Bestehen gemeinsam mit der Garnisonsstadt Cochem. Diese Partnerschaft besteht seit 55 Jahren. „Wir erfreuen uns an einer jahrzehntelang gewachsenen Unterstützung durch die Bevölkerung der Region.“ Von Freundschaft ist die Rede. Das wird Oberstleutnant Thomas Schneider, seit rund 100 Tagen neuer Geschwaderkommodore, an diesem Abend noch häufiger sagen.

Nicht nur auf der Skargerakbrücke, die sich über die Mosel spannt, haben viele Zuschauer sich einen Platz gesucht, um der Serenade zu lauschen. Auch am Platz und auf den Fußgängerwegen. Das Musikkorps der Bundeswehr Siegburg unter der musikalischen Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling präsentiert perfekt intonierte Marschmusik. Fliegermarsch, Moselmarsch, um nur einige zu nennen. Bei „Stars und Stripes forever“ nähern sich am herbstlichen, blank geputzten Himmel zwei amerikanische Hercules-Maschinen, Klassiker der Luftfahrt, alle Blicke gehen für einen Moment nach oben. Schneider redet später von Zufall, das will ihm Stadtbürgermeister Walter Schmitz, für den der Fehrbelliner Reitermarsch gespielt wird, dann doch nicht so recht glauben. Höhepunkt dieser beeindruckenden Serenade: Das Happy Birthday, angestimmt vom Musikkorps, für Kommodore Schneiders Stellvertreter Ralf Schneider.

Feierlich und dennoch freundschaftlich: Das hat Kommodore Schneider – dank der guten Vorarbeit seines Vorgängers Oberst Holger Radmann – und vieler Helfer sehr gut hinbekommen. Ein Mann, der Cochem auch nach außen hin bestens vertritt, wie Schmitz bei seiner kurzen Ansprache auf der Reichsburg betont. „Als wir wegen des Weinfestes niemanden fanden, der in unsere Partnerstadt Malmedy fährt, hat er das übernommen. Und wie.“

Die Bedeutung des Standortes nur in Zahlen auszudrücken, das genügt eben nicht. 2000 militärische und zivile Angehörige arbeiten in Büchel und dem Standort Cochem-Brauheck. „Sicherheit, Frieden, Wirtschaftskraft für die Region und Freundschaft.“ So hat Stadtbürgermeister Walter Schmitz zusammengefasst, was die Luftwaffe in Büchel, übrigens der größte Tornadoverband an der Mosel und in der Eifel, für die Region bedeutet. Viele Menschen aus der Region arbeiten dort.

Büchel sorgt überregional für Schlagzeilen: die Friedensaktivisten. Er werde jetzt „ein mittelständisches Unternehmen leiten“, hatte man Schneider bei seiner Ernennung gesagt. Gleich mit so vielen Bewerbern hatte er aber nicht gerechnet. „Dass die Leute dann im Sommer vor unseren Toren Schlange stehen, das war mir allerdings nicht klar.“ Seitenhieb in Richtung der Aktivisten. Auf diese Schlagzeilen hätte er gern verzichtet.

Von unserer Redaktionsleiterin Petra Mix

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