Polizei ermittelt gegen Minderjährige - Mutmaßliche Täter bereits identifiziert
Schüler auf dem Marktplatz in Cochem zusammengeschlagen: Mutmaßliche Täter identifizert
Studie: Schüler-Mehrheit erlebt Ausgrenzung und Gewalt
In Cochem kam es zu einem Angriff auf einen Fünftklässler.
Oliver Berg (Symbolfoto). picture alliance/dpa

Es geschah am helllichten Tag auf dem Marktplatz in Cochem: Vor Schulbeginn wurde ein Fünftklässler, der die gemeinsame Orientierungsstufe von Realschule plus und Gymnasium in Cochem besucht, von zwei oder drei älteren Schülern zusammengeschlagen. Die Polizei war im Einsatz. Was ist genau passiert?

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Die Mutter des Jungen schildert unserer Zeitung die Vorgänge folgendermaßen: Der Fünftklässler war zusammen mit einem Schulkameraden aus der Unterbachstraße kommend in Richtung Marktplatz unterwegs zur Schule. Als er in der Herrenstraße einen weiteren Klassenkameraden entdeckte, blieb er stehen, um auf diesen zu warten. Sein Begleiter ging derweil weiter. Während des Wartens wurde der Fünftklässler auf Höhe der ehemaligen Mohrenapotheke plötzlich von hinten von einem ihm zunächst unbekannten Schüler gepackt, während ein zweiter anfing, den Fünftklässler zu schlagen. Obwohl der Fünftklässler laut schrie, ließen die Täter, ob es zwei oder inzwischen sogar drei waren, ist nicht genau geklärt, nicht von ihm ab.

Auch als er bereits am Boden lag und sich geistesgegenwärtig auf den Bauch drehte, traten die Täter auf ihn ein – solange, bis einige Oberstufenschüler sowie ein Lehrer, die auch auf dem Weg zur Schule waren, dem Jungen zur Hilfe kamen und sowohl Polizei als auch die Eltern des Opfers verständigen konnten.

Täter konnten bereits identifiziert werden

Die ebenfalls minderjährigen Täter konnten zwar fliehen, waren aber erkannt worden. Sie hatten den Fünftklässler zuvor bereits mehrfach auf dem Schulgelände verbal belästigt und herumgeschubst. Nach Aussagen der Mutter des Opfer habe die Schule sofort auf den Vorfall reagiert und den besagten Schülern einen Schulverweis erteilt. Da die Realschule plus bisher telefonisch nicht erreichbar war, konnte das noch nicht bestätigt werden. Auch nicht, ob die Schüler in der Vergangenheit bereits auffällig geworden waren.

Das Opfer trug nach der Tat einige Blessuren, wie Beulen am Kopf, etliche Hämatome und eine Verstauchung der Hand davon und musste ärztlich versorgt sowie computertomografisch untersucht werden. „Es ist erschreckend, dass so etwas bei uns in Cochem passieren kann“, sagt die Mutter.

Fall geht an die Staatsanwaltschaft Koblenz

Die Polizei macht derzeit keine Angaben zu der Tat. Aus der Cochemer Dienststelle heißt es lediglich: „Es gibt ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung.“ Da alle Beteiligten minderjährig seien, könne noch keine weitere Auskunft gegeben werden. Der Fall gehe nun an die Staatsanwaltschaft Koblenz. Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, wollen die Eltern als Nebenkläger auftreten.

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