Der Opferhilfeverein Weisser Ring hat zu einem Vortrag zu diesem Thema ins Mehrgenerationenhaus (MGH) Schieferland in Kaisersesch eingeladen. Gaby Jahnen, stellvertretende Landesvorsitzende und Präventionsbeauftragte des Vereins Weisser Ring, stellt den etwa 50 Zuhörern den Referenten vor. Dirk Schindowski, Außenstellenleiter des Weissen Rings und Experte für die Aufklärung von Computerkriminalität, der nach eigener Aussage als „Detektiv im Netz“ nach Tätern fahndet und gegebenenfalls Gutachten für Gerichtsprozesse schreibt, hat die schwierige Aufgabe, „ganz normalen“ Internetnutzern das weite Feld der Cyberkriminalität zu erklären beziehungsweise vor den hinterhältigen Tricks und Fallstricken zu warnen.
„Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Die Täter sind immer schneller“, stellt Schindowski klar. Aber es liegt an jedem Smartphone-, Computer- und Laptopnutzer selbst, den Tätern einen Strich durch die Rechnung zu machen oder zumindest ihre kriminellen Machenschaften einzuschränken. Das verlangt allerdings ständige Wachsamkeit. Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit und blindes Vertrauen nutzen den Tätern.
Sicherheit kostet ihren Preis
„Wer von Ihnen hat sein WLAN abgeschaltet, während Sie hier sitzen?“, fragt der Referent in die Runde. Niemand meldet sich. Dass Sichern von Daten mittels Passwörtern ist bekannt, auch dass diese möglichst für Unbefugte nicht nachvollziehbar und immer wieder geändert werden sollten. Schindowski empfiehlt unterschiedliche Passwörter für verschiedene Aktionen und die sogenannte Zweiwegeauthentifizierung: „Auch wenn das mitunter mühsam ist.“
Mehr Sicherheit bieten unter anderem gute Sicherheitsprogramme, wobei den kostenlosen eher mit Skepsis zu begegnen ist. „Sicherheit kostet Geld“, stellt der Experte fest. Auf sein Geld aufpassen sollte man unbedingt beim Einkaufen im Internet. Mühsam kann auch das Enttarnen von Fakeshops sein, also Websites, die nur den Anschein erwecken, hinter ihnen stehe ein seriöses Onlineunternehmen. In Wahrheit täuschen sie auf den ersten Blick echt wirkende Firmenseiten vor, die nur mit viel Aufmerksamkeit als gefälscht zu erkennen sind.
Phishing ist eine bekannte Betrugsmasche
Betrugsmaschen sind auch Mahnungen wegen angeblich nicht bezahlter Rechnungen, Ankündigungen eines hohen Gewinns, der nur nach einer „Bearbeitungsgebühr“ ausgezahlt wird, oder falsche Spendenaufrufe. Besonderes Misstrauen sollte man bei Schreiben von angeblichen Banken oder erfundenen Unternehmen an den Tag legen, die Passwörter, Kontonummern und persönliche Angaben verlangen.
Diese Masche nennt man Phishing, das „Fischen“ von Daten, mit deren Besitz Internetbetrüger freie Bahn haben. In jüngster Zeit wird auch die Deutsche Rentenversicherung für angeblich notwendige Geldforderungen missbraucht. Mit großer Sorgfalt zu nutzen ist zudem der beliebte Chatdienst WhatsApp, insbesondere beim Versenden von Fotos. Und die Stimme von Sprachnachrichten kann jederzeit in Verbindung mit künstlicher Intelligenz (KI) missbraucht werden.
Dirk Schindowsi und Gaby Jahnen empfahlen den Zuhörern, sich bei Sicherheitsfragen zum Internet beraten zu lassen. Dazu können Sie sich an die ehrenamtlichen Digitalbotschafter der Verbandsgemeinde Kaisersesch wenden. Und zwar per Telefon unter 02653/915 17 31 oder per E-Mail an mgh.schieferland@vg.kaisersesch.de