Arbeitslosigkeit im Landkreis steigt im Juni leicht an - 1096 Menschen sind ohne Job
Schwierige Konjunkturdaten: Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Arbeitsmarkt
In Cochem-Zell ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni leicht angestiegen. Sie liegt aber unter der des Vorjahres. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Julian Stratenschulte. picture alliance / dpa

Auf dem Arbeitsmarkt bewegt sich nur wenig. Im Juni waren im Landkreis Cochem-Zell 1096 Menschen arbeitslos, 29 mehr als im Mai, aber 97 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent.

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„Derzeit ist der Arbeitsmarkt vor allem durch seine geringe Bewegung geprägt“, erklärt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen.

„Dazu trägt das verregnete Frühjahr bei, das vor allem Hotellerie und Gastronomie den Saisonstart erschwert hat. Aber auch andere Branchen warten angesichts schwieriger Konjunkturdaten weiter ab: Sie versuchen, ihr kostbares Fachpersonal zu halten, stellen aber kaum neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein“, so Schmidt. Noch fehle offenbar der entscheidende Impuls, der Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft schauen lasse.

Dennoch weise Cochem-Zell nach wie vor als einziger in der Region eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahresdaten auf. „Das dürfte vor allem auf eine Erholung der Tourismusbranche nach den schweren Pandemiejahren zurückzuführen sein“, erklärt der Agenturleiter.

In Cochem meldeten sich 554 Personen im Juni neu oder erneut arbeitslos, 35 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 500 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit, zehn weniger als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn gab es 4294 Arbeitslosmeldungen, 510 mehr als im Vorjahreszeitraum. Dem stehen 3880 Abmeldungen gegenüber (plus 449). Innerhalb der vergangenen vier Wochen wurden 50 neue Stellen aus dem Kreis gemeldet, derzeit liegen der Agentur 589 Stellenangebote aus der Region vor.

Seit Oktober suchten 280 junge Menschen aus dem Kreis die Berufsberatung auf, in dieser Zeit meldeten regionale Betriebe 318 offene Lehrstellen. Acht Wochen vor Ausbildungsbeginn hat sich dieses Ungleichgewicht verstärkt. Aktuell kommen auf 99 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber 175 unbesetzte Ausbildungsplätze.

„Erfahrungsgemäß werden in den nächsten Wochen noch junge Leute wegfallen, die sich entweder entscheiden, weiter zur Schule zu gehen, oder schlicht vergessen haben, sich bei uns abzumelden“, weiß Agenturleiter Frank Schmidt. Was für Arbeitgeber eher unerfreulich ist, bietet Jugendlichen, die sich bislang nur wenig um ihre berufliche Zukunft gekümmert haben, günstige Voraussetzungen: „Es gibt noch in nahezu allen Branchen offene Stellen. Bewerbungen lohnen sich deshalb auch jetzt noch“, so Frank Schmidt.

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